FC Bayern: Gnabry macht Abstecher zur Fashion Week – Nagelsmann fordert Leistung

München - Die Bayern-Stars und ihre Freizeitaktivitäten – nicht erst seit dem schweren Skiunfall von Manuel Neuer ein viel diskutiertes Thema. Neuestes Kapitel: Serge Gnabry und sein Abstecher zur Fashion Week in Paris am vergangenen Wochenende.
Egal ob in kunstvoll bemaltem Einteiler mit riesiger Handtasche oder in schwarzem Mantel samt Seidenkopftuch – der Angreifer des FC Bayern zog in der französischen Hauptstadt jede Menge Blicke auf sich. Dass bereits am Dienstagabend gegen den 1. FC Köln (20.30 Uhr, Sat.1, Sky und im AZ-Liveticker) das nächste Pflichtspiel ansteht? Geschenkt!
Gnabry-Kurztrip zur Fashion Week nach Paris: Das sagt Bayern-Coach Nagelsmann
Trainer Julian Nagelsmann hat mit dem Kurztrip seines Spielers an sich kein Problem. Geht es nach ihm, dürfen die Spieler in ihrer Freizeit machen, was sie wollen. So lange die Leistung stimmt, versteht sich. "Wichtig ist, dass er dann auch die richtige Antwort auf dem Platz gibt", meinte der Bayern-Coach am Montag, als er auf den Abstecher des Nationalspielers nach Paris angesprochen wurde.
Generell kann man als normaler Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nicht vorschreiben, dass er sonntags um 10 Uhr in die Kirche gehen, 12 Uhr Mittagessen, 14 Uhr Mittagsschlaf machen soll.
Ohnehin seien dem Verein in Sachen Freizeitgestaltung der Spieler die Hände gebunden. "Generell kann man als normaler Arbeitgeber dem Arbeitnehmer nicht vorschreiben, dass er sonntags um 10 Uhr in die Kirche gehen, 12 Uhr Mittagessen, 14 Uhr Mittagsschlaf machen soll. Es ist wichtig, dass jeder seine Freizeit so gestalten kann, dass er glücklich ist", meinte Nagelsmann.
Nagelsmann: "Wenn die Leistung nicht passt, wird es Konsequenzen geben"
Klar ist für ihn aber auch: Stimmt die Leistung nicht, werden die privaten Aktivitäten der Spieler anders bewertet. "Irgendwann kannst du gewisse Dinge als Trainer nicht mehr rechtfertigen. Ich muss gewisse Planungen wie einen freien Sonntag nach einem 1:1 ja auch vor meinen Chefs verargumentieren. Wenn die Sozialen Kanäle dann irgendwann nur noch voll sind mit irgendwelchen Shootings, dann geht mir die Argumentationskette flöten", stellte der Bayern-Coach klar.
Nagelsmann weiter: "Wenn die Leistung morgen (beim Spiel gegen Köln, d.Red.) passt, dann ist das okay für mich. Wenn sie nicht passt, dann ist das nicht okay für mich – und dann wird es auch Konsequenzen geben." Eine Aussage, die Gnabry durchaus auch als Mahnung verstehen darf.
FC Bayern: Serge Gnabry muss um seinen Platz kämpfen
Für ihn wird es in den kommenden Wochen darum gehen, seinen Stammplatz in der hochdekorierten Offensive des deutschen Rekordmeisters zu verteidigen. Beim Spiel gegen Leipzig am vergangenen Freitag (1:1) erhielt der Angreifer den Vorzug vor Thomas Müller und war mit einem Pfostenschuss und seiner Vorlage zum zwischenzeitlichen 1:0 durch Eric Maxim Choupo-Moting einer der gefährlichsten Offensivspieler bei den Bayern.
Eben jene Leistungen wird er in der nun anstehenden, entscheidenden Saisonphase aber konstant auf den Platz bringen müssen. Müller drängt zurück in die Startelf, früher oder später wird auch Sadio Mané von seiner Knieverletzung zurückkehren und den Konkurrenzkampf weiter verschärfen. Will Gnabry in den wichtigen Spielen wie in der Champions League gegen Paris Saint-Germain eine Rolle spielen, muss er sein Potenzial weiter voll ausschöpfen. Dann wird auch niemand über seine Freizeitaktivitäten sprechen...