FC-Bayern-Legende Jean-Marie Pfaff: Warum das Köln-Spiel keineswegs nur eine lästige Pflicht ist
München - Der FC Bayern hat endlich mal wieder Spaß gemacht – beim 2:2 am Dienstag in London gegen den FC Arsenal spielte die Mannschaft endlich mal wieder so, wie man es vom deutschen Rekordmeister erwartet.
Hinten sicher und kompakt, nach vorne immer wieder mit schnellen Kontern und starken Umschaltmomenten. Wenn die Münchner auch am nächsten Mittwoch (21 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) an diese Vorstellung anknüpfen können, dann bin ich mir sicher, dass sie ins Halbfinale der Champions League einziehen werden. Mit den tollen Fans in der Allianz Arena im Rücken wird es im Rückspiel auch nicht an Unterstützung fehlen, was der Mannschaft einen weiteren Schub geben sollte.
FC Bayern: Spiel gegen Köln keineswegs nur eine lästige Pflicht
Bevor es aber soweit ist, steht am Samstag (15.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) erst einmal das Bundesliga-Heimspiel gegen den 1. FC Köln auf dem Programm. Auf den ersten Blick ist das Duell mit den Geißböcken nicht mehr als ein Pflichttermin, ist doch der Zug in Richtung Meisterschaft endgültig abgefahren. Bayer Leverkusen kann sogar am Sonntag mit einem Heimsieg über Werder Bremen den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte perfekt machen. Nicht einmal die größten Optimisten glauben noch daran, dass Bayer sich das noch nehmen lässt.
Aber: Die Partie gegen Köln ist für die Bayern keineswegs nur lästige Pflicht. Gegen den EffZeh gilt es, dreifach zu punkten, um in der nächsten Saison sicher in der Königsklasse dabei zu sein. Auf einen Titelgewinn in der Champions League kann man sich nicht verlassen, zumal der nächste Gegner bei einem Halbfinaleinzug Real Madrid oder Manchester City heißen würde.

Raphael Guerreiro und Kingsley Coman Startelf-Kandidaten gegen Köln
Und in der Bundesliga ist der VfB Stuttgart zum FC Bayern aufgerückt – auch Platz fünf, auf dem aktuell Borussia Dortmund steht, ist nur sieben Punkte entfernt. Die Bayern tun also gut daran, die Spannung hochzuhalten und gegen Köln mit der gleichen Intensität aufzutreten wie zuletzt in London.
Deswegen wird Trainer Thomas Tuchel auch sicher nur wenig an der Startelf ändern. An Matthijs de Ligt und Eric Dier führt für mich in der Innenverteidigung im Moment kein Weg vorbei, Serge Gnabry, der in London stark performte, fällt leider schon wieder verletzt aus, da sehe ich Kingsley Coman als erste Alternative in der Offensive. Und links hinten wäre Raphael Guerreiro für mich der erste Kandidat, der den in London sehr schwachen Alphonso Davies ersetzen kann.
Wie auch immer der Trainer die personellen Baustellen löst – für den FC Bayern zählt am Samstag nur ein Heimsieg, egal wer am Ende auf dem Platz steht.
Euer Jean-Marie
Der 70-Jährige ist einer der besten Torhüter der Geschichte. Er war belgischer Nationaltorwart (64 Einsätze) und stand beim FC Bayern zwischen 1982 und 1988 insgesamt 156 Mal zwischen den Pfosten. Pfaff war Vizeeuropameister 1980, WM-Vierter 1986, zudem drei Mal deutscher Meister und zwei Mal Pokalsieger. 1987 war er Welttorhüter. Für die AZ ist er nun als Kolumnist tätig
- Themen:
- 1.FC Köln
- FC Bayern München
- Thomas Tuchel