FC Bayern in den USA: Das vereint Niko Kovac und Rocky Balboa

In Philadelphia, wo die Bayern im Moment auf ihrer US-Tour Station machen, spielt das Boxerdrama von Sylvester Stallone. Die AZ erklärt, was Bayerns Trainer Kovac zu Niko Balboa macht.
Maximilian Koch |
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Posieren mit Rocky: Die Bayern in Philadelphia vor einer Statue des Boxers.
FC Bayern 2 Posieren mit Rocky: Die Bayern in Philadelphia vor einer Statue des Boxers.
Kultfilm: Sylvester Stallone als Rocky Balboa.
dpa 2 Kultfilm: Sylvester Stallone als Rocky Balboa.

Philadelphia - 72 Stufen sind es bis ganz nach oben, bis zum Ende der Treppe – und einem der berühmtesten Plätze der Filmgeschichte. Genau hier, vor dem Philadelphia Museum of Art, stand "Rocky Balboa", gespielt von Sylvester Stallone, als er nach seinem Trainingslauf einst die Arme in die Höhe reckte und auf das Zentrum von Philadelphia blickte. Die Motivation war plötzlich wieder da beim "Italian Stallion".

Mehr als 40 Jahre ist das her, doch der Ort ist noch immer magisch, ein Magnet für Touristen. Tausende gehen oder sprinten wie Rocky die Treppenstufen hoch, imitieren die Pose des Box-Champions und stellen sich in die Rocky-Fußstapfen, die oberhalb der letzten Stufe den Boden zieren.

Auch die Stars des FC Bayern wollen während ihrer US-Tour dieses besondere Rocky-Gefühl spüren. Am Dienstagabend schauen sie am Museum of Art vorbei, die nahegelegene Rocky-Statue nutzen sie für Mannschaftsfotos. Auch Niko Kovac, der Trainer, ist dabei. Der Kroate aus Berlin war schon in seiner Spielerkarriere ein Profi mit besonderem Ehrgeiz und Kampfgeist. Als Coach ist Kovac nicht anders.

Posieren mit Rocky: Die Bayern in Philadelphia vor einer Statue des Boxers.
Posieren mit Rocky: Die Bayern in Philadelphia vor einer Statue des Boxers. © FC Bayern

Die AZ erklärt, was Kovac zum Rocky der Bayern macht, zu Niko Balboa.

Niko Balboa: Seine Herkunft

Der Boxer Rocky stammt aus ärmlichen Verhältnissen in Philadelphia, er arbeitet als Geldeintreiber und bestreitet gelegentlich Kämpfe auf ganz kleinen Bühnen. Doch dann erhält er die Chance gegen Weltmeister Apollo Creed – und bringt den zuvor ungeschlagenen Champ an den Rande einer Niederlage. In "Rocky 2" besiegt er Creed dann auch. Rocky steigt zum Star auf.

Kovac wird 1971 in Berlin im Arbeiterbezirk Wedding geboren, nicht in armen Verhältnissen, aber auch zu ihm passt die Geschichte des Aufsteigers. "Ich musste mich immer durchboxen", sagt Kovac. Er schafft es bis zu Bayern, als Spieler und nun als Trainer. Obwohl er manchmal unterschätzt wurde oder immer noch wird – ähnlich wie Rocky. "Niko hat diese Chance verdient durch seine Leistung bei Eintracht Frankfurt", sagt Ex-Bayern-Spieler Martin Demichelis, der den Klub in Philadelphia begleitet, im Gespräch mit der AZ. "Ich habe viel Vertrauen in ihn."

Niko Balboa: Sein Familiensinn

"Adriiiiaaaannn!" Die Rufe des Champs Rocky nach seinen Ringschlachten sind legendär. Balboa verliebt sich in die Schwester seines Freundes, eine schüchterne Frau, die in einem Zoogeschäft arbeitet. Rocky und Adrian heiraten, bekommen einen Sohn.

Kovacs Adrian, seine Stütze, heißt Kristina. Die beiden kennen sich schon seit Schulzeiten, sie haben die gemeinsame Tochter Laura. "Am liebsten verbringe ich meine Freizeit mit meiner Familie", sagt Kovac. Bei Bayern arbeitet er mit Bruder und Co-Trainer Robert zusammen.

Kultfilm: Sylvester Stallone als Rocky Balboa.
Kultfilm: Sylvester Stallone als Rocky Balboa. © dpa

Niko Balboa: Sein Ehrgeiz

"Ich habe ein Arbeitstalent", sagt Kovac. Der Coach ist streng mit sich selbst, lebt seinen Spielern diese Einstellung vor. "Er bringt neue Energie", sagt Demichelis. "Sein Erfolg kommt durch Disziplin. Er lässt intensiv trainieren, ist nah an den Spielern dran. Niko kann bei Bayern viel erreichen."

Die Spieler spüren Kovacs Härte, in der Vorbereitung gibt es Trainingseinheiten von bis zu zweieinhalb Stunden, Krafttraining, intensive Läufe. "Er legt Wert darauf, dass wir fit sind. Das ist ganz wichtig", sagt Arjen Robben: "Wenn wir alle fit sind, wird es sehr schwierig, uns zu bezwingen." Schon als Spieler war Kovac, der Kämpfer und Antreiber im Mittelfeld, beim Gegner gefürchtet. Er sagte einmal: "Ich bin einer, der über die Schmerzgrenze hinaus geht, der den inneren Schweinehund überwinden kann. Selbst wenn es nicht mehr gehen sollte, versuche ich immer, noch alles aus mir herauszuholen."

Einer wie Rocky eben. Der Box-Held kommt schon ziemlich hart rüber, wenn er im Film rohe Eier im Glas verspeist, auf Schweinehälften im Schlachthaus einprügelt oder im Ring Schlag um Schlag wegsteckt. Unzerstörbar, unbesiegbar. Und damit ein Vorbild für Kovac und Bayern in der kommenden Saison.

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