FC Bayern – Ex-DFB-Manager Oliver Bierhoff spricht über die Gründe für das Tuchel-Aus: "Das hat er selbst mal zugegeben"

Der FC Bayern und Thomas Tuchel trennen sich im Sommer. Nun erklärt Oliver Bierhoff, warum Tuchel in München letztlich gescheitert ist.
Christina Stelzl
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Trainer des FC Bayern: Thoma Tuchel.
Trainer des FC Bayern: Thoma Tuchel. © IMAGO/Blatterspiel

München – In zwei Monaten ist die Bundesliga-Saison schon wieder vorbei. Sollte der FC Bayern nicht das Champions-League-Finale am 1. Juni in Wembley erreichen, wäre die Zeit von Thomas Tuchel an der Säbener Straße mit dem letzten Liga-Spiel am 18. Mai gegen die TSG 1899 Hoffenheim bereits beendet.

Seit Februar steht fest: Nach der Saison gehen der deutsche Rekordmeister und Tuchel getrennte Wege. "Es ist schon eine besondere Entscheidung. Man hätte bei der Verpflichtung von Thomas nicht erwarten können, dass es so läuft wie es gelaufen ist", sagt Oliver Bierhoff jetzt gegenüber "Bild TV".  Die Königsklasse ist der einzige, noch realistisch mögliche, Titel in dieser Spielzeit – in der Meisterschaft ist Bayer Leverkusen mit zehn Punkten Vorsprung weit enteilt.

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Bierhoff: Tuchel ist ein "absoluter Top-Trainer"

"Ich glaube, wenn man sieht wie erfolgsverwöhnt die Bayern sind und welche Ansprüche sie haben, dann ist ein möglicher Titel fast zu wenig", so der  langjährige DFB-Manager. Nur an dem 50-jährigen Bayern-Trainer habe es laut Bierhoff aber nicht gelegen.

"Thomas ist ein absoluter Top-Trainer. Was ich bei ihm immer gut fand ist, dass er den Mannschaften ein Bild aufgedrückt hat und eine Entwicklung aufgezeigt hat." Dass diese Entwicklung ausbleiben würde, hätte man nicht so nicht erwarten können. "Das hat er selbst mal zugegeben, dass dieser Input, dieser Impact, den er als Trainer hatte, bei der Mannschaft nicht gekommen ist", erklärt Bierhoff, der seit Oktober 2023 als Berater der New England Patriots arbeitet.

DFB-Direktor Oliver Bierhoff
DFB-Direktor Oliver Bierhoff © Federico Gambarini/dpa

Tuchel hatte von Anfang an mit schwierigen, äußeren Umständen beim FC Bayern zu kämpfen

Auch mit vielen schwierigen, äußeren Umständen habe Tuchel in seiner Zeit in München zu kämpfen gehabt: "Aufgrund des Wechsels von Julian Nagelsmann, der nicht unpolemisch war und medial stark begleitet wurde, hatte er von Anfang an eine recht schwierige Situation in der Öffentlichkeit und im Verein, wo es dann ja auch noch Führungsthemen gab."

Tuchel trat Ende März des vergangenen Jahres die Nagelsmann-Nachfolge an, zwei Monate später wurden Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn beim FC Bayern entlassen. Es herrschte viel Unruhe zu dieser Zeit an der Säbener Straße. "Tuchel konnte nicht auf ein gefestigtes Bayern München zurückgreifen", so Bierhoff.

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Hoeneß zur Trainersuche: "Verstehe die ganze Hektik nicht"

Der Ex-DFB-Manager hält die Tuchel-Trennung im Sommer für den richtigen Schritt. Xabi Alonso von Tabellenführer Leverkusen gilt als der Topfavorit auf dessen Nachfolge – offiziell bekanntgegeben haben die Bayern-Bosse bislang noch nichts. Für Uli Hoeneß hat dieses Thema allerdings keine Eile. "Ich verstehe die ganze Hektik, die um die Trainerfrage gemacht wird, nicht. Wir haben noch Zeit genug, den richtigen Trainer zu finden", äußerte sich Bayerns Ehrenpräsident auf der Sonderausstellung zum 80. Geburtstag von Sepp Maier. Es sei natürlich "eine wichtige Sache, aber jetzt wollen wir erst mal schauen, dass wir die nächsten sportlichen Aufgaben gut lösen".

Bierhoff glaubt jedenfalls an einen versöhnlichen Abschluss unter Tuchel. "Wenn ich mit den Bayern-Spielern spreche, hört man immer hohe Anerkennung für seine Arbeit und Philosophie, deswegen werden sie versuchen, das noch so erfolgreich wie möglich zu gestalten", prophezeit der 55-Jährige. Im besten Fall mit dem Gewinn des Henkelpotts als Abschiedsgeschenk für Tuchel . . .

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  • Südstern7 am 21.03.2024 11:11 Uhr / Bewertung:

    Bierhoff hat den totalen Kommerz in der Nationalmannschaft eingeführt und ihr die Seele, das Herz genommen. Der Oli ist damit für mich der Totengräber, dennoch habe ich diesem Bericht doch 1 kluge Bemerlung entnommen: Tuchels "Input" hat die Mannschaft nicht angenommen. Und ich glaube, dass diesem Kader generell die Fähigkeit fehlt zu lernen. Die spielen seit Jahren den gleichen Stiefel. Dieser Kader ist lernresistent. Da kann der Trainer heißen wie er will. Großes ist nur möglich, wenn Hierarchien verschoben werden und somit der Kader neu aufgestellt wird.

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