FC Bayern im Bundesliga-Olymp: Die AZ nennt Meilensteine vor dem Rekordspiel
München - Der Rahmen ist ein passender für die Rekordpartie des FC Bayern in der Bundesliga: Erstmals seit Anfang November dürfen an diesem Samstag gegen Union Berlin (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) wieder 75.000 Fans in die Allianz Arena kommen - um einen wahrlich historischen Moment mitzuerleben.
Mit dem 1.935. Spiel in der Bundesliga stellen die Münchner eine neue Bestmarke auf, ziehen an Werder Bremen (1.934) vorbei. Während die Hanseaten inzwischen in die 2. Liga abgestürzt sind, geht es für Bayern noch weiter nach oben: in den Bundesliga-Olymp!
Da kam am Donnerstag die Nachricht gerade recht, dass Superstar Robert Lewandowski nach Knieproblemen wieder auf den Trainingsplatz zurückkehrte. Der 33-Jährige, einer der großen Helden der Gegenwart, wird gegen Union wohl zur Verfügung stehen, um dem Anlass entsprechend eine Gala auf den Rasen zu zaubern.
Vorab blickt die AZ auf Meilensteine in der bayerischen Liga-Geschichte und erinnert an die größten Legenden des Klubs.
Das erste Spiel des FC Bayern
Nach dem Aufstieg gab es am 14. August 1965 zur Liga-Premiere gleich ein Derby - der TSV 1860 gewann durch ein Tor von Timo Konietzka in der ersten Minute. Die Löwen wurden am Saisonende Meister, Bayern immerhin starker Dritter und Pokalsieger.

Die erste Meisterschaft des FC Bayern
1932 wurde Bayern zum ersten Mal Meister. Damals gab es noch die Victoria als Trophäe, später wurde sie von der heutigen Meisterschale abgelöst. In der Bundesliga musste die Bayern-Mannschaft um Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller nicht lange auf ihren ersten Triumph warten: 1968/69 holten die Münchner die Schale vor Alemannia Aachen, Müller wurde mit 30 Treffern Torschützenkönig.

Die Bayern-Rekordspieler
Sepp Maier liegt mit 473 Bundesliga-Partien bis heute an der Spitze beim FC Bayern, Thomas Müller (408) könnte ihn aber einholen und eine neue Bestmarke setzen. Gerd Müller (365 Tore) ist der beste Schütze überhaupt in der Liga-Historie, Lewandowski (306) hat die Chance, den "Bomber" zu übertreffen.
Allerdings hat Lewy "nur" 232 Tore für Bayern erzielt, die restlichen für Dortmund. Müller hingegen alle für Bayern. In der vergangenen Saison stellte Lewandowski mit 41 Toren einen Rekord auf, er übertraf Müller am letzten Spieltag in letzter Sekunde um einen Treffer. "Ich habe allergrößten Respekt vor ihm", sagte Lewandowski über den im vergangenen August verstorbenen Müller.
Der höchste Sieg des FC Bayern
Bayern ist seit Jahrzehnten als Torfabrik bekannt, liegt mit insgesamt 4.309 Treffern klar auf Platz eins. Fragen Sie mal bei Fans des Hamburger SV nach, die in München oft derbe Pleiten miterleben mussten.
Am 27. November 1971 gab es mit dem 11:1 über Borussia Dortmund den höchsten Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte, Gerd Müller gelang dabei ein Viererpack.
Die höchste Niederlage des FC Bayern
Doch nicht immer wurde gejubelt, auch schmerzhafte Niederlagen gehören zur Bayern-Historie in der Liga. Am 9. Oktober 1976 setzte es im heimischen Olympiastadion ein 0:7 gegen Schalke 04. Puh.
Allein Schalke-Knipser Klaus Fischer erzielte vier Tore gegen einige Weltmeister von 1974. Aber die waren an diesem Tag nicht wiederzuerkennen. Oder, wie Sepp Maier es formulierte. "Wir waren Weltmeister, haben aber nicht einmal so wie Hausmeister gespielt."
Die Rekordmeisterschaft
31 Meistertitel hat Bayern bis heute gewonnen und dabei 3.907 Punkte geholt. Beides - natürlich - Rekord. Mit dem Gewinn der 10. Meisterschaft 1987 lösten die Münchner einst den 1. FC Nürnberg als Rekordmeister Deutschlands ab. Und gaben diesen Titel auch nicht mehr her, sondern bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. In dieser Saison winkt sogar die zehnte Schale nacheinander.
Die bitterste Niederlage der Bayern
Schlimm war das 1:5 in Wolfsburg am 4. April 2009, als Jürgen Klinsmanns Team von Grafite und Co. an der Nase herumgeführt wurde. Auch die Beckenbauer-Maier-Müller-Generation kassierte bittere Pleiten, doch kaum eine war so schmerzhaft wie die am 8. Mai 2004 gegen Werder Bremen. Oliver Kahn patzte beim 1:3 im Olympiastadion, Werder durfte im Wohnzimmer der Bayern die Schale feiern. Das saß.

Das schönste Unentschieden des FC Bayern
Im Jahr 2000 holte Bayern dank Unterhaching am letzten Spieltag die Schale, 2001 wurde es noch verrückter: 0:1 lag die Mannschaft von Ottmar Hitzfeld beim HSV bis in die Nachspielzeit zurück, ehe Patrik Andersson zum Freistoß antrat. Und traf. Der Rest war Ekstase bei den Münchnern - und ganz Schalke weinte nach der Vier-Minuten-Meisterschaft. "Was damals passiert ist, ist genau das, was Bayern immer ausgezeichnet hat", sagte Andersson: "Nie aufgeben, immer daran glauben." Bis heute.