FC Bayern: Lebenslänglich für Schweinsteiger!

Bastian Schweinsteiger ist in der Form seines Lebens, rettete mit seinen beiden Treffern gegen Bremen den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Sportchef Nerlinger wähnt ihn in der „absoluten Weltklasse“ und will ihn für immer bei Bayern halten – doch der Star hat Offerten von (fast) allen Topklubs
von  Abendzeitung
Er war der Mann der letzten Wochen beim FC Bayern: Bastian Schweinsteiger.
Er war der Mann der letzten Wochen beim FC Bayern: Bastian Schweinsteiger. © dpa

Bastian Schweinsteiger ist in der Form seines Lebens, rettete mit seinen beiden Treffern gegen Bremen den Einzug ins Pokal-Achtelfinale. Sportchef Nerlinger wähnt ihn in der „absoluten Weltklasse“ und will ihn für immer bei Bayern halten – doch der Star hat Offerten von (fast) allen Topklubs

MÜNCHEN Bastian Schweinsteiger hat die Wahl. Er kann es machen wie Sepp Maier, Bulle Roth oder Katsche Schwarzenbeck. Sie haben die Säbener Straße nie verlassen, waren dem Arbeitgeber loyal und treu bis zum Karriereende. Schweinsteiger könnte seinen 2012 auslaufenden Vertrag erneut um ein paar Jahre verlängern, ein Lebenslang-Bayer werden, eine Ära prägen, die Fans rufen ihn jetzt schon „Fußball-Gott“.

Wieder hat der 26-Jährige den FC Bayern gerettet, ein Spiel beinahe im Alleingang gewonnen. 2:1 im DFB-Pokal gegen Werder Bremen dank zweier Schweinsteiger-Tore. Eins reingenudelt, eins reingehämmert. Zum Liga-Auftakt traf er gegen Wolfsburg in der Nachspielzeit, in Basel sorgte er für das 2:1 per Doppelpack, gegen Hannover (3:0) wachte die Mannschaft erst nach seiner Einwechslung auf. War er je besser?

Oder er geht 2012 den anderen Weg? Den eines Franz Beckenbauer, hinaus in die Welt. Wie Paul Breitner, Lothar Matthäus, Stefan Effenberg. Spanien, Italien – der ewige Reiz. „Das ist ein Schritt, den er genau überdenken muss, das geht nicht von heute auf morgen, das ist eine Entscheidung fürs Leben“, sagte Andreas Brehme der AZ. 1988 wagte er das Abenteuer Italien, wechselte von Bayern zu Inter Mailand. „Ich war damals 28, Bastian in zwei Jahren auch. Ein gutes Alter für solch einen Schritt“, sagt Brehme, „dennoch muss er wissen, was bei einem großen Weltklub auf ihn zukommt: Er ist dort einer von vielen, bei Bayern weiß er, was er hat. Wenn Schweinsteiger bleibt, wird er für immer mit dieser Mannschaft in Verbindung gebracht, es war dann sein Jahrzehnt. Das Zeug für einen Klub wie Real Madrid hat er, keine Frage.“

José Mourinho, dort Trainer, steht auf Schweinsteigers Spielweise, das ist Fakt. Gerüchte und Spekulationen über Interessenten wie Manchester United, den FC Chelsea oder Inter sowie AC Mailand gibt es beinahe täglich. Kategorie 40 Millionen Euro Ablöse oder mehr.

Noch haben die Bayern die Gespräche nicht eröffnet. Aber sie wissen, dass die Zeit drängt, 2011 wird wohl eine Entscheidung fallen. „Im letzten Jahr hat Bastian einen gewaltigen Sprung gemacht und wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung auf und außerhalb des Platzes. Damit bewegt er sich in der absoluten Weltklasse. Er ist unersetzlich“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger, „wir suchen mit ihm das Gespräch, um eine langfristige Lösung für Bastian Schweinsteiger und den FC Bayern zu finden.“ Ein Vier- oder Fünfjahresvertrag soll es sein. Auch für Philipp Lahm. Im Vorstand herrscht Einigkeit, dass diese Entscheidungen Priorität haben – auch wenn das Gehalt wohl noch einmal kräftig aufgestockt werden muss.

„Bastian und Lahm stammen aus der eigenen Jugend, sie sind unsere Kronjuwelen“, sagte Nerlinger, „wir sind sehr stolz auf sie und werden alles dafür tun, sie zu halten – am besten ihre ganze Karriere.“ Sie wollen Schweinsteiger lebenslänglich geben.

Der 26-Jährige selbst hält sich zurück mit Aussagen über seine Zukunft. Er betont stets seine Verbundenheit zum FC Bayern, „dem Verein, bei dem ich groß geworden bin“. Einerseits. Aber ist so ein Mann zu halten, wenn Real lockt?

Patrick Strasser

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