FC Bayern gegen Hannover: Typisch Müller!

München - Was dem Gerd sein Allerwertester, sind dem Thomas seine überlangen, überschlanken Gliedmaße. Mit zwei recht kuriosen Treffern, typischen Müller-Toren eben, ebnete Thomas Müller den Bayern gestern den Sieg in der 2. Runde des DFB-Pokals über Hannover.
Erst traf großes dünnes Müller.
Bayern souverän im Achtelfinale
Der Doppel-Torschütze denkt schon ein paar Schritte weiter: „Der DFB-Pokal ist ein spezieller Wettbewerb. Es ist der schnellste Weg zu einem Titel. Wir haben gute Erinnerungen an Berlin, daher wollen wir dort gerne wieder hin. Da haben wir heute einen weiteren Schritt hin gemacht.“
Trainer Pep Guardiola hatte sich zwar im Vorfeld ein wenig darüber mokiert, dass er wegen der vielen Verletzten kaum rotieren könne. Er tat es aber trotzdem. Und wurde nicht enttäuscht. Diego Contento durfte als Linksverteidiger ran, Claudio Pizarro im Sturm. Außerdem verschaffte Guardiola noch Daniel van Buyten in der Innenverteidigung und Xherdan Shaqiri im Mittelfeld Spielpraxis. Rafinha spielte wie gehabt rechts in der Viererkette, Philipp Lahm im defensiven Mittelfeld, wo sich die beiden festzuspielen scheinen.
Bastian Schweinsteiger dagegen agierte etwas vor Lahm. „Wir können Titel nicht nur mit elf Spielern gewinnen; das ist unmöglich. Wir haben viele gute Spieler, die alle spielen können“, sagte Guardiola. Den ersten Treffer erzielte aber ein Fast-Immerspieler.
Nach Shaqiris Flanke schob Müller sich vor den Verteidiger und traf. Obwohl mit dem Arm wohl regelkonform. Es war Müllers 22. Scorer-Punkt im 23. Pokalspiel seiner Karriere. Da scheint einer den Wettbewerb zu mögen. Zumal er später ja noch seinen 23. Scorer-Punkt nachlegte.
Ein noch viel größerer Pokal-Spezialist legte dann das 2:0 nach. Claudio Pizarro traf nach Dantes Flanke per Kopf. Es war sein 27. Pokaltreffer im 46. Spiel (siehe Text unten). 2:0 nach etwas mehr als der Hälfte der ersten Halbzeit. Ein gutes Polster, eines, das eigentlich Sicherheit geben müsste.
Den Bayern gab es aber sogar zu viel davon. Sie reduzierten das Tempo, luden Hannover ein, auch mal ihre Spiel-Hälfte zu besuchen – und bauten die Niedersachsen so wieder auf. Einen Schuss von Lars Stindl wehrte Manuel Neuer noch ab (31.), sechs Minuten später war aber auch Neuer machtlos.
Didier Ya Konan nutzte die Indisponiertheit der Innenverteidiger Dante und van Buyten zum 1:2. Nach etwas mehr als einer Stunde brachte Guardiola also Franck Ribéry. Wenig später erhöhte Müller zum 3:1, ehe sich Ribéry auch noch als Torschütze in die Statistik eintrug (78.).