FC Bayern: Jogger Gomez kehrt zurück
Nils Petersen freut sich über Tore und Tracht – und stellt sich wieder brav hinten an.
München - Vor allem für zwei Neu-Bayern war die Lederhosen-Einkleidung am Montagnachmittag ein ganz besonderes Erlebnis. Neuland zum einen für den Japaner Takashi Usami, zum anderen für Nils Petersen, geboren in Wernigerode im Harz. „Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt”, sagte der Ex-Cottbuser frisch verpackt in Tracht, „ich dachte, es fühlt sich unwohler an, aber es ist ganz gut so. Man muss sich ja hier mit der Tradition identifizieren und das tue ich nach und nach.”
Kleider machen Leute, Tore machen Stürmer. Beim 2:0 in Schalke erzielte Petersen, erstmals Startelf-Vertretung des an der Leiste lädierten Mario Gomez, den Treffer zur Führung, sein zweites Bundesliga-Tor. Es hätten dank bester Zuspiele noch einige mehr sein können – Lehrgeld. Für den 22-Jährigen kein Problem: „Der FC Bayern ist schon eine ganz andere Hausnummer, aber ich denke, dass ich mich schon gut zurechtfinde und integriert habe." Schöne, neue Stürmer-Welt? Letztes Jahr war Petersen Torschützenkönig der Zweiten Liga, nun ist er Gomez' Stellvertreter. „Ich habe gewusst, dass ich nicht viele Chancen bekomme, aber nun bekomme ich durch jedes Tor mehr Selbstvertrauen”, sagte Petersen, „Mario hat momentan Probleme, das ist meine Chance, auch wenn es schade ist, dass es durch eine Verletzung zustande kommt. Wenn er ausfällt, gebe ich alles und versuche, ihn zu ersetzen.”
Die Bayern-Bosse haben in Absprache mit Trainer Jupp Heynckes, als sie sich trotz der Olic-Verletzung im August gegen den Kauf eines weiteren Stürmers entschieden haben. Am Samstag gegen Leverkusen (18.30 Uhr) muss Petersen wohl wieder auf die Bank. Gomez konnte am Montag wieder etwas joggen an der Säbener Straße. „Es war gar nicht so schlecht", sagte Gomez zur AZ, „ich denke, es sieht ganz gut aus für Samstag. Es ist ein bisschen unglücklich für mich, zwei Verletzungen in so kurzer Zeit zu haben, erst die Oberschenkelverhärtung, jetzt die Leiste – aber ich bin ganz guter Dinge.”