FC Bayern: EM-Fahrer bekommen erstmals Spielzeit - Langsam zurück zum Normalzustand

München - Rückkehrer Serge Gnabry hatte nach vier Wochen ohne Fußball "Spaß". Es sei "schön" gewesen, "wieder einmal vor Fans zu spielen". Doch das war es auch schon an positiven Dingen beim FC Bayern.
Gut eine Woche vor dem Pflichtspiel-Auftakt hat der neue Trainer Julian Nagelsmann weiterhin jede Menge Baustellen – und immer noch keinen Sieg auf dem Konto. Umso mehr sehnt sich der 34-Jährige nach der Rückkehr seiner Stars, die erst nach und nach zur Verfügung stehen. Die Zeit drängt. Beim 0:2 (0:0) im Test gegen Borussia Mönchengladbach war immerhin schon Frühstarter Gnabry für 30 Minuten dabei.
EM-Fahrer sollen gegen Neapel 45 Minuten bekommen
Bei der Generalprobe am Samstag (16.30 Uhr, RTL, MagentaTV und im AZ-Liveticker) gegen den italienischen Erstligisten SSC Neapel sind Einsätze von Torjäger Robert Lewandowski, Leon Goretzka, Benjamin Pavard, Niklas Süle, Leroy Sané, Jamal Musiala und Kingsley Coman geplant. Sie werden laut Nagelsmann "Stand jetzt 45 Minuten spielen, um einen Rhythmus vor dem ersten Pflichtspiel zu kriegen".
Fehlen werden dann neben Corentin Tolisso (Corona-Quarantäne), Lucas Hernández und Alphonso Davies (beide verletzt) noch Kapitän Manuel Neuer, Thomas Müller und Joshua Kimmich, die nach ihrem verlängerten Urlaub erst am kommenden Montag wieder voll ins Training einsteigen werden. "Die brauchen wir auch, das sieht man", so Nagelsmann. Für die Führungsspieler besteht im Pokalspiel am 6. August bei Oberligist Bremer SV jedoch nur eine einzige Möglichkeit, vor dem Ligastart am 13. August in Gladbach in Tritt zu kommen.
Nagelsmann: Neues kommt erst nach und nach
Nagelsmann muss improvisieren – und er baut schon einmal vor. "Natürlich kann es auch sein, dass das ein oder andere Spiel zu Beginn nicht mega flüssig läuft, aber da sind wir nicht der einzige Klub. Das wird immer Zeit brauchen, bis sich alles findet", sagte er. Deshalb werde sich der FC Bayern "auch über den Liga-Alltag entwickeln müssen".
Grundsätzlich sei ihm "nicht angst und bange. Ich übernehme eine funktionierende Mannschaft. Die Spieler kennen die Abläufe. Das werden wir schon hinbekommen", meinte der Bayern-Coach. Natürlich wolle er auch "ein paar neue Dinge reinbringen, aber nicht auf Teufel komm raus in den ersten Spielen". Heißt: Erst einmal zählt nur das blanke Ergebnis.
In der Vorbereitung stimmen die Resultate bisher nicht. Drei Spiele, zwei Niederlagen, ein Remis lautet die magere Bilanz. Zwar kann Nagelsmann bisher nur eine bessere Jugendmannschaft aufbieten, aber "ich gewinne lieber, als dass ich verliere. Das ist in der Vorbereitung auch nicht anders", betonte der Nachfolger von Hansi Flick. Spätestens zum Start der Pflichtspiele müsse der FC Bayern "den Schalter umlegen und anfangen zu gewinnen"