FC Bayern gegen Man City: Ja, so ein Scheich!

Das dürfte schwer werden: In der Gruppenphase der Champions League trifft Bayern auf Villarreal, Manchester City und Neapel. Heynckes: „Das ist die stärkste Gruppe”
Patrick Strasser |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Manchester Citys Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan.
imago Manchester Citys Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan.

Dürfte schwer werden: In der Gruppenphase der Champions League trifft Bayern auf Villarreal, Manchester City und Neapel. Heynckes: „Das ist die stärkste Gruppe der gesamten Auslosung”

München - Erinnert sei an dieser Stelle an: Basel, Cluj und AS Rom. Und das war keine Auslosung zur Europa League, so lauteten die Gegner des FC Bayern in der Gruppenphase der vergangenen Saison. Diesmal kommt’s dicker: FC Villarreal, SSC Neapel und Manchester City.

Wahrlich nicht ohne – man könnte auch sagen: Ausgeduselt! Besonders das Los Manchester City, der neureiche Nachbar von Manchester United, der dank Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus Abu Dhabi bereits über 92 Millionen Euro ausgegeben hat. An der Säbener Straße war man bedient, die Stimmung zwischen Vorfreude und Schock: Ja, so ein Scheich!

Die Bayern-Fans können sich zum Wiesn-Heimspiel am 27. September auf Kun Agüero, Samir Nasri, Mario Balotelli und den Ex-Wolfsburger Edin Dzeko sowie Carlos Tévez – wenn er vor dem 1. September nicht doch noch einen neuen Klub findet – freuen. Bayerns Verteidiger sicher eher weniger. Der City-Scheich übernahm den Verein im September 2008 für rund 200 Millionen Euro – der Sieg im FA-Cup und Platz drei im vergangenen Jahr in der Premier League waren jetzt die ersten Erfolge. Den Auftakt in die Gruppe A macht die Reise am 14. September zum FC Villarreal (20.45 Uhr, live bei Sat.1 und Sky).

„Das ist die stärkste Gruppe der gesamten Auslosung”, meinte Trainer Jupp Heynckes, der nach 13 Jahren in die Königsklasse zurückkehrt. Er glaubt: „Wir werden in jedem einzelnen Spiel gefordert sein und müssen jedes Match hochkonzentriert angehen. Jedes Spiel hat die allergrößte Bedeutung.” Da wird er kaum einmal Arjen Robben oder andere Sorgenkicker schonen können. „Andere Mannschaften hätten mir besser gefallen”, so die Reaktion von Christian Nerlinger. Doch nach dem ersten Schlucken fanden die Bayern wieder schnell in den Mia-san-Mia-Modus. Der Sportdirektor: „Das ist schon eine anspruchsvolle Gruppe, in der trotzdem Bayern Favorit ist. Die Mannschaft ist heiß und dementsprechend werden wir es angehen. Wir sind der FC Bayern. Wir wollen und werden diese Gruppenphase überstehen.”

Es soll ja nur der erste Schritt sein in die K.o.-Runden im Frühjahr – auf dem Weg nach München ins Finale am 19. Mai in der Fröttmaninger Allianz Arena. Unter den Spielern fiel immer wieder das Wort „Hammer”. Manuel Neuer etwa meinte: „Diese Gruppe wird alles andere als einfach, es sind keine Schwachpunkte dabei. Manchester City ist ein Hammerlos, Neapel hat vergangenes Jahr eine super Saison gespielt und spanische Mannschaften sind immer spielstark und gefährlich. Es hätte durchaus leichter kommen können für uns – aber wer wie wir große Ziele hat, muss sich auch in dieser Gruppe durchsetzen.”

Knifflig vor allem die Ansetzungen: Die Bayern wollen sicher vermeiden, dass es am sechsten und letzten Spieltag in Manchester (7. Dezember) noch um Platz zwei, also ums Weiterkommen, geht. Ähnlich wie 2009 in Turin, als man bei Juventus großen Druck hatte – und mit 4:1 grandios siegte.

