FC Bayern: Die Gewinner und Verlierer im DFB-Team
Mainz - "Oh, wie ist das schön!", jenen musikalischen Siegesklassiker, ließ die Stadionregie in Mainz nach Spielende, nach dem 8:0 der deutschen Nationalelf über Estland in der EM-Qualifikation, erklingen. Die DFB-Spieler gingen auf die Ehrenrunde, von den Fans gefeiert mit "So was hat man lange nicht gesehen..."
DFB-Team: Sechsmal in Folge ungeschlagen
Rückblende: Vor ziemlich genau einem Jahr, am 8. Juni 2018, wollte sich die Nationalelf mit einem überzeugenden Erfolg im Test gegen Saudi-Arabien auf die WM in Russland einstimmen. In Leverkusen sollte der Funke auf die Fans überspringen – eine klassische Fehlzündung. Es wurde ein knappes, ganz und gar nicht überzeugendes 2:1, begleitet von Pfiffen gegen die Erdogan-Freunde Ilkay Gündogan und Mesut Özil, der verletzt fehlte. Was ist alles passiert im Jahr nach dem Desaster bei der WM mit dem Vorrunden-Aus?
Rein statistisch: Fünf Erfolge, drei Remis, zwei Niederlagen. Nach dem Abstieg aus der Nations League vor acht Monaten blieb man sechsmal ungeschlagen. Sportdirektor Oliver Bierhoff sah "eine Mannschaft, die es wieder allen zeigen will". Wer aber sind die Gewinner und die Verlierer der eingesetzten Bayern-Spieler im Rahmen eines Umbruchs, der immer noch im Gange ist? Ein AZ-Überblick:
Süle ist der große Profiteur
Es war ein schlechtes Jahr für die deutsche Nationalmannschaft – aber es gibt auch Profiteure:
Manuel Neuer: Der Nationaltorhüter blieb in seinem 88. Länderspiel zum 37. Mal ohne Gegentor, ist nun alleiniger Rekordhalter in Sachen "zu Null" vor Bayern-Legende und 1974er-Weltmeister Sepp Maier (36 Mal). Seinen Status als Nummer eins hat der 33-Jährige gegenüber Marc-André ter Stegen (27) vom FC Barcelona wieder zementiert.
Niklas Süle: Mit nur 20 Länderspielen schon Fixpunkt der Abwehr und – wenn eine Dreierkette aufgeboten wird – der zentrale Mann. Stieg bei Bayern und in der Nationalelf zum Abwehr-Boss auf. Seine Ruhe am Ball und im Passspiel, seine Zweikampfstärke, seine Schnelligkeit sowie seine generelle körperliche Präsenz auf dem Platz machen ihn unverzichtbar.
Serge Gnabry: Die Quote des Bayern-Profis im DFB-Dress ist bemerkenswert: Dank seines Doppelschlags gegen die Esten kommt Gnabry nun auf sieben Treffer in acht Länderspielen. Fortsetzung folgt. Hat nach einer auch bei Bayern überraschend starken Saison mittlerweile einen Stammplatz im Dreier-Sturm der Nationalelf sicher.
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Löw opferte Hummels, Boateng und Müller
Die Nationalmannschaft ist abgestürzt – und mit ihr einige verdiente Spieler:
Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller: Das Weltmeister-Trio von 2014 wurde von Löw im März geopfert, als Zeichen des endgültigen Umbruchs beendete der Bundestrainer deren Länderspiel-Karrieren. Das erschreckend schwache 0:3 im Oktober in Amsterdam gegen Holland war ihr letzter gemeinsamer Auftritt. Werden sie arg vermisst im DFB-Team? Nicht wirklich.
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