FC Bayern: Köderten Polizisten Fans mit Hass-Graffiti?

Neuburg an der Donau - Haben sich Polizisten da unlauterer Mittel bedient?
Am Dienstag standen zwei Fans des FC Bayern vor dem Amtsgericht Neuburg. Ihnen wird vorgeworfen, in insgesamt 81 Fällen Graffiti an Hauswände und Mauern gesprüht und damit einen Sachschaden von über 20.000 Euro verursacht zu haben. Geschnappt wurden sie aber offenbar, weil sie von Polizisten in eine Falle gelockt wurden.
Polizisten installieren Kameras und Bewegungsmelder
Wie die "Augsburger Allgemeine" zuerst berichtete, sollen Beamte der Polizeiinspektion Neuburg an einer Brücke im Juli 2017 Kameras und Bewegungsmelder mit Nachtsichtfunktion installiert haben. Um die Bayern-Fans anzulocken, sollen die Polizisten außerdem ein Grafitti mit dem Schriftzug "FUCK FCB" und möglicherweise andere provokante Botschaften gesprüht haben. In Fankreisen ist es die Regel, dass derlei Provokationen kurzerhand übermalt werden.
Die Bayern-Fans wurden also durch das Hass-Graffiti geködert und schließlich auf frischer Tat ertappt, wie das Amtsgericht Neuburg auf AZ-Anfrage bestätigt.
Marco Noli, Rechtsanwalt der 20 und 26 Jahre alten Angeklagten, forderte laut der "Augsburger Allgemeinen" wegen dieser unlauteren Vorgehensweise der Polizisten die Einstellung des Verfahrens. Bildmaterial, das von der installierten Kamera aufgenommen wurde, soll die Beamten bei den Sprühereien zeigen. Ein Urteil wurde am Dienstag noch nicht gefällt.
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