FC Bayern gegen Real Madrid: Wunder im Viertelfinale der Champions League?

Hummels angeschlagen, Boateng wackelt: Mit einem Königsklassen-Kunststück will der FC Bayern um Hoffnungsträger Lewandowski trotzdem das 1:2 gegen Real Madrid noch drehen und einen Fluch beenden. Es geht auch um den Abschied des Wembley-Anführers.
dpa, AZ |
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Übermächtig wie die Aufgabe am Dienstagabend? Die Bayern vor den Tribünen des Bernabeu-Stadions in Madrid beim Abschlusstraining.
dpa Übermächtig wie die Aufgabe am Dienstagabend? Die Bayern vor den Tribünen des Bernabeu-Stadions in Madrid beim Abschlusstraining.

Madrid - Der FC Bayern ist bereit für eine magische Nacht. Mit einer atemberaubenden Aufholjagd bei Real Madrid will das Starensemble um Hoffnungsträger Robert Lewandowski nach dem schmerzhaften 1:2 im Hinspiel trotz höchster Abwehrnot doch noch in das Halbfinale der Champions League stürmen. Lewandowski verkörpert mit seiner Rückkehr die ganze Entschlossenheit der Münchner, die allerdings schon vor dem Rückspiel auf ein kleines Wunder hoffen müssen (das waren die größten Comebacks des FC Bayern).

Die verletzten Weltmeister Jérôme Boateng und Mats Hummels bestiegen zwar am Montag den Sonderflieger, den überdimensionale Porträts von Lewandowski und Boateng zierten. Doch über ihren Einsatz am Dienstag (20.45 Uhr/Sky, Liveticker auf az-muenchen.de) wird erst vor Ort entschieden.

"Bayern München ist ein bisschen berühmt-berüchtigt dafür, dass man in solche Spiele mit einem außergewöhnlich großen Willen reingeht", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. "Ich hoffe, dass alle in bester Verfassung auf dem Platz stehen können." Mit einer Chancenverwertung wie beim 0:0 in Leverkusen ist das Weiterkommen gegen den Titelverteidiger aber Utopie. "Wir brauchen die Tore. Wir müssen so denken, als würden wir in München spielen", forderte Real-Schreck Lewandowski, der in einer Halbfinal-Partie mit Dortmund schon viermal gegen Real traf. Beim Showdown gegen Cristiano Ronaldo & Co. muss als Notabwehr vielleicht ein Miniriegel ohne gelernten Innenverteidiger herhalten. "Egal, wer spielt, er wird sich voll reinknallen", sagte Präsident Uli Hoeneß. "Es wird ein großes Spiel", prophezeite Trainer Carlo Ancelotti vor seiner Rückkehr ins sommerliche Madrid. "Carlo hat eine Magie, er kennt den Gegner gut, aber der Gegner kennt uns auch gut", sagte Rummenigge.

Scheitert der FC Bayern wieder an Spaniern?

Ein Traum-Comeback ist das ambitionierte Vorhaben, wahrscheinlicher ist ein neuer Alptraum in Spanien. Nach drei Halbfinal-Pleiten gegen die Spitzenteams von der iberischen Halbinsel könnte nun im Bernabéu für die Bayern so früh wie zuletzt beim Achtelfinal-Aus 2011 gegen Inter Mailand Endstation sein. "Wir brauchen kein Fußballwunder, wir brauchen eine Topleistung", forderte Thomas Müller. Ein Königsklassen-Kunststück ist dafür notwendig. Nur Amsterdam (1996) und eben Inter (2011) kamen nach einer Heimniederlage auswärts noch weiter. "Wir sind jetzt ganz klar Außenseiter, aber wir haben in der Vergangenheit gezeigt, dass wir auswärts in der Champions League gewinnen können", erklärte Kapitän Philipp Lahm vor seiner vielleicht letzten Europapokalreise.

Historie zeigt: Bayern kann in Madrid auch gewinnen

Dabei ist die Krönung des Anführers der Wembley-Helden am 3. Juni im Finale in Cardiff das Ziel. In Madrids Fußball-Tempel, in dem die Münchner das Endspiel 2010 verloren, feierten die Bayern schon große Siege. Ein 4:2 wie im Februar 2000 würde das Halbfinale bringen, ein 1:0 wie ein gutes Jahr später vor dem ersten Champions-League-Triumph wäre allerdings zu wenig. "Wir glauben daran, dass wir es packen", betonte Hinspiel-Retter Manuel Neuer. Der Welttorhüter ist auch bereit, bei einem möglichen Showdown im Elfmeterschießen wie beim Finaleinzug 2012 wieder zum Helden zu werden. Allein Neuers Glanzparaden reichen sicher nicht, denn die bei ihren letzten vier Gast-Auftritten bei Atlético, Barcelona und Real torlosen Münchner müssen mindestens zweimal treffen.

Beim 1:2 am Mittwoch und in Leverkusen wurde der an der Schulter verletzte Lewandowski stark vermisst. "Er ist ein Killer vor dem Tor, der uns gefehlt hat", sagte Neuer. Lewandowski traf in seinen vergangenen neun Champions-League-Spielen achtmal. Unvergessen ist seine Gala gegen Real, als er im Halbfinal-Hinspiel mit Dortmund im April 2013 viermal brillierte. "Wir müssen Gas geben und alles versuchen", forderte der Rückkehrer. Die verletzten Gareth Bale und Pepe werden Real indes fehlen. So groß die Hoffnung in Supertorjäger Lewandowski auch ist: Hinten muss wohl die Notabwehr aus vier Männern ohne Verteidiger-Gardemaß halten. Philipp Lahm (1,70 Meter), Joshua Kimmich (1,76), David Alaba (1,80) und Juan Bernat (1,70) mussten schonmal in einem Gigantenduell ran: Im Februar 2016 beim 2:2 in Turin, als sich in der Schlussphase die Defensivprobleme offenbarten. "Wir brauchen Mut und den Glauben an uns selbst", sagte Alaba. Javi Martínez fehlt gesperrt.

Die zuletzt gezähmte "Bestia negra", wie die Münchner wegen ihrer Erfolge gegen Real genannt werden, soll wieder neuen Schrecken verbreiten. Oder der Münchner Frühjahrsfluch geht weiter.

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