Das ist der Grund für Bryan Zaragozas wenige Einsatzzeiten beim FC Bayern München

München - Es war keine leichte Entscheidung, die Bryan Zaragoza im Januar kurz vor Ende der Transferperiode zu treffen hatte. Eigentlich hätte der junge Flügelspieler erst zur neuen Saison zum FC Bayern wechseln sollen. Bis dahin, so der Plan, sollte er seinem Jugendklub FC Granada noch im Abstiegskampf in Spaniens höchster Liga helfen.
Es kam bekanntlich anders: Aufgrund der längerfristigen Verletzungen von Serge Gnabry und Kingsley Coman wurde der Transfer auf den Winter vorgezogen, was bei den Granada-Fans überhaupt nicht gut ankam. In den Kommentaren unter seinem Abschieds-Post hagelte es wegen des vermeintlichen Wortbruchs massive Kritik. "Du hast keine Ehre. Ein Mann ist nur so viel wert wie sein Wort", wetterte ein User. "Mach die Tür zu, wenn du gehst. Wir wollen dich hier nicht mehr", schimpfte ein anderer.
Bryan Zaragoza: Der vorgezogene Wechsel zum FC Bayern hat sich noch nicht ausgezahlt
Natürlich sei es "schmerzhaft" gewesen, Granada zu verlassen, gab Zaragoza bei seiner Vorstellung als neuer Bayern-Spieler zu. Die Aussicht, sich aufgrund der Verletzungsprobleme bereits beim Rekordmeister beweisen zu können, sei aber zu verlockend gewesen. "Ich hatte keine Zweifel, dass ich nach München kommen will", sagte der 22-Jährige.
Bislang zahlt sich der vorgezogene Wechsel aber nicht aus. Obwohl Gnabry und Coman fehlten und sich auch Leroy Sané seit Wochen mit Knieproblemen herumschlägt, spielt Zaragoza unter Thomas Tuchel noch überhaupt keine Rolle. In möglichen acht Spielen stand er nur ein zweimal auf dem Platz – bei der bitteren 2:3-Niederlage in Bochum und dem 8:1 gegen Mainz 05. Unter dem Strich stehen gerade einmal 35 Minuten Einsatzzeit.
FC Bayern: Die Situation für Bryan Zaragoza wird eher schwieriger als leichter
An der Situation des jungen Flügelspielers wird sich auf absehbare Zeit auch nicht viel ändern, wie Tuchel am Freitag erklärte. "Bryan fehlt in erster Linie die Sprache. Es ist schwierig auf Englisch und auf Deutsch. Das ist ein elementarer Bestandteil", begründete Bayerns Chefcoach die Reservistenrolle seines Winter-Neuzugangs.
"Es war mir schon klar, dass der Schritt für ihn sehr, sehr groß ist. Das spüren wir jetzt auch", meinte Tuchel weiter. Zwar sehe man im Training seine Qualitäten, "wir merken aber auch, dass die Integration von der sprachlichen Seite noch nicht abgeschlossen ist". Zaragoza werde jedoch die nötige Zeit zur Eingewöhnung bekommen. "Es ist noch viel zu früh, um ein Urteil zu fällen. Es ist alles im Soll", so Tuchel.
Der 22-Jährige wird also weiter Geduld brauchen – zumal die Konkurrenzsituation auf den Flügeln eher größer als kleiner wird. Gnabry feierte gegen Lazio nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback, Coman wird nach der Länderspielpause zurückerwartet.