FC Bayern in der Krise: Der Fisch stinkt vom Kopf her

Nach dem 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf steht Trainer Niko Kovac beim FC Bayern auf dem Prüfstand. Bayern-Reporter Patrick Strasser über die Krise beim deutschen Rekordmeister.
von  Patrick Strasser
Krise beim Meister: Es riecht nach Veränderung bei den Bayern.
Krise beim Meister: Es riecht nach Veränderung bei den Bayern. © dpa/AZ

Artikel eins des Grundgesetzes der Säbener-Republik FC Bayern lautet: "Uli Hoeneß ist unantastbar." Zugegeben, hierbei handelt es sich um eine Abwandlung des Zitates von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, der bei der Pressebeschimpfungskonferenz vor einigen Wochen das Grundgesetz bemüht hat samt Artikel eins ("Die Würde des Menschen ist unantastbar").

Hoeneß und Rummenigge hatten die Medien attackiert

Damals hatten Hoeneß und Rummenigge die Medien attackiert, weil jene die Spieler wegen schlechter Leistungen kritisiert hatten. Zwischendrin wurde Bayerns Ex-Spieler Juan Bernat dafür ganz würdelos attackiert. Nach dem 3:3 gegen Fortuna Düsseldorf, bei dem die Bayern einen "richtigen Scheißdreck" - Entschuldigung, ich hätte "Mist" schreiben sollen - zusammengespielt hatten, forderte Reporterankläger Hoeneß die Journalisten auf, die Spieler zu kritisieren.

Zitat: "Bitte tun Sie sich mal das an, was passiert ist: die Tore alle zu analysieren. Und dann müssen Sie schon auch mal kritisch mit dem einen oder anderen Spieler umgehen. Denn das war hanebüchen, was da passiert ist." Oder auch: "Das waren dilettantische Fehler. Wenn ich an das erste Tor denke, sowas habe ich eigentlich nur in Slapstick-Filmen gesehen. Das geht so nicht!" <strong>(Lesen Sie auch: Sie sind die möglichen Nachfolger von Niko Kovac)</strong>

Einzelkritik: Vier Fünfer für die Krisen-Bayern

Es riecht nach Veränderung beim FC Bayern

Herr Hoeneß, ich werde Ihnen nicht auf den Leim gehen. Natürlich haben die Spieler gegen Düsseldorf gepatzt – aber jetzt auf sie mit Gebrüll auf Geheiß des Präsidenten? Den aktuellen Kader, und das muss in dieser Situation noch mal betont werden, haben die Bosse zusammengestellt.

Anders als Lucien Favre in Dortmund durfte Kovac keinen Neuen holen, sämtliche Transfers (Goretzka, Gnabry, Sanches) wurden zuvor abgewickelt. Im in die Jahre gekommenen Kader wurden die Verträge der Altstars Robben und Ribéry verlängert – aus Dankbarkeit. So stärkt man keinen neuen Trainer, den man zum starken Mann machen sollte.

Die Bayern im November 2018: In der Beziehung Trainer/Mannschaft beziehungsweise Bosse/Trainer stinkt der Fisch jeweils vom Kopf her. Es riecht nach Veränderung – aber wirklich auf allen Ebenen?

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