FC Bayern: Der beste Arjen Robben aller Zeiten?

Der Holländer hat schon mehr Tore erzielt als in der gesamten Vorsaison und schießt Braunschweig beim 2:0 alleine ab. Fitness, Effizienz, Cleverness – Sammer und Guardiola sagen, wo er zugelegt hat
Patrick Strasser |
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Arjen Robben hat für den FC Bayern München jetzt schon mehr Tore erzielt als in der gesamten Vorsaison, schießt Eintracht Braunschweig beim 2:0 alleine ab. Fitness, Effizienz, Cleverness – Sportvorstand Matthias Sammer und Trainer Pep Guardiola sagen, wo er zugelegt hat.

München - Nicht schon wieder! Arjen Robben musste am Sonntagvormittag das Auslauftraining der Bayern an der Säbener Straße abbrechen, ging vorzeitig in die Kabine. Doch die Entwarnung folgte bald: Nichts Schlimmes, nur eine Vorsichtsmaßnahme, ein wenig Schonung.

Dem Ärztestab des FC Bayern dürfte es tags zuvor nach Robbens Treffer zum 1:0 gegen Braunschweig der Atem gestockt haben – wegen des verunglückten Jubels. Der Holländer sprang ab, wollte auf Knien Richtung Eckfahne rutschen, doch es stellte ihn auf. Der Jubel geriet beinahe zum Unfall.

Doch der Robben des Jahres 2013 bleibt gesund, in allen Lagen. Nach 30 Minuten setzte er das 2:0 drauf, fertig war der Arbeitssieg gegen tapfere, aber wenig mutige Braunschweiger. Und Robben der Matchwinner.

Lesen Sie hier: Bayern "keine Maschinen" - Robben hat "einfach Spaß"

Dortmund, Moskau, nun der Doppelpack gegen Braunschweig – es war sein vierter Treffer binnen acht Tagen.

2009 kam Robben von Real Madrid zum FC Bayern. Seine Geschichte hatte zeitweise mehr Auf und Abs als Einsätze, mehr Verletzungen als Ballkontakte. Doch in dieser Hinrunde besiegte er seinen Verletzungsfluch sowie sämtliche Zweifel und Zweifler.

Vor Saisonbeginn hatten viele Experten gemutmaßt, der neue Coach Pep Guardiola würde mit Robben am wenigsten anfangen können. Und nun? Fragt man sich: Sehen die Bayern-Fans aktuell den besten Robben aller Zeiten?

"Ich bin ganz stolz, Teil dieser Mannschaft zu sein und ich versuche, meinen Beitrag zu leisten", sagte er in "Bayern 1", "das gelingt mir noch immer seit ich hier her gekommen bin – und deshalb bin ich zufrieden."

Seine Form, seine Tore – die AZ zeigt die Gründe.

Der fitteste Robben: Gegen Braunschweig gab Robben mit Abstand die meisten Torschüsse ab: sieben (Braunschweig insgesamt acht). Er macht spezielles Training, das auf ihn abgestimmt ist, Dehnübungen vor und nach jedem Training. Dieses Jahr kommt der 29-Jährige ohne größere Blessuren und daraus bedingte Pausen durch die Hinrunde, machte zwölf der 14 Spiele (nur drei Mal eingewechselt). "Ich klopfe auf Holz: Er war immer noch nicht verletzt", sagte Guardiola, "im Moment ist er fit und sehr wichtig für unser Spiel. Er macht für uns viele wichtige Tore." Seit Juli fehlte er nur jeweils eine Woche wegen einer Kapselverletzung und Leistenproblemen – kein Vergleich zu all den Muskelfaserrissen und der Schambeinentzündung im Herbst 2011.

Lesen Sie hier: FC Bayern: Lahm wieder im Lauftraining

Der schlaueste Robben: Sitzt er draußen, ist er nicht bockig, da überehrgeizig, wie früher. "Arjen ist ein Vollprofi, aber ein Vollprofi muss auch mal durchschnaufen", sagte Sportdirektor Matthias Sammer, "ich glaube, er hat einen guten Mittelweg zwischen Akribie, Trainingsfleiß und auch mal nur Normalität gefunden." Und all die Gedanken an unschöne Zeiten abgeschüttelt. "Ich freue mich für ihn, denn ich kann nachvollziehen, welche Stahlbäder er überstehen musste", erinnerte Sammer an den verschossenen Elfer im Champions-League-Finale dahoam, 2012 gegen Chelsea.

Der effizienteste Robben: Sechs Liga-Hinrundentore – jetzt schon mehr als in der gesamten Saison 2012/13 (fünf in 16 Partien). Insgesamt 12 Pflichtspieltore plus elf Torvorbereitungen. "Das sind schöne Zahlen. Ich habe meine beste Statistik hier beim FC Bayern", sagte Robben mit Blick auf seine Zeiten bei Real Madrid und dem FC Chelsea. In den letzten 26 Pflichtspielen war er an insgesamt 28 Toren beteiligt, steht nun bei 51 Toren in 90 Ligaspielen. Alle 125 Minuten ein Tor – historisch waren in der Liga nur Gerd Müller (105 Minuten für ein Tor), Mario Gomez (113) und Marcio Amoroso (124) effektiver.

Beste Argumente für eine Vertragsverlängerung. Mit Robben werden die Bosse bald sprechen, sein Arbeitspapier endet 2015. Alles nur Formsache?

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