FC Bayern: Der zahme Gipfel

Vor dem Bundesliga-Spitzenspiel zwischen dem  FC Bayern und Borussia Dortmund am Samstag preist BVB-Boss Watzke den Tabellenführer – und auch der verzichtet auf Spitzen.
Julian Galinski |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Arjen Robben senkt niedergeschlagen den Kopf, die Dortmunder feiern. So war es letzte Saison.
augenklick Arjen Robben senkt niedergeschlagen den Kopf, die Dortmunder feiern. So war es letzte Saison.

Vor dem Bundesliga-Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund am Samstag preist BVB-Boss Watzke den Tabellenführer – auch der verzichtet auf Spitzen gegen den Verfolger

MÜNCHEN Wenn Hans-Joachim Watzke über das Bundesliga-Spitzenspiel Bayern gegen Dortmund am Samstag spricht, dann muss man schon gesondert erwähnen, dass der Mann Geschäfsführer des BVB – und damit des amtierenden deutschen Meisters, Bundesliga-Zweiten und größten Bayern-Jägers ist. „Es liegen Welten zwischen den beiden Klubs”, sagt Watzke, „es mag ein Spitzenspiel sein, aber es ist nicht unbedingt ein Spiel auf Augenhöhe.”

Anstatt für den Angriff auf die Bayern und Platz eins zu trommeln, klingt der BVB-Boss erstaunlich zahm: „In den anderen großen Ligen Europas gibt es mindestens zwei Klubs an der Spitze, Barcelona und Real etwa oder die beiden Klubs aus Manchester – hier in Deutschland gibt es nur den FC Bayern. Und sie sind völlig verdient und zurecht die Nummer eins in Deutschland und gefühlter Meister.”

Watzke erklärt das so: „Sie haben einen exorbitanten Standortvorteil, der in den nächsten 20 Jahren nicht aufzuholen ist. Im Umkreis von 100 Kilometern gibt es praktisch keine Konkurrenz.” Ander sieht es dagegen im Ruhrgebiet aus: „Bei uns gibt es im selben Radius sechs, sieben andere Bundesligisten – darunter auch Traditionsvereine wie Gladbach oder Köln. Wir streiten um den Sponsorenkuchen, die Bayern setzen sich alleine hin und essen den auf.”

Das alleine lässt die Bayern aber natürlich keine Bundesliga-Spiele gewinnen. Dass sie das in dieser Saison mit verblüffender Häufigkeit tun, hat für Watzke vor allem drei Gründe: Manuel Neuer, Jérôme Boateng und Jupp Heynckes. „Manuel Neuer ist einer der besten Torhüter der Welt. Wir hätten es letztes Jahr deutlich schwerer gehabt Meist zu werden, wenn Manuel bei den Bayern im Tor gestanden hätte.”, sagt Watzke. „Boateng ist eine großartige Verstärkung – und Jupp Henckes sowieso. Er ist nicht in seinem System gefangen sondern immer flexibel.”

Für Sportdirektor Christian Nerlinger sind Watzkes Worte weniger unverhoffter Liebesbeweis, denn taktisches Geplänkel: „Für Dortmund ist es eine gute Strategie, die Außenseiterrolle einzunehmen.” Wobei die Bayern recht zufrieden mit ihrem Part sind. „Dortmund ist unser ärgster Titelrivale”, sagt Nerlinger, „wir werden ein klares Zeichen setzen, wer die Nummer eins ist.”

Im Kontext der neuen Sanftheit vor dem Spitzenspiel klingt das fast wie eine Kampfansage. Deswegen machen auch die Bayern ihrerseits artig Komplimente. „Dortmund hat sehr gute gute Einzelspieler, aber die größte Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit”, sagt Kapitän Philipp Lahm.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.