FC Bayern: Gerüchte bis Mitternacht

Montagnacht schließt die Transferliste. Nach der Gala gegen Wolfsburg gab es plötzlich wieder Spekulationen um Ribéry. Doch er bleibt sicher bei Bayern. Auch im Fall Rafinha gibt es ein Dementi
von  Abendzeitung
Geht da doch noch was: Rafinha (l.) im Duell mit Bastian Schweinsteiger - sind sie nächstes Jahr etwa Teamkollegen?
Geht da doch noch was: Rafinha (l.) im Duell mit Bastian Schweinsteiger - sind sie nächstes Jahr etwa Teamkollegen? © ap

Montagnacht schließt die Transferliste. Nach der Gala gegen Wolfsburg gab es plötzlich wieder Spekulationen um Ribéry. Doch er bleibt sicher bei Bayern. Auch im Fall Rafinha gibt es ein Dementi

MÜNCHEN Für Uli Hoeneß und Louis van Gaal muss der Stichtag 1. September in etwa Aschermittwoch-Charakter haben. Endlich ist der Trubel vorbei, ein Mitternachts-Gefühl wie am Morgen nach dem 2. Weihnachtsfeiertag – nichts geht mehr, Schluss mit Hektik und Völlerei, Ruhe kehrt ein.

Am 1. September, o.oo Uhr, kann kein Spieler mehr transferiert werden, der Deckel ist zu. GILT AUCH FÜR RIBÉRY. Endlich. Die Gerüchteküchentür öffnet erst wieder im Januar. Europaweit machen Spielerberater im September Urlaub – und Vereinsvertreter drei Kreuze.

In der letzten Woche hatte die Hektik am Wühltisch von Europas Großklubs auch die Bayern ergriffen, die sich plötzlich Arjen Robben, schon vor zwei Jahren auserkoren, schnappen konnten. Und auch bei Rafinha, dem Rechtsverteidiger der Schalker, tat sich eine Chance auf. Den Knappen ist die Kohle knapp geworden, bei angeblichen Verbindlichkeiten in Höhe von 136,5 Millionen Euro könnte eine zweistellige Millionen-Ablöse die Not lindern. Der Brasilianer wurde als Tafelsilber-Kandidat auserkoren. Und los ging’s. Gerücht, Dementi, ein anderes Gerücht, ein weiteres Dementi, eine Bestätigung, schließlich eine Absage.

Stand der Dinge am Sonntagnachmittag: Rafinha (23) kommt nicht. „Er wird nicht zu den Bayern wechseln“, sagte Schalke-Trainer Felix Magath am Sonntag im DSF-Doppelpass. Am Abend zuvor hatte er noch gewitzelt: „Ich habe ständig meine Hand am Telefon, um sofort da zu sein, wenn es klingelt.“ Rafinha hat erklärt, den Verein verlassen zu wollen, ob aus eigenen Stücken oder nicht. Juventus Turin hat sich im Poker am Last-Minute-Schalter der Transferliste mittlerweile aus der Schlange verabschiedet, ganz vorne nun: Der AC Mailand. Die Bayern haben sich zurückgezogen, Manager Uli Hoeneß verriet „kicker online“: „Wir werden Rafinha nicht holen.“

Womöglich haben sie sich nun doch wieder eingebremst nach dem Kaufrausch, der zweiten Attacke nach 2007, als sie für Ribéry, Toni, Klose & Co. satte 72 Millionen Euro Ablöse ausgegeben, in diesem Sommer inklusive des 24-Millionen-Euro-Mannes Robben laut transfermarkt.de sogar 74,7 Mio. Euro.

Auch von der Idee, mit Gerhard Tremmel (30) von Energie Cottbus einen Stellvertreter für die neue Nummer eins, für Jörg Butt, zu verpflichten, sind die Bayern abgekommen. „Wir werden keinen Torwart kaufen“, erklärte Trainer Louis van Gaal. Rensing, erneut durchgefallen und verdrängt, will den Verein ja nicht verlassen und kämpfen.

Ein Wort noch zu Ribéry und dem August-Wahnsinn der Spekulanten. Der spanische Kolumnist Tomás Guasch meinte zur Robbéry-Show: „Robben und Ribéry passen prima zusammen. Das ist ein Signal!Florentino Pérez, hole sie Dir beide zu Real Madrid!“ War nicht Robben eben erst zu Bayern gewechselt? Wird Zeit, dass der September beginnt.

Patrick Strasser

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