FC Bayern: „Jetzt geht es erst richtig los“
Nach der China-Reise geht für den FC Bayern die Vorbereitung auf die neue Saison erst richtig los - am Samstag trainiert die Mannschaft erstmals mit allen Spielern.
München - Franck Ribery tat es wieder. Als der Flieger von Guanzhong nach München bereits abgedunkelt war, startete der Franzose mit Bayern Münchens Zugang Xherdan Shaqiri seine berühmt-berüchtigte Paparazzi-Tour. Im Visier: Schlafende Journalisten – und die beiden Spaßvögel freuten sich über jedes einzelne geschossene Foto.
Die Stimmung ist auch nach der anstrengenden viertägigen PR-Tour in China überaus gut bei den Bayern. Aber Ribery weiß genauso gut wie jeder andere: „Jetzt geht es erst richtig los.“ Der lästige Trip nach Fernost endete am Freitagmorgen mit rund einer Stunde Verspätung und müden Augen. „Insgesamt mit Flügen fünf Tage, das war genau das richtige Maß. Das Resümee der ganzen Woche ist sehr positiv“, sagte Trainer Jupp Heynckes, der wie seine Mannschaft nach dem zwölfstündigen Flug aber nur noch nach Hause wollte.
Sechs Stunden Zeitverschiebung, tropische Temperaturen und unzählige PR-Aktivitäten hatten ihre Spuren hinterlassen. Erst am Samstag (11 Uhr) steht die erste Trainingseinheit mit allen Akteuren an. Auch die daheimgebliebenen Nationalspieler Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger sollen dann dabei sein.
„Zumindest ist das so geplant“, sagte Heynckes, der unter der Woche weniger gute Nachrichten von Dauer-Sorgenkind Schweinsteiger erhalten hatte. Der Fuß zwickt, auch noch der eigentlich gesunde: „Aber es sieht so aus, als ob er unsere Einheiten absolvieren kann.“ Bis zum Saisonauftakt am 25. August gegen die SpVgg Greuther Fürth bleiben noch vier Wochen, um das Team bereit zu machen. „Wir sind alle frisch, alle hochmotiviert – und wir müssen Titel holen“, sagte Robben. Tatsächlich hatte es gerade in der Offensive schon recht gut ausgesehen, was die Bayern in den beiden Testspielen (6:0, 2:1) im Reich der Mitte zeigten.
In der Woche aber warten nun unter anderem der 1. FC Kaiserslautern und Werder Bremen. Auch bis zum ersten Showdown gegen Dauerrivalen Dortmund sind es nur noch rund zwei Wochen. Von einem „Prestigespiel“ beim Supercup spricht Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge: „Wir sollten vermeiden, ein sechstes Mal zu verlieren.“
Neben zwei chinesischen und sportlich wenig bedeutsamen Pokalen hatten die Münchner vor allem PR-Erfolge im Gepäck. „Diese Reise hat alle Erwartungen übertroffen. Der Markt in China wächst und wächst in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit. Wir mussten diese Chance nutzen – und das haben wir getan“, sagte Marketingchef Andreas Jung der Nachrichtenagentur dapd bei der Ankunft in München.
Ab sofort sollen die Erkenntnisse der Reise ausgewertet werden: „Wir werden die entsprechenden Schritte einleiten, um auch den Merchandising-Erfolg in Fernost anzukurbeln“. Eigentlich war dafür schon im Flugzeug Zeit. Denn in die Erste Klasse der Maschine ist Paparazzo Ribery nicht vorgedrungen.