Nach Auswechslung gegen Bosnien: So geht es DFB-Kapitän und FC-Bayern-Star Kimmich
Freiburg/München - Vincent Kompany wird geschockt gewesen sein, als er die Bilder aus Freiburg sah. Joshua Kimmich am Boden, mit Schmerzen. Joshua Kimmich an der Seitenlinie, auf dem Weg in die Kabine. Es kommt zum Unglaublichen, zum Äußersten! Joshua Kimmich lässt sich in der 73. Minute auswechseln.
Als hätte der Bayern-Trainer nicht schon genug Sorgen, was seine defensiven Mittelfeldspieler angeht. Aleksandar Pavlovic absolviert nach seinem Schlüsselbeinbruch weiter seine ‒ bisher nur ‒ individuelle Reha. Das Timing für die Rückkehr ins Teamtraining muss bei dieser Verletzung sorgfältig gewählt werden.
Vielleicht klappt's Ende dieses Monats, Anfang Dezember. Joao Palhinha erlitt bei der portugiesischen Nationalmannschaft Anfang letzter Woche einen leichten Muskelfaserriss und wird rund drei Wochen ausfallen.
FC Bayern München: Kimmich: "Hätte es nicht 6:0 gestanden, wäre ich nicht raus"
Und Kimmich? Gab nach Ende des 7:0-Kantersieges von Freiburg gegen Bosnien-Herzegowina schnell Entwarnung. Es sei "keine Verletzung", so der DFB-Kapitän. "Ich bin ein bisschen umgeknickt. Es war eine Vorsichtsmaßnahme. Hätte es nicht 6:0 gestanden, wäre ich nicht raus."
Natürlich nicht. Der 29-Jährige geht ja nie raus. Kein Spiel, keine Minute, keine Sekunde hat er bisher seit Saisonbeginn in einem Pflichtspiel verpasst ‒ ob im Bayern-Trikot oder im Nationaldress.
"Er wollte weiterspielen", verriet Bundestrainer Julian Nagelsmann und sagte am Samstagabend: "Stand jetzt hat er ein bisschen was an der Kapsel. Wir haben noch kein Bild gemacht. Ich hoffe, dass er keine größere Blessur davongetragen hat." Hat Kimmich auch nicht. Ein Einsatz des Rechtsverteidigers am Dienstag in Budapest (20.45 Uhr, ZDF) sei nicht gefährdet, teilte der DFB mit.
"Wir haben dasselbe Interesse wie jeder Verein, dass die Spieler gesund bleiben"
Doch wird Kimmich beim rein tabellarisch nun völlig unbedeutenden letzten Gruppenspiel der Nations League in Ungarn, zugleich der DFB-Jahresabschluss, überhaupt gebraucht? Als Kapitän will er vorangehen. Nagelsmann will und muss rotieren, schließlich ist Innenverteidiger Jonathan Tah nach seiner zweiten Gelben Karte im Wettbewerb gesperrt. Für ihn wird Nico Schlotterbeck reinkommen.
"Wir werden wieder eine gute Mischung finden und auch frische Kräfte reinbringen", sagte der Bundestrainer, der Rücksicht auf die Klubs nehmen wird: "Wir haben dasselbe Interesse wie jeder Verein, dass die Spieler gesund bleiben."
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