FC Bayern: Dayot Upamecano schwächelt erneut - Verstärkung aus der Bundesliga?

Der FC Bayern hat Dayot Upamecano als Stützpfeiler für die Abwehr geholt, gegen Bochum ist er - erneut - indisponiert. "Wieder weit unter Wert verkauft."
Patrick Strasser |
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Nicht zu halten! Bochums Holtmann (r.) düpiert Bayerns Upamecano ein uns andere Mal.
Nicht zu halten! Bochums Holtmann (r.) düpiert Bayerns Upamecano ein uns andere Mal. © sampics / Stefan Matzke

Bochum/München - Eine Einzelkritik wollte Julian Nagelsmann nicht vornehmen. Indem er dessen Namen nach dem katastrophalen 2:4 in Bochum nicht aussprach, stellte sich der Bayern-Trainer schützend vor Dayot Upamecano, der seinen schlechtesten Tag im Trikot der Münchner seit seinem Wechsel im vergangenen Sommer erlebt hatte. "Wir haben als gesamter FC Bayern keine Topleistung abgerufen", meinte Nagelsmann kurz und knapp.

Der 23-jährige Franzose stand im Ruhrstadion erstmals in der Rückrunde in der Startelf, kam jedoch mit seiner Aufgabe, Position (rechter Innenverteidiger in der Viererkette neben Niklas Süle) und den flinken Gegenspielern überhaupt nicht zurecht.

Upamecano: Mit der Pause kam die Erlösung

Mehrmals hatte er gegen Gerrit Holtmann das Nachsehen, etwa vor dem 1:1. Unglücklich verursachte Upamecano dann den Handelfer zum 1:2 und sah auch beim 1:4 schlecht aus. Genug gesehen, genug gelitten. Nagelsmann erlöste ihn in der Pause, der Unsicherheitsfaktor war zu groß.

"Er hat sich wieder weit unter Wert verkauft", urteilte Sky-Experte Dietmar Hamann über Upamecano, der 2021 für 42,5 Millionen Euro Ablöse von RB Leipzig verpflichtet worden war.

FC Bayern nächstes Mal ohne Upamecano?

Die kurzfristige Folge: Am Mittwoch (21 Uhr, DAZN und im AZ-Liveticker) bei RB Salzburg im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League wird Nagelsmann wohl wieder der Dreierkette mit Benjamin Pavard, Süle und Lucas Hernández vertrauen, um Upamecano eine Verschnaufpause zu gönnen. Und auch, um ihn aus der Schusslinie zu nehmen.

Übers Wochenende war der schüchterne, zurückhaltende Franzose im Netz teils übelst attackiert worden – und das nicht nur wegen seiner Spielweise. Es gehört leider zum Berufsbild des Profifußballers, solche hässlichen Auswüchse ertragen zu müssen und ausblenden zu können.

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Süles Abgang sorgt für Wirbel 

Und mittel- bis langfristig? Hamann sieht "auch im Verein viele Fragezeichen" und "unruhige Wochen" auf die Bayern zukommen, denn so der ehemalige Mittelfeldspieler: "Das bringt natürlich eine andere Gewichtung oder Dynamik rein mit dem Abgang jetzt von Süle." Der Nationalspieler hat sich für einen Wechsel zu Borussia Dortmund entschieden.

Nach Abwehrchef David Alaba (auch ablösefrei, zu Real Madrid) und Jérôme Boateng (ebenso ablösefrei, zu Olympique Lyon) verließen im Sommer 2021 zwei Säulen des Teams und der Kabine den Verein. Zwei, die gemeinsam mit Süle über die letzten Jahre das Abwehrzentrum zusammengehalten und gemeinsam große Erfolge gefeiert haben.

Nun ist der Umbruch der Defensive endgültig vollzogen. Bayern braucht Ersatz für Süle – und natürlich arbeiten sie daran an der Säbener Straße. Heißester Kandidat: Der Däne Andreas Christensen vom FC Chelsea, der ablösefrei wäre.

Andreas Christensen: Wird er der Süle-Nachfolger beim FC Bayern?
Andreas Christensen: Wird er der Süle-Nachfolger beim FC Bayern? © IMAGO / Shutterstock

Kommt Nico Schlotterbeck nach München?

