FC-Bayern-Legende Paul Breitner wettert gegen scheidenden Tuchel: "So einen dicken Hals"

Unter Thomas Tuchel könnte es die erste titellose Saison seit zwölf Jahren geben. Paul Breitner sieht dafür die Schuld beim Trainer des FC Bayern.
von  AZ
Muss sein Traineramt beim FC Bayern zum Saisonende abgeben: Thomas Tuchel.
Muss sein Traineramt beim FC Bayern zum Saisonende abgeben: Thomas Tuchel. © Sven Hoppe/dpa

München - Noch ist es nicht durch, doch das Anti-Triple ist beim FC Bayern zum Greifen nahe. Im DFB-Pokal sind die Münchner einmal mehr vorzeitig raus und in der Liga hinkt man Bayer Leverkusen mittlerweile zehn Punkte bei noch neun zu spielenden Partien hinter. Einzig und allein der Henkelpott könnte noch seinen Weg in den Trophäenschrank des Rekordmeisters finden. Doch auch das ist eine Mammutaufgabe, sind immerhin noch Real Madrid und Vorjahressieger Manchester City im Wettbewerb. 

Sieht Thomas Tuchel als Hauptverantwortlichen für die durchschnittliche Saison des Rekordmeisters: FC-Bayern-Legende Paul Breitner.
Sieht Thomas Tuchel als Hauptverantwortlichen für die durchschnittliche Saison des Rekordmeisters: FC-Bayern-Legende Paul Breitner. © IMAGO/kolbert-press

Sündenbock Thomas Tuchel: Paul Breitner verteidigt Stars des FC Bayern

Kurzum: Die Tuchel-Bayern bräuchten ein kleiner Wundes, um doch noch einen Pokal einzufahren. Die Schuld, warum die Münchner in dieser Saison nicht in altbekannter "Mia-san-mia"-Manier die Gegner dominieren, sieht Bayern-Legende Paul Breitner (72) bei Trainer Thomas Tuchel (50). "Du hast einen Meister oder einen Chef, bei dem du, wenn du morgens ins Auto oder in den Zug oder die Trambahn einsteigst, um in die Arbeit zu fahren, so einen dicken Hals kriegst", sagte der Weltmeister von 1974 gegenüber dem "BR". 

Damit meint Breitner vor allem das angeblich komplizierte Verhältnis zwischen Tuchel und zahlreichen seiner Stars. So findet der 72-Jährige das Auftreten des Übungsleiters der Münchner sogar als leistungshemmend: "Jeder will einen guten Job machen, will gute Leistung bringen. Aber ab einem gewissen Moment merkst du, dass du es nicht kannst. Du merkst es nicht. Du willst, du willst, du willst und es geht nicht. Das ist für mich das Thema und das große Problem." 

FC Bayern braucht laut Paul Breitner keinen Kader-Umbruch

Tuchel nahm die durchwachsene Saison hingegen nicht allein auf seine Kappe. "Ich bin nicht das einzige Problem", stellte der scheidende Coach des FC Bayern jüngst sicher. Vielmehr sah Tuchel die Gesamtsituation und auch den Kader beim Branchenprimus aus der bayerischen Landeshauptstadt als ausschlaggebend für die zwischenzeitliche Krise. 

Laut Breitner würde es einen Umbruch im Bayern-Kader im Sommer aber nicht brauchen: "Warum Umbruch? Da ist ein Kader von 25 Spielern, davon haben 20 internationale oder sogar Weltklasse. Die Mannschaft braucht nur eine Sache: Eine gute Stimmung." Ob das allein reicht, werden die Bayern-Bosse um Max Eberl (50), Christoph Freund (46) und Jan-Christian Dreesen (56) in den nächsten Wochen analysieren. 

Jedoch machten die Münchner bereits deutlich, dass im Sommer jeder Stein an der Säbener Straße umgedreht wird und auch der Kader neu zusammengebaut wird. Dafür haben sich die Bayern wohl schon eine Liste erstellt, wer ab Juli das Trikot des Rekordmeisters tragen könnte. 

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