FC Bayern kämpft um Gravenberch: Die Gründe und die Folgen des Deals

München - Der FC Bayern und seine Niederländer - in der Vergangenheit war diese Symbiose meist von Erfolg gekrönt. Man denke nur an den famosen Wembley-Helden Arjen Robben, an Tormaschine Roy Makaay oder Mittelfeld-Leader Mark van Bommel. Nun, in diesem Sommer, könnte der Münchner Oranje-Historie ein weiteres Kapitel hinzugefügt werden.
FC Bayern: Verhandlungen für kommende Saison werden konkret
Ryan Gravenberch (19) ist der junge Mann, der die Bayern-Bosse um Sportvorstand Hasan Salihamidzic nachhaltig beeindruckt hat. Der Nationalspieler von Ajax Amsterdam (bislang zehn Partien und ein Tor für die Niederlande) soll zur kommenden Saison an die Isar wechseln, die Verhandlungen werden jetzt offenbar konkret.
"De Telegraaf" und weitere Medien berichten von einem ersten Bayern-Angebot über 25 Millionen Euro an Ajax für Gravenberch, der sich wohl für die Münchner entschieden hat - obwohl zuletzt auch andere Spitzenklubs wie Juventus Turin oder Real Madrid Interesse an ihm gezeigt hatten.

Doch der Bayern-Plan hat Gravenberch überzeugt, der 1,90 Meter große Stratege soll im Mittelfeld eine wichtige Alternative zu Joshua Kimmich und Leon Goretzka werden. Die AZ erklärt die Hintergründe und Folgen des Deals.
Warum ausgerechnet Gravenberch?
"Wir müssen schauen, dass unsere Qualität in der Mannschaft und die wirtschaftliche Komponente zusammenpassen", sagte Bayerns Sportboss Salihamidzic am Wochenende: "Wir haben eine schwierige Phase, finanziell."
Dennoch wollen sich die Münchner Gravenberch gönnen, weil ein solcher Spielertyp im Kader fehlt. Der Niederländer ist kopfballstark, körperlich robust, gleichzeitig technisch beschlagen, torgefährlich - und mit einer guten Übersicht ausgestattet.
Ein moderner Sechser, ein Juwel für die Zentrale. Und in so jungen Jahren schon Ajax-Stammspieler in der Liga und Champions League. Damit reagiert Bayern auch auf Goretzkas Verletzungsanfälligkeit. Der Mittelfeldstar kehrte nach monatelanger Pause wegen Problemen an der Patellasehne erst am Samstag gegen Union Berlin in den Kader zurück.
Was verändert sich im Kader des FC Bayern?
Der Vertrag von Corentin Tolisso läuft Ende Juni aus, es ist unwahrscheinlich, dass sich der 27-jährige Franzose und Bayern auf eine weitere Zusammenarbeit einigen. Deshalb erscheint die Gravenberch-Verpflichtung sinnvoll. Offen ist zudem, wie es mit Marc Roca und Marcel Sabitzer weitergeht. Beide Mittelfeldspieler kommen bei Trainer Julian Nagelsmann nur selten zum Einsatz. Mit Verkäufen könnte Bayern den finanziellen Spielraum vergrößern. Ein Innenverteidiger soll auf jeden Fall noch verpflichtet werden.
Weitere Bayern-Transfers: Wer soll sonst noch kommen?
Nagelsmann machte es am Wochenende klar: Aufgrund des Wechsels von Niklas Süle zu Borussia Dortmund braucht Bayern Verstärkung in der Innenverteidigung. "Wir werden uns auf dem Transfermarkt umschauen", sagte der Coach: "Wir werden nicht nur mit den Spielern, die wir haben, in die neue Saison gehen, sondern da schon was machen."
Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach ist derzeit der aussichtsreichste Kandidat, auch wenn intern nicht alle Verantwortlichen von dem 28-Jährigen überzeugt sind.
Und hinten rechts könnte sich auch noch was tun. Im Gespräch: Pedro Porro von Sporting Lissabon und Noussair Mazraoui von Ajax. Den könnte Gravenberch ja gleich mitbringen.