FC Bayern: Max Eberl widerspricht Thomas Müller – die neue Strategie für die Zukunft

Max Eberl legt beim FC Bayern los! Bei seiner Vorstellung am Dienstag äußerte sich der neue Sportvorstand zur Trainersuche, dem Umbau des Kaders – und erinnerte sich an seine Jugendzeit im Klub.
von  Bernhard Lackner
Der neue Sportvorstand des FC Bayern: Max Eberl
Der neue Sportvorstand des FC Bayern: Max Eberl © IMAGO / Ulrich Wagner

München - Herzlich willkommen beim FC Bayern, Max Eberl! Am Dienstag wurde der neue Sportvorstand des Rekordmeisters offiziell vorgestellt. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht betrat der neue Sportchef gemeinsam mit Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen und Präsident Herbert Hainer pünktlich um 11 Uhr das Podium in der Allianz Arena, gab sich dabei äußerst auskunftsfreudig und hochmotiviert.

Auf eine gemütliche Einarbeitungszeit im neuen Job kann sich der ehemalige Manager von Borussia Mönchengladbach und RB Leipzig nicht freuen – im Gegenteil. Bei den Bayern warten in den nächsten Wochen und Monaten gleich mehrere knifflige Aufgaben. Die drängendste: Einen Nachfolger für den scheidenden Trainer Thomas Tuchel zu finden.  

"Wir haben die Klarheit, dass wir im Sommer einen neuen Trainer brauchen", sagte Eberl. Er selbst sei nicht in die Tuchel-Entscheidung involviert gewesen. Jedoch fühle sich die Entscheidung als Außenstehender richtig an. "Da werde ich mir gemeinsam mit Christoph Freund (Sportdirektor, d. Red.), Jan-Christian Dreesen und Herbert Hainer Gedanken machen. Es werden ja schon viele Namen spekuliert und für gut oder nicht gut befunden. Das sind zunächst mal die Gedanken, die wir uns machen müssen."

Eberl: "Wir brauchen einen Trainer, der Bock hat, mit Talenten zu arbeiten"

Das Profil für den neuen Chefcoach hat der 50-Jährige bereits im Kopf. "Wir brauchen einen Trainer, der zu den Gedanken passt, die wir uns darüber machen, wie dieser Kader aussehen kann. Sind es junge Spieler wie Tel oder Musiala, denen wir Einsatzzeiten geben müssen?", meinte Eberl und nannte Real Madrid als positives Beispiel, wie ein Generationenwechsel auf allerhöchstem Niveau ablaufen kann.

Gibt es in Zukunft weitere Transfers in der Größenordnung Harry Kane? "Wir wollen die bestmöglichen Spieler zum FC Bayern holen", macht Eberl klar. Man wolle dabei aber mit "Weitsicht" vorgehen. Stars seien natürlich eine Option, man schaue sich aber auch nach entwicklungsfähigen Spielern um.

Thomas Müller hatte vor Kurzem angemerkt, der FC Bayern sei "kein Ort für Entwicklungen.  Es muss jeden Samstag, jeden Mittwoch funktionieren - am besten nicht mal mit einem biederen 2:1, sondern: 'Ein 3:0 darf es schon sein.'" Das sieht Eberl hingegen etwas anders. "Es muss möglich sein, Bayern München zu Titeln zu führen und trotzdem eine Entwicklung voranzutreiben", so Eberl. Und weiter: "Wir brauchen Stars, aber wir brauchen auch junge, hungrige Talente. Wir müssen einen Trainer finden, der auch Bock hat, mit diesen jungen Spielern zu arbeiten."

So will Max Eberl den Kader des FC Bayern umbauen

Doch nicht nur auf dem Trainerposten wird sich bei den Bayern etwas tun, auch im Kader herrscht Handlungsbedarf. Angesichts der bislang enttäuschenden Saison steht im Sommer ein Umbruch bevor. Dessen ist sich auch der neue Sportvorstand bewusst.

"Jetzt kommt ein kleiner Satz, aber es ist der alles entscheidende: Wir müssen den passenden Trainer für Bayern München finden und dazu passende Spieler. Am liebsten natürlich so schnell wie möglich, aber das wird nicht ganz so einfach sein. Das werden Christoph und ich angehen", sagte Eberl: "Wir sind überzeugt, dass wir die passenden Puzzleteile für die Saison 2024/25 finden werden!"

Eberl-Anekdote: "Ich habe früher mit Didi Hamann im Fanshop Pakete gepackt"

Für den 50-Jährigen bedeutet das Engagement bei den Bayern eine Rückkehr zu seinem Jugendklub. Der gebürtige Bogener durchlief sämtliche Nachwuchsmannschaften beim Rekordmeister und absolvierte ein Profispiel. Dementsprechend ist der neue Job für Eberl auch eine Herzensangelegenheit.

"Ich war hier 15 Jahre als Spieler. Ich habe den Klub wachsen sehen, es war immer der Klub, der in meinem Herzen war", erinnert sich Eberl und erzählte eine kuriose Anekdote: "Ich habe früher mit Didi Hamann im damals neu eröffneten Fanshop Pakete gepackt, weil Hermann Gerland nicht wollte, dass wir in der Sommerpause rumlungern." Für ihn sei es daher "schön, in dieser Position hier zu sein. Ich habe eine große Freude, aber ich habe auch ein großes Erbe. Ich habe einen klaren Auftrag, dem ich mich stellen werden".

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