FC Bayern: Boss Lahm feiert 30.Geburtstag

Der Kapitän der Nationalmannschaft und des FC Bayern feiert runden Geburtstag – und der „Tiger“ Hermann Gerland gratuliert per Brief.
Florian Bogner |
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München - Wer Hermann Gerland fragt, wie Bastian Schweinsteiger fällt sein treuer Adjutant auf unbestimmte Zeit aus – und Lahms Wirken erhält auf und abseits des Platzes mehr Gewicht.

Dafür sorgt allein Pep Guardiola, der den Jubilar als „den intelligenteste Spieler, den ich je trainiert habe“ rühmt. Vor Messi, vor Xavi, vor Iniesta. Seinen Geburtstag verbrachte Lahm im kleinen Familienkreis, bevor es am Nachmittag zur Nationalmannschaft ging, die traf sich im Hilton am Tucherpark. Gerland feierte den Jubilar und dessen „Bilderbuchkarriere“ derweil mit einem Brief via „fcb.de“. „Ich bewundere, wie du in der Lage bist, von 55 Spielen 50 auf Topniveau zu bestreiten“ steht drin – und „Dein Hermann“ darunter. „Du hast sehr viel Talent vom lieben Gott mitbekommen, gepaart mit einer hervorragenden Leistungsbereitschaft.“ Und ein bisschen Gerland.

Mehr Boss als heute war Lahm nie. War sein Wirkungsgrad als Außenverteidiger stets begrenzt, so hat ihn Guardiola inzwischen mit der Versetzung ins defensive Mittelfeld zum Angelpunkt des Bayern-Spiels gemacht. Mehr Ballkontakte (1057) als er hat diese Bundesligasaison niemand. Wenn er mal ausgewechselt wird, dann nur, um ihn zu schonen.

Lahms Karriere: Sie verlief steil nach oben. An seine Anfänge als Fünfjähriger beim FT Gern erinnert er sich im aktuellen „Bayern-Magazin“: „Wir haben in den ersten Monaten alles verloren und dann exakt an meinem Genurtstag das erste Tor geschossen – der Jubel war riesengroß, obwohl wir 1:10 verloren haben.“ 1993 ging er zu Bayern, wurde zweimal A-Jugend-Meister, dann bot ihn Gerland in Stuttgart bei Felix Magath an: „Ich habe einen für dich, der sieht aus wie 15, spielt aber wie 30“, erzählt Gerland in seinem Brief an Lahm. Der Rest ist Geschichte, der Champions-League-Triumph von Wembley der vorläufige Höhepunkt. Auch das Ende ist schon bekannt: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich für keinen anderen Profi-Verein mehr spielen werde“, sagt Lahm.

470 Spiele hat Lahm auf dem Buckel, 369 Pflichtspieleinsätze für Bayern (zehn Tore), 101 für die Nationalelf (fünf Treffer). Er ist Dauerbrenner, ein Dauerrenner. Kommenden Dienstag in London holt er beim DFB mit seinem 103. Einsatz Franz Beckenbauer ein. „Mit ihm in einer Reihe zu stehen, ist etwas Besonderes“, sagt Lahm. Schwiegermutters Liebling ist er längt. Einer zum herzen, ein Wort-Diplomat, der aber auch anders kann: Wie 2009, als er bei Bayern mit einem nicht-autorisierten Interview den Finger in die Wunde legte. „Ich wollte den Verein weiterbringen, nichts anderes“, sagt er. Freundlich will er sein – aber auch unverzichtbar. So fordert er vor der WM Klarheit über seine Position. Mal rechts, mal in der Mitte – auf Dauer gefällt ihm das nicht. Auch wenn er alles kann. Was nach der Karriere folgt? Trainer will Lahm eher nicht werden. Dafür ist er zu sehr Stratege, seine Denke geht weiter als bis zum nächsten Spiel. Lahm – das ist einer für ganz oben, den Vorstand. Für die Nachfolge von Karl-Heinz Rummenigge?

 

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