FC Bayern: Maier rechnet mit Junghans ab
MÜNCHEN - Der ehemalige Torwarttrainer hält nicht viel von seinem Nachfolger und geht auch auf Manager Uli Hoeneß los. "Verstehe nicht, dass jemand über meinen Kopf hinweg benannt wurde."
Sepp Maier selbst sieht es als „ideale Winterbeschäftigung“. Etwa Menschen verschwinden lassen oder zu singen. Sepp Maier, der ewige Spaßvogel, wird zum Magier – an der Seite von ARD-Moderator Florian Silbereisen präsentiert er das „Überraschungsfest der Volksmusik“. Am Samstag, wenn er 65 Jahre alt wird, tritt er mit Silbereisen in Berlin auf, „wir werden schön feiern“, hofft er.
Was der „Moare“ wohl von den Bayern-Bossen geschenkt bekommt? Von seinen ehemaligen Mitstreitern aus den Goldenen 70er-Jahren der Bayern, von Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Franz Beckenbauer? Nach der Lektüre des „kicker“ vom Montag wohl nur ein Anstandsgeschenk. Denn Maier, bis letztes Jahr im Mai Torwarttrainer von Oliver Kahn und Michael Rensing, teilte kurz vor seinem Festtag noch einmal kräftig aus.
Er verriet, dass Michael Rensing, seit Juli die neue Nummer eins des FC Bayern, ihn zurück haben wollte und mit diesem Begehr offenbar bei Uli Hoeneß vorstellig wurde. „Michael wollte es immer. Ich kann es aber verstehen, Uli Hoeneß hat Junghans geholt, aus, fertig.“ Maier wäre dazu bereit gewesen, schließlich hatte er seit Rensings Wechsel nach München im Jahre 2000 mit ihm zusammengearbeitet, er habe „Vertrauen in den Burschen“, sagte er und Bayern „überhaupt kein“ Torwart-Problem.
Aus Maiers Sicht eher ein Torwarttrainer-Problem. „Ich verstehe nicht, dass ich nach 20 Jahren als Spieler und rund 20 Jahren als Torwart-Trainer nicht mal gefragt wurde, wer mein Nachfolger werden könnte oder wie ich mir die nächsten Jahre vorstellte.“ Er meint Walter Junghans, der die Verantwortung übernahm und nicht Maiers Zuarbeiter und Zögling Bernd Dreher („Dass er so links liegen gelassen wurde, ist nicht FC-Bayern-like“). Maier geht mit Junghans’ Trainingsarbeit hart ins Gericht: „Jeder hat seine Theorie, wie man das Training gestalten muss“, sagte der Weltmeister von 1974 im „kicker“, „mit meiner kommt man etwas weiter, das zeigten die letzten 20 Jahre. Jetzt ist es etwas zu lasch. Mit einem Profi kann ich kein Jugendtraining machen.
Rensing und Junghans – mehr ein Gegeneinander denn ein Miteinander? Vor dem 1:2 gegen Köln hatte Rensing bei einem entschlossenen Pressekonferenz-Auftritt klarstellen wollen: „Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu Walter Junghans und bin mit seiner Arbeit sehr zufrieden.“ Was dem Keeper störte, war: „Ich habe die Schnauze voll von der ganzen Diskussion, dass jeder meint, sich einmischen zu müssen. Dass sich ständig jemand einmischt, geht mir auf die Eier.
Ob ihm nun Sepp Maier, ein Rensing-Förderer, wirklich einen Gefallen getan hat mit seinen Aussagen?