FC Bayern-Diamant Mathys Tel: Sein Selbstvertrauen beeindruckt die Kollegen

Stürmer Mathys Tel gibt im Pokal gegen Köln ein starkes Startelf-Debüt und avanciert mit seinem Treffer zum jüngsten Torschützen der Klub-Historie. Nagelsmann: "Er ist ein Invest für die Zukunft."
von  Maximilian Koch
Der jüngste Torschütze in Bayerns Klub-Historie: Stürmer Mathys Tel - mit gerade mal 17 Jahren und 126 Tagen.
Der jüngste Torschütze in Bayerns Klub-Historie: Stürmer Mathys Tel - mit gerade mal 17 Jahren und 126 Tagen. © GES/Marvin Ibo Güngör

München - Am letzten Tag der Transferperiode, der in England so dramatisch "Deadline Day" getauft wurde, hatte Hasan Salihamidzic nichts mehr zu tun. Wohlverdient und gleichzeitig ein seltenes Gefühl.

Denn es war ja nicht immer so beim FC Bayern in der Vergangenheit – oder wie es Präsident Herbert Hainer zuletzt in der AZ formulierte: "In den vergangenen ein, zwei Saisons mussten wir teilweise mit Hauruck-Aktionen Spieler in den letzten Tagen des Transferfensters holen. Da haben wir den Hebel angesetzt."

FC Bayern: Kann Sturm-Juwel Tel Lewandowski vergessen machen?

Mit Erfolg. Diesmal erledigte Salihamidzic seine Aufgaben als Sportvorstand mit "Bestnote", so Hainer, und eben auch: frühzeitig. Mit Matthijs de Ligt (23/kam für 67 Millionen Euro von Juventus Turin), Mathys Tel (17/für 20 Mio. von Stade Rennes), Ryan Gravenberch (20/für 18,5 Mio. von Ajax Amsterdam), Noussair Mazraoui (24/ablösefrei von Ajax) und Superstar Sadio Mané (30/für 32 Mio. vom FC Liverpool) gelangen echte Coups. Sogar der Abgang von Robert Lewandowski scheint aktuell kein Riesenproblem zu sein – und das auch mit einem Youngster zu tun.

Sturm-Hoffnung Tel, im Pokal gegen Viktoria Köln erstmals in der Startelf beeindruckte mit Mut, Antrittsstärke und Torgefahr. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gelang ihm nach einem schönen Solo der Treffer zum 2:0. Im Alter von 17 Jahren und 126 Tagen avancierte der Angreifer damit zum jüngsten Pflichtspieltorschützen der Münchner überhaupt.

Leon Goretzka schwärmt von Mathys Tel: "Sehr beeindruckend"

Zuvor hielt diese Bestmarke Jamal Musiala (17 Jahre, 205 Tage). "Du willst das sehen, dass diese Spieler herausstechen", sagte Trainer Julian Nagelsmann über seine Supertalente: "Mathys hat ein tolles Tor gemacht. Er ist ein sehr guter Dribbler, hat eine gute Technik und eine sehr gute Bewegung mit dem Ball am Fuß. Aber er hat es heute nicht übertrieben, sondern es sehr seriös gemacht. Er ist ein Invest für die Zukunft."

Bayerns neuer Diamant. Auch die Mitspieler waren begeistert vom Franzosen. "Richtig gut, dass er sich mit einem Tor belohnt hat", sagte Leon Goretzka: "Ich fand es sehr beeindruckend, wie selbstbewusst er war. Er hat sich auch mal einen Schuss genommen aus 30 Metern. Für einen so jungen Burschen, der zum ersten Mal für Bayern von Anfang an spielt, ist das nicht selbstverständlich. Er hat einen sehr guten Einstand gefeiert."

Salihamidzic-Entdeckung Tel könnte tatsächlich schon in seiner ersten Saison dabei helfen, Lewandowski (jetzt FC Barcelona) zu ersetzen. Coach Nagelsmann traut dem schnellen Angreifer zehn Tore zu.

Mathys Tel soll behutsam aufgebaut werden

"Es freut mich für ihn", sagte Salihamidzic über Tel: "Er brennt jeden Tag, arbeitet an sich. Er hat großes Potenzial, dass er sich gleich mit einem Tor belohnt im ersten Spiel von Anfang an, ist hervorragend." Tel habe "Voraussetzungen, ein richtig guter Spieler zu werden. Wir wissen, was er für Qualitäten hat und werden ihn behutsam aufbauen. Er ist sehr ehrgeizig, gierig, hat eine Top-Mentalität und eine fußballerische Klasse, die angeboren ist. Aber er hat es eben auch drin, dass er arbeiten möchte, das macht er auch an trainingsfreien Tagen und das sehen wir gerne."

Nun geht es vor allem darum, geduldig zu bleiben, zu lernen, den Diamanten zu schleifen. Nagelsmann wies verständlicherweise darauf hin, dass es "mit 17 Jahren nicht so leicht" sei, "Stammspieler beim FC Bayern zu werden. Er ist ein Spieler, den wir brauchen, deshalb haben wir ihn geholt. Wir freuen uns auf seine weitere Entwicklung."

Tel ist bei Bayern in den richtigen Händen – und nach dem Lewandowski-Abschied offenbar auch am richtigen Ort.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.