FC Bayern: Das Süle-Domino - Vier Nachfolge-Kandidaten im Check
München - Was darf's denn bitteschön sein, Herr Süle? Die wunderbare Mittelmeer-Küste Kataloniens und ein sportlicher Neuaufbau bei seinem früheren Lieblingsklub FC Barcelona? Oder doch eher die raue Premier League mit vielen Zweikämpfen und einem spannenden Titelkampf im Trikot des FC Chelsea?
Der 26-jährige Verteidiger, der den FC Bayern am Ende dieser Saison ablösefrei verlässt, hat interessante Optionen - was kein Wunder ist angesichts seiner Qualität. Süle sei ein Spieler, "in einem Alter und auf einer Position, die nicht so häufig auf dem Markt sind", sagte kürzlich erst Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, der seinen Abwehrmann gerne gehalten hätte. Aber Süle sucht ein neues Abenteuer.
Nach Süle-Abgang bleiben nur drei etablierte Innenverteidiger
Für Bayern heißt das: Ersatz finden! Denn mit dem aktuellen Kader allein wird dieser Verlust nicht aufzufangen sein. Tanguy Nianzou (19) spielt noch nicht konstant genug, Chris Richards (21/derzeit an Hoffenheim verliehen) konnte sich in München bislang ebenfalls nicht behaupten. Bleiben noch genau drei etablierte Innenverteidiger für die Saison 2022/23: Dayot Upamecano (23), Lucas Hernández (25) und Benjamin Pavard (25), wobei Letztgenannter ja meistens rechts hinten spielt. Ein bisschen wenig für einen Klub wie Bayern, der in drei Wettbewerben triumphieren will.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic und der Technische Direktor Marco Neppe sind daher auf der Suche nach Verstärkungen. Die AZ checkt vier potenzielle Kandidaten.
Andreas Christensen (25, FC Chelsea)

Weil Süle bei Chelsea heiß gehandelt wird und die Premier League sehr mag, könnte es zu einem Domino-Effekt kommen - und zu einem Tausch. Denn der dänische Nationalspieler Christensen will die Blues verlassen, sein Vertrag läuft ebenfalls aus. Er wäre ein Schnäppchen für Bayern und kennt die Bundesliga aus seiner Zeit bei Borussia Mönchengladbach (2015 bis 2017) schon gut. Das würde prima passen.
Antonio Rüdiger (25, FC Chelsea)

Auch der deutsche Nationalspieler steht vor einem Wechsel, er konnte sich mit Chelsea nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. Rüdiger ist ablösefrei zu haben, neben Bayern zeigt Real Madrid großes Interesse.
Aufgrund seiner hohen Gehaltsforderungen scheint es Rüdiger eher zu Real zu ziehen.
Denis Zakaria (25, Borussia Mönchengladbach)

Der Schweizer ist ein spannender Kandidat, weil er in der Innenverteidigung und als Sechser spielen kann.
Wie bei seinem Gladbacher Kollegen Matthias Ginter (28) läuft der Vertrag aus, Zakaria hat bei Bayern aber mehr Befürworter als Ginter. Ein Transfer hängt auch davon ab, ob Corentin Tolisso (27) die Münchner nach dieser Saison verlässt. Darüber ist noch keine Entscheidung gefallen.
Matthijs de Ligt (22, Juventus Turin)

Schon 2019 war Bayern am niederländischen Abwehrstar dran, damals wechselte de Ligt aber für 85 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zu Juventus Turin. Dort konnte de Ligt nur selten überzeugen, deshalb steht er in diesem Sommer zum Verkauf. Als Preis ruft Juve etwa 65 Millionen auf - extrem viel Geld in Corona-Zeiten. Und zu viel für Bayern?
Laut der italienischen Zeitung "La Repubblica" ist Bayern einer der Favoriten auf die de-Ligt-Verpflichtung. Doch dafür müssten wohl erst Transfereinnahmen generiert werden. Wahrscheinlicher ist aktuell ein ablösefreier Wechsel von Christensen und/oder Zakaria nach München.