FC Bayern gegen RB Leipzig: Der wahre Matchball für den Rekordmeister

München - Die Ansetzung dieses Duells für den 33. und damit vorletzten Spieltag der Bundesliga hat sich gewaschen und finanziell sicher rentiert im Rahmen des aktuell bis Saisonende 2024/25 gültigen TV-Vertrages.
Ein Exklusivspiel für Pay-TV-Anbieter Sky am Samstagabend um 18.30 Uhr (und im AZ-Liveticker), in dem es um die Meisterschaft (für den FC Bayern) und die Champions-League-Qualifikation (für RB Leipzig) geht.
Weil Dortmund erst Sonntag spielt: Titel für FC Bayern auf der Couch möglich
Was Traditionalisten sauer aufstoßen lässt, weil der Spieltag anders als früher zerstückelt ist und nicht alle neun Partien gleichzeitig angepfiffen werden. Somit kann der Titelverteidiger vorlegen und darauf warten, ob man am Sonntag 23 Stunden später, wenn Augsburg gegen Borussia Dortmund (Anstoß 17.30 Uhr, DAZN) abgepfiffen wird, vorzeitig Meister ist oder womöglich vom BVB überholt wurde.
Meister vor dem TV auf der Couch beziehungsweise angesichts des Wetters im Garten am Grill? Thomas Tuchel habe damit "überhaupt kein Problem, wie das passiert", sagte er am Freitagnachmittag an der Säbener Straße und fügte hinzu: "Hauptsache, es passiert."
Wird der FC Augsburg zum Meistermacher des FC Bayern?
Das Pünktchen Vorsprung ist das Fünkchen Hoffnung der Dortmunder um Chefcoach Edin Terzic. "Ich freue mich, durch Dortmund zu fahren und die Jungs und Mädels in den BVB-Trikots zu sehen, die Fahnen in den Vorgärten", sagte der 40-Jährige, mahnte jedoch: "Wir reden über alles, aber nicht über Partypläne."
Aus gutem Grund. Die Partie in Augsburg ist das Knackpunktspiel der so heimstarken Borussen, da sie seit Ende Februar kein Auswärtsspiel gewonnen haben und in den vergangenen vier Jahren bei den bayerischen Schwaben nur einmal als Sieger vom Platz gingen.
Stolperstein RB Leipzig? Die Bilanz spricht für den FC Bayern
Die Bayern dagegen haben gegen Leipzig den wahren Meister-Matchball. Denn: Am 34. Spieltag beim 1. FC Köln trifft man auf einen zufriedenen Gegner im Niemandsland der Tabelle, dem die Spannung fehlen dürfte, weil nach oben nichts mehr möglich und nach unten nichts mehr nötig ist.
Also wird's schon diesen Samstag ernst – keine unlösbare Aufgabe laut der Historie der bisherigen Begegnungen. In 16 Duellen (inklusive DFB-Pokal und Supercup) seit dem ersten Duell im Dezember 2016 konnte RB nur ein einziges Mal gewinnen, bei fünf Remis.
Trainer Tuchel: FC Bayern "gefestigter als man meint"
Ein Erfolg in Fröttmaning als Dosenöffner im Fernduell um die Schale? "Für uns zählt nur der Sieg", sagte Tuchel und betonte: "Die Tabellensituation ist keine Routine. Wir fokussieren uns auf das, was wir beeinflussen können: unsere Leistung, Einstellung, Stimmung."
Nach dem überzeugenden 6:0 gegen Abstiegskandidat FC Schalke hatte Thomas Müller gesagt: "Wir sind vielleicht schon gefestigter als man meint." Was sich zeigen wird.
Partie gegen RB Leipzig ein Thomas-Müller-Spiel?
Und überhaupt: Wird Leipzig ein Thomas-Müller-Spiel? Gegen diese schnelle Umschaltmannschaft? Tuchel hielt sich bedeckt, lobte Leon Goretzka, der für Müller als defensiverer Zentrumsspieler ins Team zurückkehren könnte, für dessen "sehr gute Trainingseinheiten".
Der 33. Meistertitel der Vereinsgeschichte wäre zugleich der elfte in Folge. Spitzfindige Experten haben hochgerechnet, dass die aktuelle Spielergeneration um Thomas Müller & Co. damit genau ein Drittel aller Triumphe seit 2013 eingefahren hätten.
Doch ohne die teils lähmende, aber den Verein definierende Dominanz früherer Meisterschaften mit Zieleinläufen im März und April als Schnee, Eis und Wind die Feierlichkeiten samt Weißbierduschen zu Erkältungsfallen machten.
Glücksbringer im Titelkampf? Robben besucht ehemalige Kollegen vom FC Bayern
Woran sich Arjen Robben noch zu gut erinnern kann. Der Niederländer, insgesamt zehn Jahre in Diensten der Bayern (2009 bis 2019) und als Wembley-Held von 2013 im Herzen der Fans, stattete seinen ehemaligen Kollegen am Freitag einen Besuch ab, klatschte vor der Kabine mit jedem Spieler ab.
Drahtig und fit wie eh und je sieht der 39-Jährige aus, kürzlich lief er einen Marathon. Ein Einsatz ist jedoch ausgeschlossen. "Ich habe versucht, ihn zu überzeugen", scherzte Tuchel und sagte: "Arjen ist nicht das Problem – die DFL ist das Problem, er ist nicht angemeldet."