FC Bayern: Einfach weiterballern!
So klappt’s nach der Hoffenheim-Gala auch gegen Basel: Worauf es für Neuer, Schweinsteiger, Gomez & Co. ankommt.
München - Jupp Heynckes beugt sich herüber zu Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger, zeigt auf die vor ihm stehende Karaffe und schenkt den beiden erstmal ein. Das Wohl seiner Spieler hat Vorrang, immer und überall, und erst recht vor diesem vorgezogenen Finalspiel des FC Bayern mitten im März. Wohl und Wehe der Saison stehen auf dem Spiel, wenn der FC Bayern am Dienstag auf den FC Basel (20.45 Uhr, Sky live) trifft.
Und doch gibt sich Heynckes tiefenentspannt. Was ist schließlich schon passiert? Das 0:1 im Hinspiel? Oder der Fakt, dass die Basler in dieser Champions-League-Saison noch kein Auswärtsspiel verloren haben und immer mindestens ein Tor erzielt haben? Vielleicht nicht die optimale Ausgangslage. Aber: „Ich habe in meiner Karriere immer wieder vor solchen Herausforderungen gestanden. Solche Spiele machen den Fußball erst interessant“, sagt Heynckes. Und überhaupt: „Ich habe großes Vertrauen in meine Mannschaft.“
Das liegt nicht zuletzt auch an jenem rauschhaften 7:1 gegen Hoffenheim. Ein Spiel, das zum „absolut richtigen Zeitpunkt“ gekommen sei, und bei Heynckes offenbar die Zweifel weggewischt hat. Man habe wieder „Sicherheit und Vertrauen“ gefunden, die Mannschaft sei sehr homogen aufgetreten, das mache ihn „sehr zuversichtlich“. Keine Sorgen ums Weiterkommen? Ach, papperlapapp!
Etwas anderes, als an Hoffenheim anzuknüpfen und das Heil in der Offensive zu suchen, bleibt Bayern auch nicht. Zwei Tore sind Pflicht, besser wären drei. „Wir müssen das Spiel von der ersten Minute an in die Hand nehmen und von Beginn an versuchen, das Tor zu machen“, sagt Bastian Schweinsteiger. Sie müssen einfach weiterballern.
Worauf es am Dienstag sonst noch ankommt:
Manuel Neuer – Kasten sauber halten: Der Keeper war meistens okay in dieser Saison, doch so richtig angekommen scheint er noch nicht zu sein beim FC Bayern. Erst mit makellosen Leistungen auf der großen Bühne wird der Ex-Schalker auch die Herzen der Fans wirklich erobern können.
Philipp Lahm und David Alaba – auf ungewohnter Position brillieren: Sowohl der Kapitän als auch der jüngste Bayer spielten gegen Hoffenheim auf ungewohnten Positionen. Lahm rechts, Alaba links in der Viererkette. Das machten sie so gut, dass sie am Dienstag da bleiben werden.
Jerome Boateng, Holger Badstuber und Luiz Gustavo - wach bleiben! Für die Innenverteidiger und den Abräumer geht es darum, die Konzentration hochzuhalten. Luiz Gustavo sollte nicht nochmal in der entscheidenden Situation ausrutschen.
Toni Kroos: Schießen, einfach schießen! Heynckes Lieblingsschüler machte gegen Hoffenheim sein bestes Spiel im zentralen defensiven Mittelfeld, der personifizierte Passspieler überwand sogar seine Weitschuss-Phobie und traf herrlich per Schlenzer zum 3:0.
Bastian Schweinsteiger: Einfach da sein! Kaum, dass der Dirigent der Mannschaft wieder fit war, brillierten die Kollegen. Allein seine Anwesenheit scheint die anderen zu beflügeln. Und dafür muss er noch nicht mal von Beginn an spielen. „Es ist ganz wichtig, dass Bastian wieder dabei ist. Er gibt der Mannschaft Impulse, auf dem Platz, aber auch abseits davon“, sagt Heynckes.
Robben, Ribéry, Müller: Weiterzaubern! Die zwei Dribbel-Künstler zauberten gegen Hoffenheim und hatten sich auch wieder lieb, waren für drei Tore und fünf Vorlagen verantwortlich. Und Fährtensucher Müller wird seine Torgefahr auch mal wieder finden.
Mario Gomez - weiterballern! Drei Treffer gegen Hoffenheim nach 429 torlosen Minuten. Heynckes: „Ich habe nie an Mario gezweifelt. Er hat Biss gezeigt, das war kein Zufall.“ Eine weitere Torgala ist unbedingt erwünscht.