FC Bayern gegen den FC Augsburg: Niko Kovac schwärmt von James Rodriguez

Nach durchwachsenem Saisonstart spielt James Rodríguez seit kurzem wieder groß auf. Auch Trainer Niko Kovac zeigt sich begeistert vom Kolumbianer, sieht aber auch noch Luft nach oben.
von  Bernhard Lackner
Ein gewohntes Bild zu Saisonbeginn: James auf der Bank
Ein gewohntes Bild zu Saisonbeginn: James auf der Bank © firo/Augenklick

München - So wirklich zufrieden wirkte James Rodríguez nicht an jenem sonnigen Samstagnachmittag vor eineinhalb Wochen. Der FC Bayern hatte gerade Bayer Leverkusen hoch überlegen 3:1 geschlagen und die Tabellenführung verteidigt, die Blicke richteten sich bereits in Richtung Champions League.

James' Blick richtete sich derweil wie versteinert nach unten. Mit leicht zusammengekniffenen Augenbrauen stapfte der Kolumbianer durch die Mixed Zone. Auf große Worte hatte er keine Lust, nur die eigens aus seinem Heimatland angereisten Journalisten bekamen ihre O-Töne.

Beim Anpfiff drei Stunden zuvor musste James erneut mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen und weiter auf seinen ersten Startelf-Einsatz warten. Erst kurz vor der Pause wurde er für den schwer verletzten Corentin Tolisso eingewechselt und köpfte den Treffer zum 3:1-Entstand. Es war sein erster in dieser Saison.

Heynckes: "James ist eine hochsensible Seele"

Der Kolumbianer tat sich schwer, in die neue Spielzeit hineinzukommen. Zum Start in die neue Saison plagte ihn noch immer eine Verletzung am Sprunggelenk, die er von der Weltmeisterschaft aus Russland mitgebracht hatte. Während sich die Mannschaft einspielen konnte, war James größtenteils Zuschauer: Den Supercup gegen Eintracht Frankfurt und die erste Runde im DFB-Pokal verpasste er komplett, gegen Hoffenheim und den VfB Stuttgart stand er gerade einmal 18 Minuten auf dem Platz.

Ein gewohntes Bild zu Saisonbeginn: James auf der Bank
Ein gewohntes Bild zu Saisonbeginn: James auf der Bank © firo/Augenklick

"James ist eine hochsensible Seele, ein hochbegabter Fußballer", sagte Ex-Trainer Jupp Heynckes noch Ende August im AZ-Interview. Gerüchte kamen auf, James sei unzufrieden in München und forciere nach Ablauf seiner Leihe eine Rückkehr zu Real Madrid – trotz einseitiger Kaufoption für den FC Bayern.

Zwei Startelf-Einsätze später scheint all das verflogen. Bei den Auswärtssiegen gegen Benfica (2:0) und Schalke (2:0) gehörte der Kolumbianer zu den Besten bei den Bayern, erzielte einen Treffer und bereitete zwei weitere vor. Die starken Leistungen des Kolumbianers finden auch bei Trainer Niko Kovac Anerkennung. "James kann und möchte ich loben", sagte der 46-Jährige am Montag über seinen Mittelfeld-Star. (Hier die Pressekonferenz zum Nachlesen)

Kovac lobt James' defensive Fortschritte

"Er ist sehr ballsicher. Wenn man so jemanden hat, kann man ihn immer anspielen, auch wenn er dort alleine steht und zwei Leute um ihn herum sind. Er findet immer eine Lösung. Er hat ein Gespür für die Situation und für den freien Raum", unterstreicht Kovac die Stärken seines Mittelfeld-Stars.

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Trotzdem: Vollends zufrieden schien der Kroate zuvor nicht gewesen zu sein und legte den Fokus in der Trainingsarbeit mit James vor allem auf die Defensive. "Offensiv kann er alles und defensiv macht er immer weiter Fortschritte", betonte Kovac und führte weiter aus: "Das hat man schon in der Vorbereitung gesehen und während der Länderspielpause, als er nicht bei der Nationalmannschaft war."

Die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive zählt zu den essentiellen Bestandteilen im Spielsystem von Kovac, diesem muss sich jeder unterordnen. "Wenn alle Spieler sowohl das Eine als auch das Andere verinnerlichen, dann ist es wirklich sehr schwierig, gegen uns zu spielen", meint Kovac. James scheint das mittlerweile auch verstanden zu haben.

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