Eine Alternative: Freiburgs Nico Schlotterbeck (22), der trotz Vertrag bis 2023 diesen Sommer gehen darf. "Für uns war klar, dass wir ihn im Winter nicht abgeben werden. Im Sommer besteht durchaus eine Möglichkeit", sagte SC-Sportvorstand Jochen Saier. Er habe diesbezüglich bereits mit "großen Vereinen" gesprochen.

Für Hamann ist klar: "Ich gehe davon aus, dass Schlotterbeck im Sommer entweder nach Bayern oder Dortmund wechseln wird. Er hat sich in Freiburg unheimlich gut entwickelt und ist auch sehr stark mit dem Ball, was in München auch wichtig ist."

Es bahnt sich also wieder ein Transferduell zwischen Bayern und dem BVB an. Kaum vorstellbar, dass die Münchner hier den Kürzeren ziehen wollen...

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  • Südstern7 am 14.02.2022 22:16 Uhr / Bewertung:

    Erinnert ihr euch? Vor der Saison wurde über die Neuzugänge diskutiert. Unser Kommentierungskollege Kaiser Jannick meinte sinngemäß, dass Upamecano überschätzt wird. Ich habe da widersprochen, ich war mir sicher, dass Upa der richtige Mann sei, zumal ihn sein alter Trainer weiterhin unter den Fittichen hat.

    Leider zeigt sich, dass Upamecano dem Leistungsdruck der Bayern nicht gewachsen ist. Der traut sich inzwischen nichts mehr zu, ist ein einziges Nervenbündel. Da muss man aufpassen, dass es dem Jungen nicht so ergeht wie damals Sebastian Deisler.

    Aber noch ein anderer Grund, außer dem Erwartungsdruck, fällt mir ein: Upamecano kann mit seinen 22 Jahren noch gar nicht die Rolle des Abwehrchefs spielen, die ihm sein Trainer (und ich auch) da zugetraut hat. Er müsste sich von einem erfahrenen Kollegen mit ziehen lassen, das kann nur Süle sein. Aber Süle hat ja selbst Probleme seine Rolle in der Spieleröffung zu finden. An wem soll Upa sich da denn orientieren?

  • Kaiser Jannick am 14.02.2022 23:58 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Richtig festgestellt.

    Und ich habe es damals auch u.a. damit begründet, dass Upamecano zwar bei RBL gegen normale BL-Teams durchaus keine schlechten Spiele gezeigt hat. Dass er aber gegen Top-Stürmer wie z.B. Haaland bzw. andere Granaten wie in der CL immer sehr hüftsteif, langsam und überfordert wirkte.

    Das hat offenbar auch den franz. Nationalcoach davon abgehalten, ihn zur EM mitzunehmen.

    Jetzt stieß er bei Bayern auf ebenso wenig Verteidiger-Kollegen in Höchstform, denn auch Süle, Pavard und andere Defensivspieler performen ja nicht wirklich dauerhaft souverän.

    Das erklärt dann m.E. in Summe solche Auftritte, vor allem wenn sich auch Nagelsmann bei weitem nicht zum ersten Mal in seiner Laufbahn komplett vercoacht hat.

  • Südstern7 am 15.02.2022 08:43 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Kaiser Jannick

    "komplett vercoacht hat."

    In den letzten Tagen wurde Nagelsmann nicht müde sein Konzept und seine Spielweise zu erklären, als würde er als Dozent auf einem Lehrstuhl sitzen. Und dann geht er am nächsten Tag hin und wirft alles erklärte über den Haufen. Ich kann verstehen, wenn er Tolisso zwischen 2 Spielen eine Pause einräumt und draußen lässt, dafür aber einen anderen Spieler auf diese Position stellt. Er hatte da 2 Möglichkeiten: Roca oder Sabitzer. Da hat der Trainer sich eine Sandburg aufgebaut die schön anzuschauen ist, und da geht er hin und ebnet sie mit einem Handstreich wieder ein. Also 4-1 statt 3-2 als AW und MF, warum auch immer.

    Dann sieht er den Fehler (wie wir alle), sieht, das Bochum im Mittelfeld deutlich mehr Leute hat und lässt Tolisso nach 25 Minuten warm laufen ... zögert aber zu korrigieren. DAS kann ich nicht nachvollziehen.

    Jedoch: Verschätzt hin oder her. Hätten die Spieler Einsatz und Einstellung gehabt, wäre dieser Faux Pas nicht ins Gewicht gefallen.

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