Kolumne

FC-Bayern-Legende Pfaff: "Thomas Tuchel gibt nicht immer die beste Figur ab"

In seiner exklusiven Kolumne für die Abendzeitung kritisiert Jean-Marie Pfaff den Trainer des FC Bayern – und lobt Tabellenführer Bayer Leverkusen: "Eine Mannschaft, in der von A bis Z alles zusammenpasst"
Jean-Marie Pfaff |
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Thomas Tuchel kämpft mit dem FC Bayern darum, den Anschluss an Tabellenführer Leverkusen nicht zu verlieren.
Thomas Tuchel kämpft mit dem FC Bayern darum, den Anschluss an Tabellenführer Leverkusen nicht zu verlieren. © IMAGO/ActionPictures

München - Die letzten beiden Auftritte des FC Bayern in der Bundesliga haben mich nicht vom Hocker gerissen. Erst die schwache Leistung und die am Ende nicht einmal unverdiente Niederlage gegen Werder Bremen am Sonntag (0:1), dann das knappe 1:0 über Union Berlin am Mittwoch. In Meisterform sind die Münchner im Moment nicht.

Vor allem die Pleite gegen die Bremer, die erstmals seit 2008 wieder gegen den FC Bayern gewinnen konnten, ist ein enormer und nicht einkalkulierter Rückschlag im Titelrennen. Dem FC Bayern droht die erste titellose Spielzeit seit 2012. Im Pokal ist man bereits im November ausgeschieden (1:2 in Saarbrücken). Nun beträgt der Rückstand in der Liga auf Tabellenführer Bayer Leverkusen auch schon vier Punkte. Einzig in der Champions League ist man noch im Soll, trifft dort im Achtelfinale auf Lazio Rom. Aber der Titel in der Königsklasse ist natürlich aufgrund der hochklassigen Konkurrenz ganz schwer zu holen. Kann Trainer Thomas Tuchel das Ruder noch einmal herumreißen? Bringt er die Mannschaft in den kommenden Wochen in die Form, die nötig ist, um am Ende ganz oben zu stehen?

FC Bayern: Thomas Tuchel vermittelt den Eindruck, er komme nicht mehr richtig weiter

Von außen betrachtet, gibt Tuchel aus meiner Sicht nicht immer die beste Figur ab. Bereits einige Male hat er in der Öffentlichkeit den Eindruck vermittelt, er wisse nicht mehr so richtig weiter. Auch die immer wieder aufkommenden Diskussionen um einzelne Spieler wie Leon Goretzka oder Joshua Kimmich sind wenig hilfreich.

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Wenn ich da an meinen alten Trainer Udo Lattek denke: Er hat sich nach außen hin immer vor uns gestellt, hat uns in der Öffentlichkeit immer starkgeredet, egal wie schlecht wir auch gespielt hatten. Aber intern hat er dann auf den Putz gehauen und uns nach schlechten Spielen lang gemacht. Solche andauernden Personaldiskussionen gab es deshalb zu meiner Zeit kaum. So etwas vermisse ich beim aktuellen Bayern-Trainer.

Bei Bayer Leverkusen unter Xabi Alonso passt alles von A bis Z zusammen

Ich kann mir vorstellen, Tuchel wäre ab und zu gerne an der Stelle von Leverkusen-Trainer Xabi Alonso. Der Spanier kann unter dem Bayerkreuz in aller Ruhe arbeiten und hat sich nach und nach eine Mannschaft zusammengestellt, in der von A bis Z alles zusammenpasst. Nicht umsonst ist Bayer in dieser Saison noch ungeschlagen und im Moment der Topfavorit auf die Meisterschaft.

Entscheidend wird wahrscheinlich das direkte Duell am 10. Februar in Leverkusen sein. Gewinnen die Bayern diese Partie, ist im Titelrennen wieder alles möglich. Kann sich aber die Werkself durchsetzen, dann ist wohl eine Vorentscheidung im Meisterrennen gefallen - und der Bayern-Trainer in der kommenden Saison wird womöglich nicht mehr Tuchel heißen. Sondern vielleicht Alonso?

Euer Jean-Marie

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  • Brunhilde am 27.01.2024 16:08 Uhr / Bewertung:

    Hallo Jean Marie Pfaff
    Du hast mit wenigen Worte genau die ganze Problematik bei Bayern gesagt
    Ich glaube dass Tuchel schon selbst kritisch genug ist und auch selbst weiß das seine Bilanz sehr mager ist und ihn eigentlich nur der sieg in der Champions League seine schlechte Bilanz krönen kann.deshalb wird spätestens beim Amtsantritt von Max Eberl die Trainerdiskussion beginnen
    Bei einer Niederlage in Leverkusen bin ich mir sicher dass die Saison dann frühzeitig ist für Tuchel beendet wird.

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