FC Bayern: Fehlendes Glück gegen Hoffenheim - keine System-Frage trotz Punktverlust

Eigentlich liefert der FC Bayern gegen die TSG Hoffenheim ein ordentliches Spiel ab, doch die vielen vergebenen Chancen kosten am Ende den Sieg. Auch deshalb will Trainer Nagelsmann das System nicht in Frage stellen.
von  AZ
Auch ihm fehlte gegen Hoffenheim das Glück: Serge Gnabry.
Auch ihm fehlte gegen Hoffenheim das Glück: Serge Gnabry. © imago images / Jan Huebner

München/Sinsheim - Zum zweiten Mal in Folge kommt der FC Bayern in der Bundesliga nicht über ein 1:1 hinaus.

Gewinnt Borussia Dortmund die beiden nächsten Partien, könnte der Zweitplatzierte in der Tabelle auf vier Punkte an die Münchner rankommen, die derzeit zwei Spiele mehr absolviert haben. Dennoch will der deutsche Rekordmeister nicht in die Falle tappen und grundsätzliche Dinge hinterfragen. Vielmehr ordneten die Beteiligten das Remis bei Hoffenheim ins Gesamtbild ein. So spielte vor allem die mangelhafte Chancenverwertung erneut eine große Rolle.

Manuel Neuer: "Glück nicht auf unserer Seite"

Die Elf von Trainer Julian Nagelsmann kam zu einigen hochkarätigen Torchancen, scheiterte allerdings immer wieder an Hoffenheim-Keeper Oliver Baumann sowie der eigenen Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Bezeichnend dafür war eine Szene in der 68. Minute: Erst feuerte Serge Gnabry den Ball aus kurzer Distanz an den Pfosten, dann schlenzte der aufgerückte Lucas Hernández nur wenige Zentimeter am Tor vorbei. Beim anschließenden Abstoß luchste Jamal Musiala dem überraschten Baumann die Kugel ab, traf dann allerdings aus spitzem Winkel auch nur das Außennetz.

"Wir haben ein paar mehr Chancen gehabt. Am Ende war es natürlich ein bisschen enttäuschend, dass wir nicht mit drei Punkten nach Hause fahren", erklärte Kapitän Manuel Neuer nach der Partie bei "Sky": "Das Glück war einfach nicht so auf unserer Seite", so der Torhüter. Anders als beim fulminanten 7:1-Erfolg über Salzburg in der Champions League mussten die Münchner für ihren einzigen Treffer ordentlich ackern. Nach einer Ecke von Joshua Kimmich köpfte Robert Lewandowski (45.) zu seinem 29. Saisontor ein, doch auch der Pole sollte in der Folge glücklos bleiben.

Nagelsmann will Bayern-System nicht in Frage stellen

Wie schon gegen Salzburg vertraute Nagelsmann in Sinsheim auf die volle Power in der Offensive. Mit Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman brachte er alle drei Flügelspieler von Beginn an, vor allem Gnabry und Coman sollten die Außenbahnen beackern. Dass sein Team dadurch mehr Chancen für den Gegner zulassen würde, wollte der Trainer nicht akzeptieren: "Ich glaube, ich hab die Frage in den letzten vier Wochen 1.734 Mal gestellt bekommen", gab sich der 34-Jährige nach dem Spiel etwas genervt.

Dabei stellte er sich weiter bedingungslos vor sein Team: "Ich finde es despektierlich den Spielern wie Gnabry oder Coman gegenüber. Die ganze Welt der Journalisten behauptet, dass die nicht verteidigen können. Das sind zwei Weltklasse-Spieler, da gehört verteidigen auch dazu, wie sie heute gezeigt haben", lobte Nagelsmann seine Spieler. Auch der längere Ausfall von Alphonso Davies würde dabei eine gewisse Rolle spielen: "Wir vermissen unseren Stamm-Linksverteidiger, der vorher jedes Spiel gemacht hat, seit mehreren Wochen", erklärte er weiter. 

Deshalb sei es nur logisch, dass er seine besten Spieler von Beginn an bringen würde: "Es ist diese offensive Aufstellung, die uns derzeit am stärksten macht", sagte er abschließend. So ist davon auszugehen, dass der Bayern-Trainer auch in den kommenden Spielen auf sein System vertrauen wird.

Die nächste Belastungsprobe steht am kommenden Samstag (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) an, wenn Union Berlin in die Allianz Arena kommt. 

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