FC Bayern: Die Neon-Rocker machen Spaß

Ribéry fällt wie Robben farblich bei der Schuhwahl auf – und hat nach seinem Comeback nur noch ein Problem
BREMEN Drei Franzosen froren. Einer war Franck Ribéry. Die anderen beiden fröstelten auf der Pressetribüne. Die französische Sporttageszeitung „L’Équipe“ hatte aus gegebenem Anlass gleich zwei Reporter in die Hansestadt entsandt. Schließlich galt es doch, in die Heimat zu übermitteln, dass er, der Hoffnungsträger der Franzosen, wieder im Einsatz ist im Jahr der WM.
23 Minuten spielte Ribéry, eingewechselt für Ivica Olic. Noch etwas unrund lief der Rückkehrer, ein wenig unsortiert im Ballstaffetten-Gewirre der eingespielten Nebenleute. Egal. Er war zurück. Und „le genou“, das Knie, hielt. Nicht mehr der große Zeh der Grande Nation war das Problem. Daher auch die Überschrift am Sonntag: „Ich hoffe, dass das Knie jetzt halten wird, dass ich jetzt keine Schmerzen mehr haben werde“, sagte Ribéry, dessen letzter Einsatz 112 Tage her war. „Es ist für mich sehr wichtig, wieder zum Kader dazuzugehören. Es war eine große Freude für mich, obwohl es nach drei Monaten natürlich noch schwierig war. Rhythmus und Beschleunigung fehlen noch. Nun brauche ich Spiele und Zeit.“
Die Franzosen hoffen auf einen Testspiel-Einsatz Ribérys für die Équipe tricolore am 3. März im WM-Test gegen Spanien. Nebenbei eine weitere Gelegenheit für die Agenten von Real Madrid, den Wunschspieler zu begutachten. Doch Ribéry sieht nur die nahe Zukunft: „Das Wichtigste ist, dass ich nun keine Probleme mehr habe.“
Er hat allenfalls eines: Wieder in die Mannschaft zu kommen. Denn so selbstverständlich ist das Startelf-Comeback nicht. Wen soll Trainer Louis van Gaal rausnehmen? Ivica Olic, den Unermüdlichen, den Torjäger, wenn Mario Gomez wie in den ersten Spielen nach der Winterpause nicht trifft? Thomas Müller, den Bald-Nationalspieler? „Ich habe kein Problem“, sagte der 20-Jährige großmütig, „ich kann auch mit Ribéry und mit Robben spielen.“
Eben. Denn Arjen Robben wird nicht rausgenommen. Sind die anderen klasse, bietet er Extra-Klasse. Nicht nur mit seiner eigenwilligen Mode setzt sich der 26-Jährige ab. Rotes Trikot, graue, lange Unterhose, neon-grüne Schuhe. Der Holländer und Ribéry treten im Neon-Look auf: Beim Franzosen sind die Treter leuchtend gelb, am Samstag Ton in Ton mit dem Ball. Damit er weiß, wo er hingehört.
Die Neon-Rocker wollen die Liga aufmischen. „Es macht einfach Spaß, ihnen zuzuschauen“, sagte Sportdirektor Christian Nerlinger. Stimmt. Da können die Farbkomponenten noch so wild ausgewählt sein.
ps