FC-Bayern-Juwel Pavlovic fährt zur EM, Goretzka nicht: Was Nagelsmanns DFB-Vertrag damit zu tun hat
München - Große Freude beim einen Bayern-Star, riesige Enttäuschung beim anderen: Aleksandar Pavlovic wird für seine hervorragende Premierensaison bei den Münchnern von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit einer Nominierung für den vorläufigen EM-Kader belohnt. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler gehört zum Aufgebot der Nationalmannschaft für das Heimturnier in diesem Sommer, dies wurde in der RTL-Sendung "Exclusiv – Das Starmagazin" verkündet. Moderatorin Frauke Ludowig trug in der Sendung ein Trikot mit Pavlovics Namen.
Kein Ticket gibt es hingegen für Leon Goretzka. Nagelsmann entschied sich gegen eine Nominierung des 29-Jährigen, der zuletzt bei den März-Länderspielen bereits im Aufgebot gefehlt hatte. Goretzka zeigte bei Bayern in den vergangenen Wochen gute Leistungen, der Bundestrainer setzt im zentralen Mittelfeld aber lieber auf Toni Kroos, Robert Andrich, Pascal Groß und eben ihn: Pavlovic.
Noch vor einem halben Jahr spielte Aleksandar Pavlovic für die Zweite Mannschaft des FC Bayern
Goretzkas Bayern-Kollege startete in dieser Saison auf der Position im defensiven Mittelfeld so richtig durch, er kam in 18 Bundesliga-Spielen (zwei Tore) und dreimal in der Champions League zum Einsatz. Verrückt: Im November lief Pavlovic noch für die Bayern-Amateure in der Regionalliga auf, nun die EM-Nominierung. Das Pavlovic-Märchen.
Für die A-Nationalmannschaft spielte der gebürtige Münchner noch gar nicht. Nagelsmann hatte ihn im März erstmals berufen. Ein Infekt verhinderte aber das Debüt in den Partien gegen Frankreich (2:0) und die Niederlande (2:1).
Pavlovic hätte auch für die Nationalmannschaft von EM-Teilnehmer Serbien spielen können, entschied sich aber für Deutschland. Nagelsmann hatte ihn zuletzt als Perspektivspieler für die WM 2026 bezeichnet. Sein Debüt könnte er nun in den EM-Tests am 3. Juni in Nürnberg gegen die Ukraine oder vier Tage später in Mönchengladbach gegen Griechenland feiern.
Julian Nagelsmann hat schon jetzt WM 2026 im Visier und setzt auf Pavlovic
"Er ist ein Kandidat, der vielleicht noch auf den EM-Zug aufspringen kann", sagte der Bundestrainer zuletzt bei "MagentaTV" über Pavlovic und deutete damit bereits die Nominierung an: "Er ist gerade durch die Verlängerung von mir natürlich ein Spieler, der noch mehr in den Fokus rückt, weil wir in Richtung WM eine gewisse Perspektive und eine Mannschaft bauen wollen, die auch in der Lage ist, eine gute WM zu spielen", meinte Nagelsmann.
Pavlovic selbst hatte die Heim-EM zuvor als "Traum von mir” bezeichnet. Die DFB-Elf sei für ihn "auf jeden Fall eine große Extra-Motivation". Nun erfüllt er sich diesen Traum – während Goretzka einen Höhepunkt seiner Karriere verpasst. Ganz bitter für den Mittelfeldstar.
"Ich werde abwarten, was Julian entscheidet", sagte Goretzka noch am Sonntag nach dem 2:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg. "Ich habe in den letzten Monaten alles in meiner Macht Stehende versucht, mich von meiner besten Seite zu zeigen, und am Ende entscheidet jetzt der Bundestrainer." In diesem Fall für Pavlovic. Und gegen Goretzka.