„Das ist jetzt nun wirklich Champions League”, sagte Bastian Schweinsteiger, „von acht Gruppen haben wir sicherlich die härteste bekommen, aber das macht uns nichts.” Seine Kampfansage: „Wenn wir in Europa unter den Topteams sein wollen, dann müssen wir das packen. Und ich bin sicher, dass wir das packen!”
Franck Ribéry war baff angesichts der Gegner und meinte: „Puh, das ist der Hammer!” Mit Akzent: Manchöstör City, dör Ammör!

 


 

 

FC VILLARREAL:
Es ist das Los aller übrigen Teams der spanischen Primera Divison: Den Titel machen seit Jahren der FC Barcelona und Real Madrid untereinander aus. Unterschätzen sollte man das Team mit dem Spitznamen „Submarino amarillo“ („Das gelbe U-Boot“ – das Maskottchen ist eine Comicfigur mit einem U-Boot-Kopf) deshalb aber nicht. Vergangene Saison wurde die Mannschaft Vierter in der Liga, in der Europa League war erst im Halbfinale gegen den späteren Sieger FC Porto Schluss.

Star des Teams ist der pfeilschnelle italienische Nationalstürmer Guiseppe Rossi. Mit Kapitän Marcos Senna, mittlerweile 35 Jahre alt, steht ein spanischer Europmeister von 2008 im Kader. Die Bayern hatten noch nie das Vergnügen mit dem Klub von der Mittelmeerküste.

Die Stadt hat 49045 Einwohner und liegt in der Provinz Castellón, etwa acht Kilometer südlich der Provinzhauptstadt Castellón de la Plana und ca. 60 km nördlich von Valencia. Der FC trägt seine Heimspiele im Stadion „El Madrigal“ (Kapazität: 22000) aus.

 

 


 

MANCHESTER CITY:
Jérome Boateng wird sich freuen: In den beiden Duellen trifft er seine ehemaliegn Mannschaftskameraden wieder. Bayerns Verteidiger verließ Manchester City im Sommer – weil ihm Bayern einen Stammplatz garantierte, den er in Manchester nicht hatte. Das sagt viel über die Qualität des Premier-League-Klubs, der seit der Übernahme durch Scheich Mansour bin Zayed Unsummen für Transfers ausgibt.

Diese Saison kamen beispielsweise Nasri (für 27 Millionen Euro vom FC Arsenal) und Stürmer Sergio Agüero (43 Mio, Atletico Madrid). Internationale Topstars hat der Verein von Trainer Roberto Mancini zur Genüge: Den Ex-Wolfsburger Edin Dzeko, Italien-Rüpel Mario Balotelli, David Silva, Vincent Kompany oder Kolo Toure.

Gebracht hat das viele Geld bislang nur einen Titel: den FA-Cup 2011. Doch das soll sich ändern, in England zählt man Manchester City zu den Titelaspiranten.

Gespielt wird im „Etihad Stadium“, das eine Kapazität von 47726 Zuschauern hat. Es ist Bayerns erstes Duell mit Man City.

 


 

SSC NEAPEL: Ein Mann prägte den italienischen Klub wie kein anderer: Diego Maradona spielte in den 80er Jahren für Neapel, der Verein holte Meistertitel und den Uefa Cup. Später ging es bergab. 1998 und 2001 stieg der Klub jedoch in die Serie B ab. Im August 2004 erhielt man aufgrund eines Schuldenbergs von mittlerweile 70 Millionen Euro schließlich keine Lizenz mehr und musste Konkurs anmelden.

Nun greift Neapel wieder an – dank Präsident und Geldgeber Aurelio De Laurentiis, ein Filmproduzent, der seit 2004 in den Klub investiert. Vergangene Saison wurde man Dritter in der Liga, und nun mit dem Schweizer Gökhan Inler verstärkt. Der Topstürmer: Uruguays Edinson Cavani. Kapitän ist Paolo Cannavaro, Bruder von Italiens Weltmeister Fabio.

In Italien werden die Spieler „Azzurri“ („die Blauen“) genannt, die Heimspiele finden im baufälligen „Stadio San Paolo“ statt, in das nur noch 60240 Fans zugelassen werden. Im Uefa-Cup-Halbfinale im April 1989 schied der FC Bayern durch ein 0:2 und 2:2 gegen Napoli aus. Gegen Maradona.

 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.