FC Bayern: Champions League? Voller Fokus auf die Herbstmeisterschaft

Im Frühjahr wartet der FC Salzburg auf den FC Bayern, doch Julian Nagelsmann lenkt den Fokus auf den Jahresendspurt. Für Joshua Kimmich findet er lobende Worte.
von  AZ/SID
Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann.
Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann. © Sven Hoppe/dpa

München - Julian Nagelsmann stand mit seiner Mannschaft auf dem Trainingsplatz, als das Chaos bei der Champions-League-Auslosung auch den FC Bayern erreichte. "Das war heute keine alltägliche Auslosung", sagte Vorstandschef Oliver Kahn, denn die Zeremonie musste nach einer peinlichen Panne der UEFA wiederholt werden. Erst am Nachmittag stand fest: RB Salzburg, nicht wie zunächst ausgelost Atletico Madrid, ist der Münchner Gegner im Achtelfinale der Königsklasse.

Die Bayern schauten "gespannt" auf die Duelle im Februar und März, versicherte Kahn, "Salzburg hat in der Vorrunde gezeigt, was sie können". Dort schaltete der österreichische Dauermeister mit dem deutschen Trainer Matthias Jaissle und dem auch vom deutschen Rekordmeister umworbenen Jung-Nationalspieler Karim Adeyemi auch den VfL Wolfsburg (3:1/1:2) aus. Dennoch sei der FC Bayern "natürlich Favorit", betonte Kahn.

Nagelsmann will noch nicht an die Champions League denken

Nagelsmann hatte zuvor voller Vorfreude über den vermeintlichen Kontrahenten Atletico gesprochen. Eigentlich, meinte er, sei die Königsklasse aktuell aber gar nicht in seinem Kopf. Das brisante Impf-Interview des bekehrten Joshua Kimmich, die akuten personellen Probleme im Mittelfeld, die letzten beiden Gegner zum Jahresausklang: Für Nagelsmann gab und gibt es genügend andere wichtige Themen.

Weder Salzburg, noch der kurze Weihnachtsurlaub gehören dazu, "da würde es automatisch zu Spannungsabfall kommen - und das widerstrebt mir gänzlich", betonte Nagelsmann. Er freue sich vielmehr auf den Schlussspurt in der Bundesliga mit den Spielen beim VfB Stuttgart am Dienstag (18.30 Uhr/Sky und im AZ-Liveticker) und gegen den VfL Wolfsburg am Freitag.

Kimmich wird dann noch fehlen. Aufgrund seiner viel beachteten Ankündigung, sich so schnell wie möglich impfen zu lassen, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic aber sichtlich erleichtert: "Wir haben diese Corona-Thematik jetzt so gut wie durch." Auch Nagelsmann meinte: "Wenn wir ins neue Jahr gehen, hoffe ich generell, dass wir dieses Pandemie-Thema kürzer behandeln dürfen."

Nagelsmann hat große Personalprobleme im Mittelfeld

Kimmichs Auftritt im ZDF fand er "grundsätzlich gut". Er begrüße, "dass er sich gestellt und gesprochen, seine Situation geschildert und auch ein bisschen ausgeholt hat, über seine Gefühle und Gedanken, das finde ich wertvoll", sagte der Coach. Kimmich habe "das Heft des Handelns in die Hand genommen".

Auf dem Platz kann er dies nach seiner Corona-Erkrankung erst im Januar wieder tun, Nagelsmann hat deshalb größere Personalsorgen im Mittelfeld. Dort wackeln auch Jamal Musiala, der einen Bruch der Mittelhand erlitten hat, und die blessierten Leon Goretzka (Knie) sowie Corentin Tolisso (Oberschenkel). Marcel Sabitzer steht als Alternative noch nicht wieder bereit.

"Wir sind in der Endphase einer kräftezehrenden Hinrunde", sagte Nagelsmann, fügte aber mit Blick auf Stuttgart selbstsicher an: "Es liegt viel an uns, wie das Spiel verläuft, wie dominant wir auftreten." 

FC Bayern braucht nur einen Punkt zur Herbstmeisterschaft

Das Duell mit seinem einstigen Co-Trainer Pellegrino Matarazzo sei allerdings "unglaublich schwer vorzubereiten", weil sich der VfB-Coach "immer etwas Spezielles" einfallen lasse.

Ein Punkt ist rechnerisch noch nötig zur 25. Herbstmeisterschaft. Aber, sagte Salihamidzic, "wir wollen unseren Vorsprung ausbauen". Auch er lobte Gegner Stuttgart, betonte aber ganz grundsätzlich: "Wir haben vor jedem Respekt, aber Angst haben wir vor keinem." Weder in der Liga, noch in Europa - egal, wer kommt.

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