FC Bayern II im Abstiegsstrudel: Es steht enorm viel auf dem Spiel

Drei Spieltage vor Saisonende steckt Titelverteidiger FC Bayern II tief im Abstiegskampf. Auch in Duisburg reicht es trotz guter Leistung nicht zu einem Sieg. "Der Ertrag ist natürlich nicht genug für uns", sagt auch Torschütze Fiete Arp.
von  AZ
Fiete Arp und dem FC Bayern II droht der Abstieg in die Regionalliga.
Fiete Arp und dem FC Bayern II droht der Abstieg in die Regionalliga. © imago images/foto2press

München - Verabschiedet sich der FC Bayern II nach zwei Jahren tatsächlich wieder aus der 3. Liga? Aktuell deutet zumindest vieles darauf hin. Die Münchner sind mittlerweile seit neun Spielen in Folge ungeschlagen, den letzten Dreier gab es vor zwei Monaten beim 2:0 gegen Wehen Wiesbaden.

Auch in Duisburg kam das Team des Trainergespanns Danny Schwarz und Martin Demichelis am Mittwochabend nicht über ein 2:2 hinaus und konnte die Ausrutscher der Keller-Konkurrenten KFC Uerdingen (1:1 gegen Viktoria Köln), SV Meppen (0:0 beim FSV Zwickau) und 1. FC Kaiserslautern (0:3 gegen TSV 1860) nicht nutzen. Aktuell belegt der amtierende Titelverteidiger gerade einmal Platz 18, der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt zwei Punkte.

FC Bayern II scheitert bei der Chancenverwertung

Es sind seit Wochen dieselben Muster, die sich wiederholen. Qualitativ können die Amateure in Deutschlands dritthöchster Spielklasse absolut mithalten und sind den in der Regel deutlich erfahreneren Gegnern in der Regel mindestens ebenbürtig, scheitern jedoch regelmäßig an der eigenen Unfähigkeit in der Chancenverwertung. Der Abgang von Vorjahres-Torschützenkönig Otschi Wriedt konnte nicht im Ansatz kompensiert werden, auch sonst wirkt der Umbruch aus dem vergangenen Sommer noch immer nach.

"Der Ertrag ist natürlich nicht genug für uns", meinte auch Fiete Arp am Mittwochabend. Auch in Duisburg hatten die Münchner das Chancenplus auf ihrer Seite und feuerten mehr als doppelt so viele Schüsse Richtung gegnerisches Tor ab, kamen am Ende aber nicht über ein Remis gegen den ehemaligen Bundesliga-Klub hinaus.

Zwei Lokalduelle: Schweres Restprogramm für Bayern II

Arp, der in der 74. Minute per Foulelfmeter für den Ausgleich sorgte, richtet den Blick vor den entscheidenden Partien allerdings eher auf die positiven Dinge. "Im Großen und Ganzen müssen wir sehen, dass wir nach den letzten Wochen, in denen wir wenig Punkte mitgenommen haben, heute ein richtig gutes Spiel gemacht haben", meinte der Angreifer. Doch was hilft das schon, wenn das Zählbare derart überschaubar ist?

Zumal die verbleibenden Aufgaben im sportlichen Überlebenskampf keinesfalls Selbstläufer werden. Am kommenden Sonntag geht es im Lokalduell gegen die SpVgg Unterhaching, die nach dem nun auch rechnerisch fixen Abstieg seit Mittwochabend endgültig nichts mehr zu verlieren haben. Eine Woche später steht das Stadtderby gegen den TSV 1860 an. Der ungeliebte Nachbar von der Grünwalder Straße zeigt sich derzeit in herausragender Form, ist seit acht Spielen ungeschlagen und befindet sich mitten im Aufstiegsrennen. Zum Abschluss der Saison gastiert der Hallesche FC im Grünwalder Stadion.

Warum ein Abstieg für Bayern ein schwerer Schlag wäre

Fakt ist: Ein Abstieg in die Regionalliga wäre für den FC Bayern in Gänze ein schwerer Schlag. Seit dem Aufstieg im Sommer 2019 wurde die Lücke zwischen Jugend und Profis immer kleiner, Youngster wie Alphonso Davies, Jamal Musiala oder Joshua Zirkzee schafften über die 3. Liga den Sprung zu den Profis. Ohne die Perspektive auf Spielzeit auf Herren-Niveau werden sich international umworbene Talente zudem deutlich schwerer an den Campus locken lassen.

Nach dem letzten Abstieg in die Regionalliga dauerte es acht lange Jahre, bis die kleinen Bayern wieder in Deutschlands dritthöchste Spielklasse zurückkehrten. Ein derartiges Szenario gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.

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