FC-Bayern-Bosse greifen an: Wer kommt statt Wirtz?

München - Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen hatte es Mitte November in der AZ schon angedeutet. "Es muss immer das Interesse des FC Bayern sein, die besten deutschen Spieler bei sich zu haben", erklärte der 57-Jährige, aber "der Rekordmeister müsse wirtschaftlich vernünftig handeln". Im Falle Florian Wirtz wäre eine solche Kombination im kommenden Sommer kaum zu erreichen gewesen.
Williams würde dem FC Bayern wohl 60 Millionen Euro kosten
Über 100 Millionen Euro hätten die Münchner auf das Konto der Werkself überweisen müssen. Hinzu kommt: Wirtz selbst soll sich für einen Verbleib in Leverkusen entschieden haben. Der 21-Jährige soll bei Bayer Leverkusen in den nächsten Wochen ein Arbeitspapier über 2027 hinaus unterschreiben. Bedeutet für die Bayern-Bosse: Alternativen müssen her! Laut übereinstimmenden Medienberichten soll eine davon Nico Williams heißen. Der 22-Jährige ist spätestens seit der Europameisterschaft kein Unbekannter mehr.
Zusammen mit Barcas Wunderkind Lamine Yamal drehte Williams bei der EM auf, sorgte mit seinem Finaltor gegen England (2:1) maßgeblich dafür, dass der Titel-Fluch von Harry Kane anhielt. Ein Jahr später könnten sie zusammen auf Titeljagd gehen. Also: Mit Wirtz wird's nix – wird's dafür Williams?
Gut möglich. Und das, obwohl der FC Bayern auch für die Dienste des Spaniers tief in die Tasche greifen müsste. 60 Millionen Euro soll die Ausstiegsklausel betragen. Interessant: Schon nach der EM soll Williams beim FCB intern hoch im Kurs gestanden haben.
Williams: "Habe mich entschieden, noch ein Jahr zu bleiben"
Kein Wunder! Der pfeilschnelle Außenstürmer garantiert Spektakel, erinnert von der Spielweise an Arjen Robben. Während der Niederländer von der rechten Seite gerne nach innen zog und mit dem linken Fuß abschloss, ist es bei Williams genau andersrum.
Dazu kommt: Der Linksaußen von Athletic Bilbao liebt 1:1-Duelle, umkurvt seine Gegenspieler gut und gerne nach Belieben. Trotzdem kam es im vergangenen Sommer nicht zum Transfer an die Säbener Straße.
Der FC Bayern entschied sich bekanntlich für Michael Olise von Crystal Palace. Auch wollte Williams noch eine Saison im Baskenland dranhängen. Selbst Angebote vom FC Barcelona, wo er mit Nationalmannschaftskollege Yamal gespielt hätte, konnten ihn nicht umstimmen.
"Ich hatte dieses Jahr schon viele Angebote auf dem Tisch, aber ich habe mich entschieden, noch ein Jahr zu bleiben", so Williams im September. Der 22-Jährige will sich in dieser Saison noch beim Ex-Klub von Javi Martinez ins Schaufenster stellen, ehe es zu einem absoluten Top-Klub geht.

Coman und Gnabry gelten als Verkaufskandidaten beim FC Bayern
Dieser könnte mit einem Jahr Verspätung FC Bayern heißen. Wie sich der Rekordmeister das Williams-Paket leisten kann? Laut AZ-Informationen ist ein Verbleib von Leroy Sané derzeit unwahrscheinlich. Sein 2025 auslaufender Vertrag wird wohl nicht verlängert.
Damit würde man sich das Sané-Gehalt von rund 20 Millionen Euro einsparen. Zum Vergleich: Williams kassiert bei Bilbao aktuell zwischen neun und zehn Millionen Euro pro Jahr, würde bei einem Wechsel nach München nicht in die Salär-Sphären des 28-Jährigen aufsteigen.
Hinzu kommt, dass auch Kingsley Coman und Serge Gnabry den Klub nach der Saison verlassen könnten. Ersterer stand schon in der vergangenen Transferperiode vor einem Abschied. Mangels attraktiver Angebote entschied sich Coman aber für ein weiteres Jahr im Bayern-Trikot.
Sollte der unwahrscheinliche Fall der Fälle eintreten und alle drei Flügelflitzer die Münchner verlassen, hat der FC Bayern laut "Sky" übrigens einen weiteren Youngster auf der Liste. Dortmund-Juwel Jamie Gittens. Sein enormes Potenzial präsentierte der 20-Jährige den Bossen vor wenigen Wochen hautnah.

Gittens würde dem FC Bayern wohl über 100 Millionen Euro kosten
Im Klassiker (1:1) ließ Gittens die Bayern-Abwehr mit seinem Speed und Dribbelkünsten nicht nur beim 0:1 alt aussehen. Das imponierte vor allem Sportvorstand Max Eberl und Coach Vincent Kompany. Beide sollen große Befürworter eines Gittens-Transfers sein.
Im Gegensatz zu Williams dürfte die Umsetzung allerdings deutlich schwerer werden. Der Engländer hat bei der Borussia noch einen langfristigen Vertrag bis 2028, Dortmund soll wohl einen Preis in Höhe von über 100 Millionen Euro abrufen.
Das ist wohl selbst für den Branchenprimus aus der bayerischen Landeshauptstadt zu viel. Selbst wenn Coman und Gnabry eine Ablösesumme auf das Festgeldkonto spülen würden. Zumal man wohl in Zukunft nochmal einen Angriff auf Wirtz wagen möchte.