FC Bayern – Eric Dier spricht über Aus von Thomas Tuchel: "Sollte mich verantwortlich fühlen"

Thomas Tuchel und der FC Bayern haben sich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung im Sommer geeinigt. Eric Dier sieht eine Mitschuld für das Aus des Trainers bei sich.
von  Christina Stelzl
Trainer des FC Bayern: Thomas Tuchel.
Trainer des FC Bayern: Thomas Tuchel. © IMAGO / RHR-Foto

München - Thomas Tuchel holte Eric Dier in der Wintertransferperiode zum FC Bayern, es war der ausdrückliche Wunsch des Bayern-Coaches. Nach nur einem halben Jahr trennen sich die Wege im Sommer nun wieder.

Das Aus des 50-Jährigen beim deutschen Rekordmeister steht seit Ende Februar fest. Die Entscheidung der Bayern-Bosse wollte Dier nicht direkt kommentieren. "Ich kann nicht für den Klub sprechen, es steht mir nicht zu, das zu bewerten", sagte der 30-Jährige im Interview mit dem "kicker", betonte aber zugleich: "Wenn er gehen muss und ich sein Spieler bin, sollte ich mich zumindest ein Stück weit verantwortlich fühlen. Es ist nie schön, wenn jemand seinen Job verliert."

Tuchel und Dier pflegen beim FC Bayern eine "gute Beziehung"

Dier, der unter Tuchel in der Abwehrzentrale aktuell gesetzt ist, pflegt zum scheidenden Coach eine "gute Beziehung". Ende Januar feierte der Engländer im Nachholspiel gegen Union Berlin (1:0) sein Debüt für die Münchner und stand seitdem bis auf einmal in jedem Bundesliga-Spiel in der Startelf des Rekordmeisters. "Ich bin ihm, aber auch dem Klub und Christoph Freund, dankbar, weil er ein großer Faktor war, dass ich hierher wechseln durfte. So ein Abschied ist immer enttäuschend", so Dier über Förderer Tuchel.

Zusammen mit Matthijs de Ligt hat er sich in der ersten Elf des Rekordmeisters fest gespielt, Dayot Upamecano und Min-jae Kim haben derzeit das Nachsehen. Auch Tuchel lobte das neue Innenverteidiger-Duo der Münchner zuletzt in höchsten Tönen. "Sie gewinnen Spiele, funktionieren gut miteinander und auch mit den Außenverteidigern und Sechsern. Es gibt keinen Grund zu wechseln."

Tuchel-Aus im Sommer offiziell: Dier spürt keine Veränderung 

Verändert habe sich seit dem Tuchel-Aus laut Dier nicht viel beim FC Bayern. "Wir haben gegenüber dem Verein und den Fans eine Verantwortung, immer unser Bestes zu geben – und dieser Verantwortung kommen wir nach mit allem, was in uns steckt. Ich sehe keinen Ansatz, dass der Trainer etwas anders macht."

Eine große Veränderung stand für den Innenverteidiger allerdings im Winter an: Dier, der in der Jugendabteilung von Sporting Lissabon ausgebildet wurde, lief die vergangenen neuneinhalb Jahre für Tottenham Hotspur auf. "Ich habe alles, was ich brauche, und bin sehr glücklich hier. Ich mag es, in anderen Ländern zu leben und neue Dinge kennenzulernen. Das ist aufregend. Nach neuneinhalb Jahren in England ist der Wechsel eine schöne Erfahrung."

Eric Dier privat: Bayern-Star genießt das Leben in München mit seiner jungen Familie

In der bayerischen Landeshauptstadt hat sich der Engländer schnell eingelebt. "Ich liebe die Stadt! München ist viel ruhiger als London, der Verkehr ist nicht so schlimm. Ich bin jemand, der lieber in der Natur als in der Stadt ist, da gibt es hier viele schöne Plätze rund um München, die ich schon besuchen konnte", schwärmt der 49-malige englische Nationalspieler über seine neue Heimat. 

Vor ein paar Tagen erst machte der Abwehr-Hüne mit seiner jungen Familie einen Ausflug an den Tegernsee. Während des Trainingslagers der Bayern im Januar brachte seine Frau Anna das erste gemeinsame Kind des Paares zur Welt.

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Sofern nichts Außergewöhnliches passiert, bleibt Dier noch bis mindestens zum Ende seines Vertrages 2025 in München. "Ich liebe es, hier bei diesem Klub zu sein. Ich identifiziere mich total mit den Werten, mit der Kultur, der Philosophie dieses Vereins. Ich denke, ich passe sehr gut hierher. Ich fühle mich unheimlich wohl." Läuft die Liaison zwischen Dier und dem FC Bayern weiterhin so glücklich, ist eine Fortführung der Liebesbeziehung über das Vertragsende hinaus durchaus denkbar – auch wenn ab Sommer Diers Förderer Tuchel nicht mehr in München weilt . . .

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