FC Bayern ist an RB-Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl interessiert

Uli Hoeneß persönlich sorgte einst für Hasenhüttls Trainerkarriere. Inzwischen ist der Österreicher sogar ein Trainerkandidat beim Rekordmeister. Die Bayern flirten mit Hasenhüttl.
von  sid
Ralph Hasenhüttl soll irgendwann einmal den FC Bayern trainieren.
Ralph Hasenhüttl soll irgendwann einmal den FC Bayern trainieren. © dpa

München / Leipzig - Ohne die Hilfe aus München könnte Ralph Hasenhüttl vielleicht gar nicht den FC Bayern herausfordern. Dann würde es auch keinen Flirt mit dem Rekordmeister geben.

Erst nach einem Anruf des Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß bei der Hennes-Weisweiler-Akademie erhielt der heutige Coach des Rekord-Aufsteigers RB Leipzig einen Platz im bereits ausgebuchten Trainerlehrgang 2005.

Hasenhüttl hatte zuvor zum Ende seiner aktiven Karriere noch zwei Jahre für die Bayern-Reserve die Fußballschuhe geschnürt - und mit seinem Auftreten bei Hoeneß und Co. Eindruck hinterlassen. Elf Jahre später überzeugt der Österreicher den Rekordmeister auch als Trainer, und zwar so sehr, dass sie öffentlich mit ihm flirten.

Hasenhüttl passt nach München

Und das wohl nicht nur, um vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen zwischen Bayern und RB für Unruhe im Lager des Emporkömmlings zu sorgen.

Hasenhüttls Profil passt nach München: Er spricht deutsch, lässt attraktiven und erfolgreichen Fußball spielen, ist souverän in seinem Auftreten - und er trägt in gewisser Weise das "Bayern-Gen" in sich.

"Wenn wir irgendwann einmal einen deutschsprachigen Trainer suchen sollten, gehört er mit Sicherheit zu den drei Kandidaten, über die man nachdenken muss", sagte Hoeneß dem kicker.

Hasenhüttl selbst reagierte gelassen auf die Spekulationen. "Bis der FC Bayern einen deutschsprachigen Trainer holt, wird schon noch eine ganze Weile vergehen", sagte der 49-Jährige: "Im Fußball kann man nicht sagen, was in fünf Jahren passiert. Im Moment habe ich hier mein Glück gefunden."

Name ist gemacht

Das sagte Hasenhüttl auch schon, als in den englischen Medien über ein Interesse des FC Arsenal an den Diensten des gebürtigen Grazers berichtet wurde. Keine Frage: Hasenhüttl hat sich seit seinem Wechsel vom FC Ingolstadt nach Leipzig im Sommer einen Namen gemacht.

Dass ihn jemand noch mal "Sepp Hundehuus" nennt, wie im November bei der TV-Quizshow "Wer wird Millionär" geschehen, wird immer unwahrscheinlicher.

In Süddeutschland ist sein Name nicht erst seit Leipzigs Höhenflug bekannt. Hasenhüttl führte Ingolstadt mit einem für einen Underdog ungewöhnlichen Pressing-Fußball zum Klassenerhalt, bei Bayern München war er zu aktiver Zeit der Führungsspieler für die "Jungen Wilden" im Reserveteam um Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm und Zvjezdan Misimovic.

"Wahnsinnsteam"

Eine "Wahnsinnstruppe" sei das gewesen, erinnert sich Hasenhüttl an seine Zeit beim Rekordmeister: "Ich bin dankbar, dass ich dort noch zwei Jahre spielen durfte, auch wenn es nur auf einem Nebenplatz war und ich von den Zuschauern nur den Rücken gesehen habe, weil die bei den Profis zugeschaut haben."

Noch während seiner Bayern-Zeit erwarb Hasenhüttl die ersten Trainerscheine, anschließend arbeitete er sich als Coach kontinuierlich die Karriereleiter hoch. Bei RB war Hasenhüttl zwar nicht erste Wahl, doch nachdem die Wechsel von Thomas Tuchel und Markus Weinzierl gescheitert waren, war der Weg für ihn frei.

"Ich hätte mir nie träumen lassen, mal so eine Mannschaft trainieren zu dürfen", sagt Hasenhüttl: "Ich habe mir die Möglichkeit erarbeitet." Und die Chance weiß er zu nutzen. Das laufintensive und aggressive Pressing der Leipziger trägt klar seine Handschrift. Bayerns Offensivstar Arjen Robben verglich ihn bereits mit der Trainer-Ikone Pep Guardiola: "Ralph Hasenhüttl hat schon in Ingolstadt super Arbeit geleistet und bringt seine Art zu spielen nun mit nach Leipzig. Man sieht seine Veränderungen sofort. Das ist ähnlich wie bei Pep."

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