FC Bayern: Das Pavard-Dilemma - Weltmeister vor dem Absprung?

Nach den Verpflichtungen von Noussair Mazraoui und Matthijs de Ligt wird sich Benjamin Pavard strecken müssen, um zu Einsätzen zu kommen. Zuletzt wurde auch über einen Abgang vom FC Bayern spekuliert, der Franzose lässt seine Zukunft weiter offen.
von  Bernhard Lackner
Benjamin Pavard ist noch bis 2024 an den FC Bayern gebunden.
Benjamin Pavard ist noch bis 2024 an den FC Bayern gebunden. © IMAGO / Sven Simon

München - Wie geht es weiter für Benjamin Pavard? Der Weltmeister von 2018 war seit seiner Verpflichtung vom VfB Stuttgart vor drei Jahren in der Abwehr des FC Bayern gesetzt. Auf der für ihn eher ungeliebten Rechtsverteidigerposition lieferte Pavard stets solide Leistungen, fiel weder groß auf noch ab.

Aus seinem Wunsch, im Abwehrzentrum aufzulaufen, hat der Franzose allerdings nie einen Hehl gemacht. Nach der Verpflichtung von Noussair Mazraoui, der fortan rechts hinten eingeplant ist, schien er seinem Ziel ein Stück weit näher gekommen zu sein.

Seit der Ankunft des neuen Abwehr-Chefs Matthijs de Ligt sieht Pavards Perspektive aber wieder deutlich düsterer aus – zumal die Konkurrenz im Zentrum mit Dayot Upamecano und Lucas Hernández schon zuvor groß war. In den beiden Vorbereitungsspielen gegen DC United und Manchester City musste der 26-Jährige schließlich wieder als Rechtsverteidiger ran.

Bericht: Atlético, Chelsea und Juventus zeigten Interesse an Pavard

Schon länger wird über einen Abgang des Abwehrspielers spekuliert. Laut "Sky" zeigen Atlético Madrid, der FC Chelsea und Juventus Turin Interesse. Ein Gespräch mit den Bayern-Bossen soll es bereits gegeben haben. Demnach seien beide Seiten zwar grundsätzlich zufrieden mit der gemeinsamen Zusammenarbeit, die in den vergangenen Jahren unter anderem mit drei deutschen Meisterschaften und einem Champions-League-Titel überaus erfolgreich war, dennoch könne man sich eine Trennung vorstellen.

Ich würde mir wünschen, dass Benjamin Pavard bleibt.

Julian Nagelsmann

Angesprochen auf seine Zukunft will – oder kann – sich Pavard selbst bislang noch nicht festlegen. "Ich weiß es nicht, ehrlich", antwortete er zuletzt gegenüber "Sport1", als er gefragt wurde, wie es für ihn in diesem Sommer weitergehe.

FC Bayern: Julian Nagelsmann spricht sich für Pavard-Verbleib aus

Trainer Julian Nagelsmann würde seinen Verteidiger am liebsten halten, wie er während der US-Tour der Münchner betonte. "Ich würde mir wünschen, dass Benjamin Pavard bleibt", sagte der 35-Jährige vor dem Testspiel gegen Manchester City. Der Bayern-Coach gilt als Fan des 26-Jährigen und schätzt vor allem dessen Vielseitigkeit.

Der Franzose sei "ein fantastischer und wichtiger Spieler" und könne "auf mehreren Positionen variabel eingesetzt werden", so Nagelsmann weiter. "Aber lasst uns abwarten, was passiert. Ich würde mir einen Verbleib wünschen."

Der FC Bayern hat bislang ein Transfer-Minus von 70 Millionen Euro

Die Bosse hingegen werden einen Verkauf des Weltmeisters, der vor drei Jahren für stattliche 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart gekommen ist, zumindest in Erwägung ziehen müssen. Pavards Vertrag läuft bis 2024, noch lässt sich mit ihm also eine ordentliche Ablöse erzielen. Nach den teuren Verpflichtungen von Sadio Mané, Matthijs de Ligt, Ryan Gravenberch und zuletzt Mathys Tel steht in diesem Transfer-Sommer ein Saldo von rund 70 Millionen Euro.

Durch einen Abgang des Franzosen ließe sich dieses zumindest teilweise ausgleichen. Allzu viele Verkaufskandidaten in seiner Preisklasse finden sich im Bayern-Kader jedenfalls nicht mehr.

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