FC Bayern: "Geh einfach!" Erneut heftige Kritik aus Italien an Matthijs de Ligt

München - Mit diesen Aussagen hat sich Matthijs de Ligt in Italien offenbar keine Freunde gemacht. "Dort geht es mehr um Taktik und das angestrebte System und weniger um Intensität, erst recht weniger um Sprints", sagte der niederländische Innenverteidiger kürzlich über die Intensität in der Serie A.
Anlass für seine Aussagen war sein Fitnessrückstand, mit dem er nach seinem Wechsel zum FC Bayern zu kämpfen hatte. Er habe sich erst an die höhere Trainingsbelastung in Deutschland gewöhnen müssen, in Italien werde auf andere Dinge Wert gelegt, erklärte der Niederländer. Aus Italien gibt es nun heftige Kritik am 23-Jährigen.
Italien-Legende Nesta giftet gegen de Ligt: "Geh einfach – und gut!"
"Ich hätte gewisse Aussagen nicht getätigt. Sie haben 70 Millionen Euro für dich gezahlt, sie wollten dich um jeden Preis, obwohl du lange verletzt warst. Dann gehst du also zu Bayern? Geh einfach – und gut!", wetterte etwa Alessandro Nesta, zu aktiven Zeiten selbst einer der besten Abwehrspieler der Welt, gegenüber dem "Corriere della Sera".

Bei Andrea Barzagli, dessen Nachfolge de Ligt bei Juventus Turin 2019 angetreten hatte, kamen die Aussagen ebenfalls nicht gut an. "Ich hätte darauf verzichtet, zu reden. Leider neigen wir im Fußball – vor allem die Spieler selbst – dazu, anderen die Schuld zu geben. Wir schauen nie auf uns selbst und geben zu, dass wir mehr hätten geben können", sagte der ehemalige italienische Nationalspieler bei "DAZN".
Ex-Teamkollege Bonucci: De Ligt "sollte mehr Respekt zeigen"
Es ist nicht das erste Mal, dass de Ligt aus Italien kritisiert wird. Schon nach seinem Wechsel im Sommer hatte Ex-Teamkollege Leonardo Bonucci heftig gegen den Niederländer nachgetreten. "Er sollte mehr Respekt zeigen gegenüber der Mannschaft, die ihm in den letzten drei Jahren in seiner Entwicklung geholfen hat, und dem Klub, der damals viel Geld in ihn investiert hat", so der Europameister von 2021.

De Ligt war im Sommer 2019 für kolportierte 85 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zu Juventus gewechselt und sollte dort als Nachfolger für das in die Jahre gekommene Innenverteidiger-Duo Giorgio Chiellini und Leonardo Bonucci aufgebaut werden. Obwohl seine Zeit bei den Bianconeri mit einer Meisterschaft und einem Pokalsieg durchaus erfolgreich war und er selbst stets zum Stammpersonal gehörte, wurde der 23-Jährige in Italien nie wirklich glücklich.
Im vergangenen Sommer wechselte er schließlich zum FC Bayern, der schon vor dessen Transfer zu Juventus Interesse an einer Verpflichtung gezeigt hatte. Beim deutschen Rekordmeister hat er sich mittlerweile in der Innenverteidigung festgespielt und überzeugt mit guten Leistungen.