FC Bayern gegen United: Tod oder Guardiolen

Weil Pep die Pleite von Augsburg auch mit dem Duell gegen Manchester begründet, entscheidet das Spiel am Mittwoch plötzlich über ein ganzes Jahr. Fliegt Bayern raus, war’s nicht top-top-top.
Patrick Strasser |
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Bayern-Coach Pep Guardiola vor dem Rückspiel im Viertelfinale der Champions League gegen Manchester United.
dpa Bayern-Coach Pep Guardiola vor dem Rückspiel im Viertelfinale der Champions League gegen Manchester United.

München - Nicht mal das war aufgegangen. „Das Wichtigste ist, dass sich keiner verletzt hat“, meinte Torhüter Manuel Neuer nach dem 0:1 in Augsburg und blickte dabei recht zufrieden drein. Was der 28-Jährige in dem Moment noch nicht wissen konnte: Die Oberschenkelblessur von Xherdan Shaqiri entpuppte sich nach der Untersuchung als „großer Muskelfaserriss“, wie der Verein mitteilte.

Der Schweizer fehlt einige Wochen. Der nächste Ausfall. Noch eine Mittelfeld-Alternative weniger für Trainer Pep Guardiola, der am Mittwoch gegen Manchester United (20.45 Uhr, ZDf und Sky live) im Champions-League-Viertelfinale schon auf Thiago (Innenbandteilriss im Knie) sowie die gesperrten Bastian Schweinsteiger und Javi Martínez (beide gesperrt) verzichten muss. Ebenfalls unpässlich: Die Torhüter Nummer zwei und drei, Tom Starke und Lukas Raeder, sowie Diego Contento. Reha-Patient Holger Badstuber sowieso.

Lesen Sie hier: Peps Rotation: Konkurrenz zerrt Bayern an den Pranger

Über Wochen war Badstuber der einzige Verletzte, Guardiola hatte Mühe, seinen Superstars Pausen zu erklären. Nun stellt sich die Elf für Mittwoch beinahe von selbst auf: Neuer im Tor, davor die Viererkette mit Rafinha, Boateng, Dante, Alaba. Im Zentrum Lahm, Kroos und Götze, auf den Flügeln Robben (rechts) und Ribéry (links). Ganz vorne muss sich Pep zwischen Brecher-Typ Mario Mandzukic oder dem derzeit glücklosen Raumdeuter Thomas Müller entscheiden. Alternativen falls es nicht so läuft? Höchstens Oldie Claudio Pizarro (35). Oder eben: Pierre-Emile Höjbjerg, der 18-Jährige.

Bei der Augsburg-Lehrstunde für die drei Teenager Sallahi, Weiser und Höjbjerg verhängte Pep Welpenschutz. Die drei Youngster seien die „besten Spieler“ seiner Mannschaft gewesen. Guardiola: „Das wäre ein großer, großer Fehler, zu sagen, wir hätten wegen der jungen Spieler verloren. Sie haben von Anfang an mit uns trainiert, sie wissen, was wir wollen, sie kennen unser Spiel. Also Gratulation an die drei!“ Gegen Manchester könnten sie im Kader stehen – angesichts all der Verletzten und Gesperrten.

Lesen Sie hier: Guardiolas schmaler Grat: Wie die Chuzpe flugs zur Hybris wird

Stellt sich also die Frage, ob die Riesen-Rotation von Guardiola nun clever oder zu riskant war? Haben all die Wechsel der letzten Wochen, die ständige Rotation die Mannschaft aus dem Rhythmus gebracht? Seit dem Zieleinlauf zur Meisterschaft am 25. März durch das 3:1 bei Hertha BSC haben die Bayern ja auch kein Spiel mehr gewonnen – was ihnen letztmals im Frühjahr 2011 widerfuhr. Damals konnte man ebenfalls drei Mal hintereinander in Pflichtspielen nicht siegen – unter Trainer Louis van Gaal.

„Das Spiel gegen Manchester ist ein Finale, da geht es um Tod oder Leben“, sagte Pep. Schon wieder kommt dieser Holländer ins Spiel. Van Gaal hatte solche K.o.-Spiele immer mit dem Bild „Tod oder Gladiolen“ beschrieben. Raus oder Blumen für die Sieger.

„Gratulation an mein Team. Wir haben einen guten Spirit bis zum Ende des Spiels gezeigt“, sagte Guardiola in Augsburg. Doch ist der Sieg-Spirit abhanden gekommen?

Das Feierbiest ist weg. Gegen United steckt für Pep der Teufel im Detail. Bei einem Viertelfinal-Aus wäre sein gesamter Plan nicht aufgegangen. Das Rückspiel gegen United wird Pflichtspiel Nummer 47 der Bayern-Saison – und das wichtigste. Am Mittwoch kulminiert die gesamte Saison trotz der Rekord-Meisterschaft in diesem einen Spiel ums Halbfinale der Königsklasse. Eben: Tod oder Guardiolen.

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