FC Bayern: Dominant verloren

Beim Abschiedsspiel des Kaisers unterliegt der FC Bayern gegen die Königlichen aus Madrid.Franz Beckenbauer hat dennoch gute Laune. Und auch Trainer van Gaal ist zufrieden.
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In seinem ersten Spiel für real drängt Sami Khedira Bayerns Franck Ribéry (r) ab.
dpa In seinem ersten Spiel für real drängt Sami Khedira Bayerns Franck Ribéry (r) ab.

MÜNCHEN - Beim Abschiedsspiel des Kaisers unterliegt der FC Bayern gegen die Königlichen aus Madrid.Franz Beckenbauer hat dennoch gute Laune. Und auch Trainer van Gaal ist zufrieden.

Es war der Abend der Ehrungen in der Allianz Arena. Franz Beckenbauer und seine verspätete Verabschiedung schwebten über allem, zusätzlich bekam Louis van Gaal vor dem Anpfiff des prestigeträchtigen Kicks gegen Real Madrid die Trophäe für Deutschlands Trainer des Jahres überreicht, Arjen Robben jene für den Spieler des Jahres – und die Madrilenen nach dem 4:2 im Elfmeterschießen den Franz-Beckenbauer-Cup.

Aber was soll’s: Grad schee war’s!

Zwar konnte Robben wegen seines Lochs im Oberschenkelmuskel nicht am Spiel teilnehmen. Doch auch ohne den Tempo-Dribbler bewiesen die Bayern, dass WM, Sommerpause und kurze Vorbereitung ihnen nichts anhaben konnten. Im Gegenteil! Gegen Real zeigten die Bayern wieder jenen Offensivfußball, mit dem sie sich letzte Saison bis ins Finale der Champions League gespielt hatten. „Ich bin zufrieden“, befand van Gaal. „Wir waren die dominante Mannschaft.“

Tatsächlich war das Spiel am späten Freitagabend eine zwar zunächst torlose, aber dennoch unterhaltsame Partie. Reals neuer Trainer José Mourinho hatte, wie versprochen, seine Stars wie Cristiano Ronaldo, Gonzalo Higuain sowie Neuzugang Sami Khedira aufgeboten.

Doch schon früh deutete sich an, dass sich beim Freundschaftskick Weltmeister-Torwart Iker Casillas die besten Noten verdienen würde. Casillas hielt in der achten Minute erst den – überraschenderweise – von Holger Badstuber geschossenen Elfmeter und parierte danach auch den Nachschuss von WM-Torschützenkönig Thomas Müller. Später im Elfmeterschießen hielt er die Schüsse von Hamit Altintop und Edson Braafheid.

Trotzdem überwog auf Bayern-Seite die Freude – auch über Franck Ribéry. Der zeigte sich bei seinem Comeback in der Startelf nach seiner Leisten-OP spielfreudig wie die ganze letzte Saison nicht. Immer wieder tanzte er Ramos und Mourinhos Lieblingsschüler Ricardo Carvalho aus. In der 15. Minute scheiterte der Franzose mit seinem Schuss knapp an Casillas. Später stoppte der Spanier noch Ribérys Sololauf (43.) und Kloses Torchance (44.).

Doch auch Real hatte Chancen, etwa durch Linksverteidiger Marcelo (23.) oder Karim Benzema und Rafael van der Vaart (62.). Anders als zu seiner Zeit bei Bayerns Champions-League-Bezwinger Inter Mailand scheint sich Mourinho nun tatsächlich vorgenommen haben, seine Spieler auch mal stürmen zu lassen.

Dazu passt, dass er offenbar gewillt ist, den Bremer Ballkünstler Mesut Özil zu den Königlichen zu lotsen. „Ein sehr interessanter Spieler, der uns helfen würde“, sagte Mourinho in München.

Der Haken an der Sache: Die Real-Offerte ist Werder bislang zu niedrig. Bremens Sportdirektor Klaus Allofs lehnte sie umgehend ab: „Wir haben ein inakzeptables Angebot erhalten.“ Er hätte freilich auch sagen können: Der Poker ist eröffnet.

Franz Beckenbauer, der das Spiel mit Ehefrau Heidi und den Kindern Joel und Francesca auf der Ehrentribüne verfolgte, wird’s egal sein. Ob Özil bei Real oder in Bremen kickt? Ja, mei. Eher hat er sich gedacht: „Elfmeterschießen beim Beckenbauer-Pokal? Da werst narrisch!“ Aber egal. Profi, der er ist, übergab er den Pott an die Madrilenen. Bester Laune. fil, ps

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