FC Bayern gegen AEK Athen: Der Kader im Check
München/Athen - Die Bayern zu Gast in Griechenland: Willkommen in der Wiege der Demokratie, der zweiten Heimat von Präsident Uli Hoeneß, der ja laut Selbsteinschätzung vom Freitag ein "großer Demokrat" ist. Der Olymp ist ja nicht nur das höchste Gebirge Griechenlands (in Makedonien an der Ostküste gelegen), sondern laut der griechischen Mythologie auch der Wohnort der Götter, ihrer Abkömmlinge und Diener. Umgangssprachlich spricht man davon, dass Sportler den Olymp mit einem Triumph erreichen, der ihnen Unsterblichkeit beschert.
Duell gegen AEK Athen: "Kein Selbstläufer"
Im Fußball wäre das etwa ein Champions-League-Sieg, das immerwährende Sehnsuchtsziel der Bayern, die am Dienstag beim dritten Gruppenspiel der Vorrunde bei AEK Athen (18.55 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) wieder einen Schritt Richtung Finale im kommenden Jahr, dann in Madrid, machen wollen. "Ich glaube, dass die Mannschaft die Zeichen der Zeit verstanden hat, dass sie eben nun gefragt ist, zu reagieren. Damit hat sie in Wolfsburg angefangen und das gut gemacht", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge vor dem Abflug am Münchner Flughafen und fügte hinzu: "Ich hoffe und wünsche mir, dass sie da in Athen weitermacht." Gegen den griechischen Meister, bisher mit null Punkten gestartet und krasser Außenseiter der Gruppe. "Man darf nicht glauben, dass das Spiel ein Selbstläufer wird", betonte Rummenigge.
Franck Ribéry konnte die Reise nach Athen wegen einer Wirbelblockade nicht antreten. Damit hat Trainer Niko Kovac 18 Profis an Bord, neben Ribéry fehlen die langzeitverletzten Franzosen Corentin Tolisso und Kingsley Coman. Auf der legendären Pressekonferenz am Freitag hatte Hoeneß von "16, 17 hochklassigen Spielern" gesprochen und erklärt, dass ein zu großer Kader nicht das Problem sei, sondern Spieler, die sich über zu geringe Einsatzzeiten beschweren. Wer hat aktuell die Form und Perspektive, den Olymp zu erreichen? Wer erfüllt den Anspruch, Weltklasse zu sein?
FC Bayern: AZ macht den Kader-Check
Die Torhüter: Manuel Neuer, von den Bossen vehement verteidigt, hat Kratzer in seiner Aura der Unantastbarkeit bekommen durch Fehler beim FC Bayern (gegen Augsburg) und in der Nationalelf (in Holland).
Jeweils war Strafraumbeherrschung und Herauslaufen nach Ecken das Problem. Nach seiner knapp einjährigen Verletzungspause ist Neuer nun wieder seit drei Monaten im Rhythmus, kann also wieder der Alte werden. Sven Ulreich, letztes Jahr überwiegend überzeugender Stellvertreter, kommt nicht zum Einsatz. Im Tor rotiert Kovac nicht.
So lange laufen die Verträge der Bayern-Spieler
Die Verteidiger: Joshua Kimmich, er stand diese Saison jede Minute in jedem Pflichtspiel auf dem Platz, und David Alaba sind gesetzt. Alaba, dessen Einsatz in Athen laut Kovac fraglich ist, scheint über dem Zenit, Kimmich der kommende Kapitän. Rafinha steht für beide Außenverteidiger-Positionen parat. In der Mitte hat Niklas Süle im Innenverteidiger-Ranking die zuletzt schwächelnden Mats Hummels und Jérôme Boateng überholt. Perspektive Olymp? Für Kimmich und Süle definitiv.
Die Mittelfeldspieler: James Rodríguez ragt heraus, bildet mit Thiago und Javi Martínez ein zuverlässiges, spielstarkes Dreieck im Zentrum. Für Leon Goretzka, Thomas Müller und Renato Sanches dürfte es schwer werden, in die "heavy rotation" zu kommen. Serge Gnabry wirkt fit, formverbessert und selbstbewusster. Er wird den Oldies Arjen Robben und Ribéry mehr und mehr Einsatzzeiten wegschnappen.
Die Angreifer: Robert Lewandowski, von seinen Anlagen ein Olymp-Kicker, der noch keinen ganz großen Titel erringen konnte, ist einer der Top-Mittelstürmer Europas, unantastbar. Sandro Wagner, unter Jupp Heynckes mit vielen Einsätzen in der Rückrunde, kommt bei Kovac hin und wieder nicht mal in den 18er-Kader.
Unterm Strich: Aktuell sind nur James, Thiago und Lewandowski absolute Weltklasse. Da wollen Neuer, Hummels und Boateng wieder hin. Kimmich, Süle und Gnabry sind die Hoffnungen für die Zukunft auf die Abteilung Weltklasse.
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