FC Bayern: Keine Demütigung! Müller reagiert auf Matthäus-Kritik gelassen

München - Auch mit zarten 35 Jahren ist ein Thomas Müller noch heiß! Nachdem das Urgestein des FC Bayern den Ball beim Spielstand von 0:0 (4:0) aufs Eintracht-Tor zimmerte, bekam das Konrad Laimer zu spüren. Müller verpasste seinem Teamkollegen gar eine Standpauke. "Es war drüber", sagte der Stürmer nach der Partie grinsend. Immerhin ging es nur um einen Laufweg, den ihm der Österreicher nicht angeboten hatte.
Müller über vermeintliche Demütigung gegen Celtic: "Ich habe das absolut nicht so empfunden"
"Der Konni hält das aus", fügte Müller hinzu. Wenn der Routinier das sagt, wird es schon stimmen. Ähnlich gelassen ging der Weilheimer übrigens mit seiner vermeintlichen Demütigung durch die Last-Minute-Einwechslung im Celtic-Spiel (1:1) unter der Woche um. "Gedemütigte Menschen reagieren entweder so, dass sie komplett Wegbrechen oder wie ein Phönix aus der Asche kommen", erklärte Müller. Die Interpretation, zu welcher Gattung er zählt, ließ er den Journalisten in der Mixed-Zone offen.
Der Fanliebling selbst zählt sich auf jeden Fall zur Gattung der Phönixe. Das hatte er wenige Minuten zuvor bei "DAZN" verraten. Angesprochen auf die Worte von Ex-Bayern-Spieler Lothar Matthäus antwortete Müller: "Ich habe das absolut nicht so empfunden." Es sei mehr aus der Sache gemacht worden, als drinsteckte. Schon Bayern-Trainer Vincent Kompany hatte vor dem Spiel erklärt, dass er nach wie vor wichtig für die Mannschaft sei.
Bayern-Spielern fehlte es laut Müller an Vertrauen in die eigene Qualität
"Jeder hat seine Rolle", so der Belgier. Und, dass Müller nicht mehr die Rolle Platzhirsch auf der Zehn hat, ist ihm durchaus bewusst. Vielmehr ist Müller der Kader-Papa. Derjenige, der der nächsten Generation durch die über 700 Spiele reichende Erfahrung wichtige Tipps in allen Saisonlagen gibt. Vor allem nach den zähen Auftritten in den letzten Wochen war das wichtig.
Laut Müller fehlte es den Bayern-Spielern an Vertrauen in die eigene Qualität. Und dass, obwohl jeder, "der beim FC Bayern unter Vertrag steht, etwas Besonderes können muss" und zu "einer besonderen Auslese zählt". Umso verwunderter zeigte sich der Angreifer von seinem Teamkollegen. "Eine Analyse darf selbstkritisch sein, aber ohne dieses Selbstvertrauen, dass man jede Sekunde immer noch ein Top-Spieler ist, zu verlieren", so Müller.

Müller: "Wir haben uns das Selbstvertrauen von Minute zu Minute zurückgeholt"
Er selbst habe sich in seiner Karriere nach schlechten Spielen auch wie "der letzte Versager" gefühlt. Doch man müsse den Hebel danach schnell wieder umstellen. Und wie das geht, hat der FC Bayern gegen Eintracht Frankfurt gezeigt. "Wir haben uns schon dieses Selbstvertrauen von Minute zu Minute zurückgeholt", sagte Müller. Wichtig: Immerhin wird es selbstbewusste Bayern in den kommenden Wochen brauchen.
In der Liga gilt es die Schale unter Dach und Fach zu bringen, in der Champions League stehen die Duelle gegen Leverkusen an. Und der Traum vom "Finale dahoam" soll nicht ausgerechnet gegen die Werkself platzen. Aus Sicht von Müller könnten es doppelt wichtige Partien werden. Scheiden die Münchner gegen Bayer aus, könnten es die letzten Müller-Spiele auf der Bühne Champions League sein.
Doku "Einer wie keiner" läuft ab 4. März auf Prime
Die erfolgreiche Karriere, so scheint es aktuell, könnte sich nach der Saison dem Ende entgegen neigen. Bevor es aber womöglich soweit kommt, feiert Müller nochmal eine Premiere. Kommende Woche kommt es zur Erstaufführung seiner Doku "Einer wie keiner". Ab dem 4. März kann die dann auch auf Prime gestreamt werden.