FC Bayern: „Lieber spielen als trainieren“

Vor den Bayern liegen drei weitere englische Wochen. Zu viel Stress auf dem Weg zum Triple? Christian Nerlinger und Paul Breitner sehen’s anders.
Thomas Becker |
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Seit Toni Kroos am späten Mittwochabend aus elf Metern zum 4:2 gegen Gladbach traf, ruht der Ball beim FC Bayern. Donnerstag: lockeres Radeln. Freitag: trainingsfrei. Erst am Samstag (15.30 Uhr, Sky und Liga total live) tritt der Rekordmeister wieder gegen die Kugel, in der Allianz Arena gegen die Dauerläufer aus Hannover. „Das wird nicht einfach“, ahnt Franck Ribéry. Sportdirektor Christian Nerlinger glaubt, dass die Spieler den Substanzverlust vom 120-minütigen Pokal-Fight wegstecken: „Unsere Mannschaft kann alle drei Tage Höchstleistungen abrufen.“

Champions-League-Gegner Olympique Marseille ist sich da offenbar nicht so sicher und ließ nun ein Spiel verlegen, um für das Viertelfinale am kommenden Mittwoch gerüstet zu sein. Der Alt-Internationale Paul Breitner meinte dazu: „Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Wir wollen so was gar nicht. Weil wir über vier Jahrzehnte gelernt haben, was es heißt, den Rhythmus zu behalten. Häufig bringen einen solche Absagen erst aus dem Rhythmus. Bei Marseille läuft’s nicht so gut - jetzt verlegen die ein Spiel, in dem sie den Schalter umlegen und einen Teil des Selbstvertrauens hätten zurückholen können. Für uns ist das vielleicht gar nicht schlecht.“

Nach zwei englischen Wochen stehen auf dem Weg zum möglichen Triple nun mindestens drei weitere an, im Fall des Halbfinal-Einzugs in der Champions League sogar fünf. Doch Breitner hält die Diskussion über den Stress für überbewertet: „Die Belastung ist nur dann eine, wenn’s nicht läuft. Wenn’s gut läuft und man so drauf ist wie unsere Mannschaft im Moment, dann möchtest du jeden Tag spielen – und am Ende der Saison gar nicht aufhören.“ Hinzu komme: „Wir sind nicht Fußballer, um zu trainieren, sondern um zu spielen. Wenn du den Rhythmus mal gefunden hast, ist Samstag-Mittwoch-Samstag-Mittwoch ideal. Das einzige, was eine Belastung ist, sind die Reisen, das nervige Rumhocken an Flughäfen und in Hotels, nicht das Spiel an sich. In dem Moment, wo du kein Wochentagspiel hast, musst du im Training zwei, drei Mal an und über deine Leistungsgrenze hinaus gehen. Also: lieber spielen als trainieren. Und: lieber gewinnen als rumzuhocken und darauf zu hoffen, dass es bald wieder Samstag wird.“

An der Uhr würde wohl auch Bastian Schweinsteiger gerne drehen. Nach Problemen am rechten Sprunggelenk muss er ein weiteres Aufbautraining absolvieren, wird gegen Hannover und wohl in Marseille fehlen. „Wir haben das Problem unter Kontrolle, das nochmal aufgetreten ist“, meinte Nerlinger, „er hat versucht, sehr schnell zur Mannschaft zu stoßen. Wir alle wollten das. Es ist leider nicht so schnell gegangen.“ Breitner kennt so was: „Wenn du einen Tag zu früh anfängst, kostet dich das nochmal zwei oder drei Wochen.“

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