FC Bayern gegen BVB: Der Wahnsinn!

Aus fünf Punkten Rückstand mach sechs Punkte Vorsprung: Unter Jupp Heynckes läuft's bei den Bayern. Und er darf dafür in den verdienten Heimaturlaub. 
Patrick Strasser |
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Sie hatten allerhand zu feiern nach dem 3:1-Sieg gegen den BVB am Samstagabend: Jupps erfolgreiche Bayern.
twitter.com/FCBayern Sie hatten allerhand zu feiern nach dem 3:1-Sieg gegen den BVB am Samstagabend: Jupps erfolgreiche Bayern.

München - Nach dem Coup ist vor dem Cando. Endlich wieder die kalte Schäferhundeschnauze seines treuen Gefährten spüren, endlich wieder Wald- und Wiesenduft einatmen. Und Frau Iris, die sich von einer Knieoperation erholt, um sich haben. Jupp Heynckes machte direkt nach dem 3:1 bei Borussia Dortmund am Samstagabend Heimaturlaub und fuhr die wenigen Kilometer hinüber nach Schwalmtal bei Mönchengladbach. Zurück zu Heim und Hof, die Batterien aufladen.

"Die ersten Wochen in München waren sehr intensiv, das ermüdet. Ich hatte den Tunnelblick", sagte der Bayern-Trainer, "ich freue mich auf die Pause." Nach "einigen Tagen", so der Verein, wird Heynckes zurückkehren. Das Training der wenigen Profis werden während der Länderspiel-Phase seine Assistenten, die "Hermanns", leiten, der Gerland Hermann und der Peter Hermann. Ohne seinen Co-Trainer Hermann, den Peter, hatte der Cheftrainer in Dortmund bestehen müssen.

Hermanns Tochter heiratete – das geht vor. Heynckes hat seine Liebsten wieder flott gemacht, die Bayern-Familie. In nur vier Wochen. Sieben Spiele, sieben Erfolge. Ein Quickie-Triple. In der Champions League erreichte er nach dem September-Desaster von Paris, dem 0:3 im Abschiedsspiel von Vorgänger Carlo Ancelotti, mit zwei Erfolgen gegen Celtic Glasgow die K.o.-Runde.

Wenn Hamilton Vettel dreimal überrundet

Im DFB-Pokal machte er bei RB Leipzig per Elfmeterschießen das Achtelfinale klar. Und in der Bundesliga mal eben aus fünf Punkten Rückstand auf Borussia Dortmund sechs Punkte Vorsprung – in nur vier Partien, in denen zwölf Punkte vergeben werden. Von Spieltag sieben bis elf.

Das ist in etwa so, als würde Lewis Hamilton, auch Platzhirsch und Titelverteidiger, seinen Widersacher und Herausforderer Sebastian Vettel während eines Formel-1-Rennens drei Mal überrunden. Diese 27 Tage Jupp gipfelten im souveränen und nie wirklich gefährdeten 3:1 beim BVB. Nach einem der spektakulärsten Überholmanöver der Liga-Historie sehen die Dortmunder schon wieder Rot: Bayerns Rücklichter.

"Sieben Spiele, sieben Mal gewonnen, das ist eigentlich der Wahnsinn", sagte Arjen Robben, in Vertretung der verletzt fehlenden Manuel Neuer und Thomas Müller der Kapitän der Münchner Oktoberrevolution. Auf die Frage nach den elf Punkten, die man gegenüber dem BVB aufgeholt habe, schüttelte er ungläubig den Kopf und stammelte: "Wahnsinn! Das ist nur Wahnsinn." 

Robben: "Es macht wieder Spaß"

Heynckes spricht von "wahnsinnig strapaziösen Wochen". Der Grund für den Leistungs- und Stimmungsumschwung nach der Depression unter Ancelotti: "Wir haben auf dem Trainingsfeld und in den Besprechungen viel und hart gearbeitet." Der 72-Jährige ergänzte: "Überragend gearbeitet." Selbstlob ist nicht seine Art, aber auf die neue Qualität der Trainingssteuerung weist der Triplesieger-Trainer von 2013 doch ganz gerne hin.

"Ich bin total glücklich, es macht unter diesem Trainer einfach wieder total Spaß", sagte Robben. Robben selbst hatte mit seinem Treffer (17.) den Sieg eingeleitet. Torjäger Robert Lewandowski per Hacke (37.) und David Alaba (67.) sorgten für den 3:0-Klassenunterschied. Das 3:1 durch Bartra? Kosmetik.

Jupp gibt sich verhalten statt euphorisch

War dies bereits die Vorentscheidung in der Meisterschaft? "Ich glaube nicht, dass es langweilig wird", sagte Mats Hummels und warnte: "Wir müssen weiter performen." Auch in Heynckes’ Augen war der Dreier trotz zeitweise "überragender Leistung noch nicht meisterlich". Der Trainer allwissend und gelassen wie staatsmännisch: "Man sollte den Ball flach halten." 

Was Heynckes, unter dessen Regie die Bayern insgesamt 23 Pflichtspiele ungeschlagen sind, darunter 29 in der Liga, selbst nicht einhielt. "Wenn unsere Verletzten Neuer, Müller, Boateng und Ribéry wieder zurückkommen, werden wir noch stärker", kündigte er an. Ja, sakkradi, Jupp! 

Lesen Sie hier: Matthäus adelt den Youngster - Christian Pulisic: Dortmunds Gewinner trotz Bayern-Pleite

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