FC Bayern gegen Moskau: Sie machen einfach weiter
Der Titelverteidiger gewinnt zum Auftakt in der Champions League 3:0 gegen Moskau. Alaba, Mandzukic und Robben treffen gegen die Russen. Franz: „Bayern hat sie an die Wand gespielt“
München - „Wir haben die Mannschaft und den Trainer, um die erste Mannschaft zu sein, die die Titelverteidigung in der Champions League schafft.“ Das sagte Javi Martínez schon in der Pause.
Zumindest sind sie mit einem 3:0 gegen ZSKA Moskau standesgemäß in die neue Champions-League gestartet. Man kann auch so sehen, wie es Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge sagte: „Die Mannschaft hat da weitergemacht, wo sie in London gegen Dortmund aufgehört hat. Es war ein klasse Spiel.“
Zumindest ein sehr Überzeugendes. Die Moskauer hatten kaum eine Chance, Bayern hatte das Spiel stets im Griff – und zog das Tempo im richtigen Moment immer wieder an. „Ich bin zufrieden, wir haben gut gespielt“, sagte auch Trainer Pep Guardiola. „Alles wunderbar“, meinte gar Präsident Uli Hoeneß, als er strahlend durch die Katakomben lief, um die Mannschaft in der Kabine zu besuchen.
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Die Spieler haben auf die von den Bossen stark kritisierte Generalkritik von Sportvorstand Matthias Sammer die richtige Antwort gegeben. „Wir sind zufrieden heute, haben Gas gegeben“, sagte Kapitän Philipp Lahm. Bevor Missverständnisse entstehen, stellte Rummenigge schnell klar: „Das hatte nichts mit Matthias Sammer zu tun, die Mannschaft hat eine gute Qualität.“
Zunächst mal sorgte sie gleich für klare Verhältnisse. Gerade mal 2:58 Minuten waren vorbei, als David Alaba jubelnd abdrehte. Zuvor hatte er beim Freistoß aus 28 Metern einen langen Anlauf genommen und den Ball platziert ins Tor-Eck geschossen.
Die taktische Marschrichtung von ZSKA-Coach Leonid Sluzky – die Bayern mit neun Mann vor dem eigenen Sechzehner so lange wie möglich am Torerfolg hindern und irgendwann mal, vielleicht, kontern – war da bereits gescheitert. Trotzdem versuchten die Moskauer es weiter so – und blieben harmlos.
Wenn die Bayern nicht selbst mal den ein- oder anderen Fehlpass eingestreut hätten – ihre Ballbesitzquote in der Anfangsphase wäre gegen die überforderten Russen bei fast 100 Prozent gelegen.
Doch Bayern streute einige Fehlpässe ein. Um nicht zu sagen: Viele, vor allem gegen Mite der ersten Halbzeit. Nicht, dass sie Moskau so wieder in die Partie brachten. Aber es waren eben doch so viele, dass ihr eigenes Spiel zwar stets souverän und überzeugend, bisweilen aber auch etwas unansehnlich wirkte. es war ein Spiel ohne Turbo – doch gegen Moskau war der auch nicht nötig. Vier Minuten vor der Pause erhöhten sie den Vorsprung, nachdem sie zuvor einige Chancen vergeben hatten, dann doch. Mario Mandverlängerte per Kopf, wenn auch im Abseits stehend, eine Freistoß-Flanke Robbens ins Tor.
Nach dem Seitenwechsel machten die Moskauer ihren Abwehrriegel etwas auf, zu mehr Torchancen als in der ersten Halbzeit kamen die Bayern aber nicht. Und doch gelang ihnen noch ein Traumtor, als der starke Alaba den Ball über die Abwehr lupfte und Robben fand, der den Ball zum 3:0 eindrosch (67.). Da war auch Franz Beckenbauer zufirden: „Bayern hat sie an die Wand gespielt. Das muss man auch erstmal schaffen.“