FC Bayern gegen Real Madrid: Hoffnungen ruhen auf Cristiano Ronaldo
München - Die Suite von Superstar Cristiano Ronaldo im Hilton Munich Park misst stolze 145 Quadratmeter, der Blick auf den Englischen Garten ist malerisch – der perfekte Ort für Titel-Träume. "Wir sind in Form. Und wir werden unseren Titel bis zum Tod verteidigen", sagt Trainer Zinédine Zidane vor dem ersten Teil des Giganten-Gipfels im Halbfinale der Champions League am Mittwoch (20:45 Uhr, ZDF, Sky und im AZ-Liveticker) beim FC Bayern. Das erklärte Ziel: Kiew.
Dort, im Endspiel am 26. Mai, soll der dritte Triumph in der Königsklasse in Serie her – der 13. insgesamt, die "Decimotercera". Die Bayern, sagt Reals Klubpräsident Florentino Pérez, seien "eine Größe in Europa". Doch Ronaldo, Toni Kroos und Co. werden "ihre Seele auf dem Platz lassen und Reals Legende weiter nähren".
Für Madrid ist der FC Bayern nicht mehr die "Schwarze Bestie"
Die Zeiten, in denen die Münchner als "Schwarze Bestie" gefürchtet waren, sind nach fünf Siegen in den letzten fünf Treffen vorbei. Zwar werde es "noch schwieriger" als im Viertelfinale des vergangenen Jahres (2:1/4:2 n.V.), sagte Kroos zuletzt. Doch die Champions-League-Hymne wecke bei den Königlichen, die in der Meisterschaft abgeschlagen Dritter sind, "spezielle Kräfte. Wir wissen, dass wir jeden schlagen können und lassen uns nicht mehr verrückt machen".
Das gilt vor allem für Bayern-Schreck Ronaldo. Nach dem Liebesurlaub am Wochenende mit seiner Georgina, standesgemäß im eigenen "CR7"-Hotel in Lissabon, soll die gefürchtete "Tormaschine" wieder auf Hochtouren laufen – wie zuletzt immer gegen den deutschen Rekordmeister.
Real Madrid: Cristiano Ronaldo in der Form seines Lebens
In der vergangenen Saison schoss er die Münchner mit fünf der sechs Real-Tore fast im Alleingang aus dem Wettbewerb. In den jüngsten drei Duellen traf er siebenmal, neun Tore in sechs Treffen sind es insgesamt – ein Tor alle 65 Minuten. Die spanische Presse nennt ihn den "Bayern-Fresser", nur gegen Juventus Turin (zehn Tore) war er häufiger erfolgreich.
Mit 33 Jahren ist Ronaldo - mal wieder - in der Form seines Lebens. Allein in der K.o.-Phase der Champions League traf er gegen Paris St. Germain und Turin sechsmal, Perez adelte ihn als "unseren neuen Di Stefano". Und Ronaldo ist Reals Mann für die wichtigen Tore: Seit 2011 hat er in der Königsklasse ab dem Viertelfinale 30-mal getroffen – sein ewiger Rivale Lionel Messi fünfmal. Bayern-Star James nennt Ronaldo ehrfürchtig eine "Tormaschine".
Fünf Schlüsselduelle: Robert Lewandowski macht den Unterschied
Kopfzerbrechen bereitet Zidane die Besetzung der beiden Plätze neben Ronaldo. Karim Benzema steht dauerhaft in der Kritik, traf in der Champions League nur gegen Nikosia. Hinter den Spitzen darf wohl Isco ran, 100-Millionen-Mann Gareth Bale oder Marco Asensio bliebe die Bank. (Lesen Sie dazu: Alle fit! Real kommt in Bestbesetzung zu den Bayern)
Die schwächste Defensive aller Halbfinalisten (zwölf Gegentore) baut auf Rückkehrer Sergio Ramos. In Abwesenheit des gesperrten Kapitäns hatte Real im Viertelfinal-Rückspiel gegen Juventus Turin (1:3) große Probleme.
Ein gutes Omen soll auch die Unterkunft sein: Im noblen Hilton wohnte Real auch auf dem Weg zu den Triumphen 2014 sowie 2017 - und feierte seine ersten Siege in München (4:0/2:1). "Nach dem Halbfinale gegen die Bayern sehen wir uns hoffentlich alle in Kiew", sagt Klublegende Raul, "und dann wird wieder gefeiert."